Die Patientenverfügung ist aus meiner Sicht überflüssig. Nach CH Recht kommt sie erst zum Tragen, wenn einE PatientIn unansprechbar ist. Ein Mensch gilt noch lange als zurechnungsfähig, auch wenn er z.B. dement wird. Die genauen rechtlichen Begriffe kenne ich nicht, sie interessieren mich nicht besonders. Ich habe mich in den letzten Tagen klug gemacht, intensiv informiert, wie ich mich gegen Fehlbehandlungen, insbesondere psychiatrischer Art, schützen kann. Grundsätzlich gar nicht. Die einzige halbwegs taugliche Möglichkeit ist eine ambulante psychiatrische Fachperson. Böse Zungen behaupten bekanntlich, dass jedeR PsychiaterIn schadhaft ist, sonst würde er bzw. sie diesen Beruf nicht ausüben. – Damit ist mein Dilema wohl auf den Punkt gebracht. (* Böses Grinsen)
Archiv für den Monat Oktober 2018
Suizid religiös
Ich werde hier keine Vorlesung halten, wie Suizid in den verschiedenen christlichen Konfessionen beurteilt wird. Ich selbst bin evang.- ref., wie viele SchweizerInnen. Das ist unsere reformierte Grosskirche, wie z. B. Deutschland die LutheranerInnen kennt. Unsere Reformatoren waren Zwingli und nach dessem frühen Tod Calvin, der so streng war, dass SchweizerInnen noch heute in der Regel fleissig und strebsam sind.
Von einem evang.-ref. Pfarrer wurde die Sterbehilforganisation Exit gegründet. Ihre Arbeit ist gesetzlich verankert, genaustens überwacht und wird auch z. B. von DL in Anspruch genommen, weil dort die Gesetzeslage anders ist. Wenn ich mich nicht irre, geht die Arbeit von Exit unter dem Begriff „passive Sterbehilfe“. Wer sterben will, muss fähig sein, selbst das Medikament einzunehmen und nochmals, wenn ich mich nicht irre, muss die Person fähig sein zu beurteilen, was sie macht. Demente PatientInnen oder Menschen mit geistiger Behinderung haben keine Chance.
Oft wird vermeintlich fromm zitiert: „Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen, gepriesen sei der Name des Herrn.“ Nun hat die moderne Machbarkeitsmedizin so gar nichts mehr mit dem Willen des Herrn zu tun. Sie gleicht viel eher dem Turmbau zu Babel.
Bsp: Ein Früchen wird ins Leben gezwungen, klar ein ganzes Leben mit einer oder mehreren Behinderungen. Die behandelnden Ärzte sind allein daran interessiert, was machbar ist. – In einigen Ländern gibt es gegen diesen Machbarkeitswahn Gesetze, die beinhalten, wie viele Wochen ein Ungeborenes im Mutterleib sein muss, bis die Starmedizin anrollen darf. Ich finde diese gesetzliche Korrekturmassnahme wichtig und sinnvoll.
Bsp: Altersmedizin. Gerade habe ich ca. 5 Monate in einem Altersheim leben müssen im Bereich Nichtdemenz. Die BewohnerInnen haben ein Durchschnittalter von 89 Jahren. Ich habe niemanden gefunden auch nicht unter den Nichtdementen, der fähig gewesen wäre, eine normale Plauderei zu führen. Die Menschen erleben im Altersheim nichts. Es fehlen Impulse. Die Zeitung, der politische Alltag ist weit weg. Manchmal erzählen sie von früher. Rasch wiederholen sich diese Erzählungen. Zusammengefasst ermöglicht die Altersmedizin, bzw. die Medizin, dass wir teilweise viel zu lange leben (müssen). Eine Frau war sich voll bewusst, dass sie im Altersheim nur noch auf den Tod wartet. Realistischerweise stimmt das. Ist es menschlich zumutbar, so leben zu müssen?
Soweit die Beispiele. Vielleicht wird die Medizin irgendwann wieder menschenfreundlich. Meine Religion, der Gott, an den ich glaube, der nimmt mich an, völlig egal, wie mein Leben zu seinem Ende kommt. So glauben zu können und zu dürfen, ist für mich sehr tröstlich.
Randbemerkung, Nachtrag: Im Altersheim, Im Esssaal für die Einnahme des Mittagessens, wurde ich neben zwei demente Damen gesetzt. Ihre Demenz war noch nicht soweit fortgeschritten, dass sie auf die Demenzabteilung verlegt worden wären. Anfänglich betrachtete ich mich als Profi, weil ich beruflich früher u. a. mit dementen Menschen zu tun hatte. Nach Wochen und Monaten wurde ich eines besseren belehrt. Es wurde mir unerträglich, die ewig gleichen Geschichtchen anzuhören. Ich griff nur noch ein, wenn die eine Dame nicht wusste, wo das Salatbuffet war oder vergass über den Salat Sauce zu geben. Der Gedanke, dass jmd. aus Hilflosigkeit wie ein Kanninchen Rohfutter essen muss, war mir unerträglich.
Eines Tages war die eine Dame nicht anwesend. Wir waren alle ahnungslos und haben gedacht, sie sei ausgegangen, habe Besuch. In der Folge sickerte durch, dass sie unverhofft verstorben sei. Was dann über ihre Todesstunde durchgesickert ist, hat mich zutiefst erschreckt. Die Aussage, ob jmd. von der Pflege anwesend war oder nicht, bleibt im Dunkeln. Klar scheint, dass sie gefrühstückt hat, ihr dann schlecht wurde und sie sich übergeben musste.
Ich schreibe hier von einem Altersheim für gehobene Ansprüche mit hohen Preisen!
Wenn ich meine Todesstunde irgendwie organisieren kann, möchte ich nicht alleine sterben müssen.
Suizid
Suizid ist ein schwieriges Thema, leider heute aufgetaucht, und ich kann es sicher nicht allumfassend in einem Artikel abhandeln. Es ist ein zu grosses Thema.
- Ich hasse es, wenn von Freitod gesprochen oder geschrieben wird. Suizid setzt meiner Meinung nach einen unaushaltbaren Leidensdruck voraus, gleich ob es sich um eine Affekt- bzw. Bilanzhandlung handelt.
- Ich hasse es, wenn sogar in Fachliteratur und von Fachpersonen der Egoismus der Person betont wird, die Suizid begangen hat. – Wer nie unaushaltbarem Leiden ausgesetzt war, soll bitteschön Gott auf den Knien danken.
- Ich denke, dass nicht jeder Suizid verhindert werden kann. Für mich gibt es nur Unschuldige. Wer Suizid gemacht hat, hat sein Leben nicht mehr ausgehalten. Angehörige oder wer immer zurückbleibt, müssen und dürfen sich keine Vorwürfe machen. Menschliche Möglichkeiten sind begrenzt. Bsp. aus meinem Leben: Ich war vor X Jahren in einer renomierten Psychiatrie, Privatstation. Ein Mitpatient hat Suizid begangen mit der gleichen Diagnose, die ich auch habe. Wir sind öfters zusammen spazieren gegangen. All die FachärztInnen haben sich in ihrer Einschätzung vertan und ich habe ihn um seinen Mut beneidet. Und jedesmal, wenn ich in einer tiefen Depression stecke, denke ich an ihn und bewundere ihn. Er hat seinem Leiden getraut ein Ende zu setzen.
- Also liebe Mitlesende, sollte ich irgendwann, in hoffentlich erst ferner Zukunft meinem Leben ein Ende setzen, dann fühlt euch bitte in keinster Weise schuldig. Die Zeit, die uns vergönnt ist, möchte ich gemeinsam geniessen. Der Rest ist in der Hand Gottes.
Geschafft!
Meine Beziehung zu meinen alten Trompetenlehrer ist mir wichtig, wie ich hier schon geschrieben habe. Nach der gründlichen Vorbereitung, die ich hier mit eurer Unterstützung geleistet habe, ist die Begegnung geglückt.
Ich habe ihn begrüsst mit der Aussage, dass er mir das Leben gerettet habe, ob er sich eigentlich dessen bewusst sei. Auf drei Arten habe ich diese Aussage dezidiert wiederholt, damit er eine Chance hat, die Tragweite zu erfassen. Er hat sich ein erstaunlich langes Zeitfenster reserviert, hat von all seinen Aktivitäten erzählt und ich habe Einzelheiten aus meinem Leben ausgeführt: Ich habe ihm grinsend erzählt, dass ich ihn im Internet stalke. Wir haben viel gelacht, beide waren wir offen, voll präsent und so wie immer.
Zum Schluss habe ich höflich gefragt, ob ich ihn umarmen dürfe. Er: Ja klar, danke, dass du gefragt hast.
So ist unser Umgang: Glasklar, respektvoll, höflich und liebevoll.
Am 23. Dez. 18 hat seine eine Band ein Konzert in einem Lokal, in dem ich schon war. Ich sage es immer, er ist genial und Diesjahr mein Weihnachtsgeschenk, das ich mir gönne. Ich werde an dieses Konzert gehen und habe meine Gesundheit schon dahingehend informiert: Liebe Gesundheit von WieOrt, schreib es dir hinter die Ohren, dass WieOrt an diesem Tag ins Konzert gehen will. Bitte, bitte mach mit.
Orientierungslos
Viele Menschen sagen mir in etwa, dass ich mich nicht so anstellen soll, wenn ich mich über meine visuelle Wahrnehmung auslasse.
Gestern: Aufgabe zwei neue Therapieorte anzufahren, wo ich für die jeweiligen Angebote auf Zeit angemeldet bin.
- Ort ein Therapiereithof. Ich finde das entsprechende Gelände, wundere mich, dass kein Behindertenparkplatz zu finden ist, sehe von weitem Pferde, 3 Kinder haben im Viereck Unterricht und ich klopfe mir innerlich auf die Schulter, weil es so einfach war. Eine Viertelstunde lang schaue ich dem Unterricht ahnungslos zu. Die Uhr schlägt 4 pm und ich werde unruhig, schliesslich ist das mein Unterrichtsbeginn. Ich beginne um das Gebäude rumzulaufen auf der Suche nach einer zweiten Lehrkraft und siehe da, hinter diesem ersten Reithof hat es einen zweiten und das ist der Therapiereithof.
- Ich fahre zu einer neuen Masseurin, empfohlen von meiner heissgeliebten Physio. Das Navi findet das Gebäude, aber ich nicht die Klingel. Fehlleistung: Dort steht der Name der Therapie und nicht der Nachname der Masseurin. Ich laufe ums ganze Haus, eine riesengrosse Holzwerkstatt, Gelände uneben inklusive hohem Gras. Ich bin müde und gequält und bin schon am Weggehen, ruft sie aus dem Fenster. Sie holt mich an der Haustüre ab, wir steigen etliche Treppen hoch, Termin. Ich verlasse den Termin, laufe etlich Treppen runter, sehe eine rote Tür, denke das ist der Ausgang, kann die Tür nicht öffnen. Verzweiflung, was mache ich falsch? Irgendwann realisiere ich Baumaterialien, schaue zurück zum Treppenhaus, realisiere, dass ich noch weiterrunterlaufen könnte und siehe da weiter unten, die braune Haupttür geht problemlos auf.
Wenn mich Menschen dumm anmachen das sei normal, das man sich manchmal irrt oder was suchen muss, dann denke ich immer, dich möchte ich sehen und deine Geduld, wenn du mit meinen Problemen konfrontiert wärst.
Ahaerlebnis
Nach einigen Jahren sind wir uns auf Augenhöhe begegnet, mein Trompetenlehrer und ich. Er kann mich fühlen und begreift mich intuitiv.
Ein Beispiel: Wir warten auf den Lift und ein ihm bekannter Musiker mit einer Schubkarre will in den Lift, uns aber nicht mitnehmen, weil wir keinen Platz hätten. Ich kann nicht gut stehen, sollte rasch sitzen können und mein Trompetenlehrer hat seine eigenen Gründe, warum er das Verhalten seines Kollegen unangebracht findet. Während der Liftfahrt, wir haben selbstverständlich Platz, wird über das Thema gesprochen und ich benutze eine nonverbale Geste: Ich lehne mich schutzbedürftig an meinen Trompetenlehrer. Im Unterrichtszimmer hat er mir gegenüber seine Bewunderung kund getan, wie ich blitzartig nonverbal den Punkt getroffen habe.
So ist mein Verhältnis zu meinem Trompetenlehrer. Seine Intuition sucht ihresgleichen und selbst wenn ich wollte, kann ich ihm nichts, aber auch gar nichts vorlügen. Gerade eben habe ich dieses Ahaerlebnis gehabt. Jetzt kann ich getrost der Begegnung morgen entgegenschauen. Ich muss mich nicht verbiegen und Haltung bewahren, ich kann ihn auf seine einzigartige Intuition ansprechen und ihm für die Jahre danken.
Daumen drücken bitte
Morgen werde ich meinen alten Trompetenlehrer treffen und habe schon heute Bammel:
Aus mir unerklärlichen Gründen hatte ich zu ihm zu grosses Vertrauen. Mit den Jahren sprachen wir ab und zu über all den Wahnsinn, den ich erlebe. In einem Mail hat er sich abgegrenzt und seine Bedingungen für weiteren Unterricht aufgelistet. Allein wenn ich sie lese, verschlägt es mir den Atem und es ist klar, dass ich Lehrkraft wechseln muss.
Morgen möchte ich Haltung bewahren können, obwohl ich traurig bin. Das ist eine meiner Schwierigkeiten, wenn ich ihn sehe, dann drückt mein Körper meine Gefühle aus, was mir sonst ausserhalb meiner Wohnung nie passiert.
Also bitte Daumen drücken, dass ich diesen schwierigen Termin möglichst tränenlos über die Bühne bringen kann.
Neuropsychiater entlassen
Als langjährige Patientin weiss ich bis zum Überdruss, das ÄrztInnen inkompetent sein können, insbesondere im Fachgebiet Psychiatrie mit einer besonderen Vorliebe Fehldiagnosen stellen können, kurz das Leiden das eine Patientin hat, das genügt nicht, es muss künstlich vergrössert und vermehrt werden.
Mein neuster Fall: Der Neuropsychiater und ich waren uns einig, dass eines meiner Medikamente unnötig ist. Psychopharmaka sind hochwirksame Dinger und müssen in jedem Fall langsam und sorgfältig begleitet zurückgefahren und ausgeschlichen werden. Das betroffene Medikament kenne ich von früher und ich habe es schon einmal abgesetzt und ich erinnere mich gut, wie ich mit meiner Präzisionswaage ab irgendeinem Punkt die Dosis aufs Zehntelgramm abgewogen habe. An Komplikationen oder Entzugserscheinungen erinnere ich mich nicht.
Der Neuropsychiater hat empfohlen alle 14 Tage bis einen Monat das Medikament um 300mg zurückzufahren. Die ersten drei Schritte lang ging das flott und ohne Störungen und ich denke schon, Schwein gehabt, ich war früher zu ängstlich. Ich dachte, der Neuropsychiater ist der Fachmann.
Der 4. Schritt scheint tagelang gut über die Bühne zu gehen und dann kommt es von jetzt auf gleich zum Eklat und ich habe keinen blassen Schimmer, was ich tun soll, der Neuropsychiater ist entgegen seiner Aussage unerreichbar und schlussendlich habe ich im Citynotfall kompetente Hilfe bekommen.
Natürlich bin ich eine fiese Patientin, natürlich google ich solange im Internet den Namen meines Medikamentes bis ich auf einen ausführlichen Beipackzettel stosse. Dort steht, dass man sich für das Absetzen dieses Medikamentes 1 bis 2 Jahre Zeit nehmen soll. Aufgeteilt auf 5 Teilschritte kann jedeR selbst die Zeitinterwalle ausrechnen und von der Grösse der Medikamente her, hätte man sogar 10 Reduktionsschritte ins Auge fassen können oder eben noch mehr, wenn ich die Dosierung am Schluss selbst abwäge.
Mit dieser Information im Rücken habe ich den Neuropsychiater fristlos entlassen. Was zuviel ist, ist zuviel.
Der Wald lichtet sich
Ich denke, dass ich von verschiedenster Seite ausgenutzt wurde, mir Unrecht geschah.
Thema für Thema kann ich jetzt abarbeiten:
Die Spitalombudsstelle hat mit mir telefoniert und ich habe mein Bedürfnis angemeldet, dass die beiden psychiatrischen Diagnose so neu zu formulieren sind, dass sie mit meinem Krankheitsbild übereinstimmen. Das wurde verstanden und scheint machbar.
Zur Erinnerung: Bei der ersten Zwangseinweisung in die Psychiatrie konnte ich kaum gehen. Um mich fortzubewegen musste ich rumkrabbeln wie ein Baby. Mir wurde kein Rollsthul angeboten, was eigentlich nur logisch und selbstverständlich gewesen wäre. Meine Rumkrabbelei wurde psychiatrisch interpretiert, Zitat aus dem Arztbericht „bizzares Verhalten“. Solch ein Arzt soll zurück ins Studium und sich klug machen über die Fortbewegunsarten von Menschen. Wenn er das gelernt hat, wird er erkennen können, wann das Pflegepersonal einen Rollstuhl holen muss. Die hat es nämlich in Hülle und Fülle auf dem Estrich seiner Abteilung. Später habe ich mit eigenen Augeen gesehen, dass Rollstühle eingesetzt wurden, wenn die PatientInnen aus welchen Gründen auch immer nicht gehen konnten.
Der zweite Psychiatriefall betrifft Übermedikation und ein bereits ausprobiertes Falschmedikament. Die Diagnose dieses Arztes führe ich mir schon gar nicht zu Gemüte. Ich hatte meine Medikamente nicht zur Verfügung und genau das hätte er korrigieren müssen. Stattdessen hat er einen Riesenrummel veranstaltet und wollte mir schmackhaft machen, wie irrwitzig ich spinne und wie drastisch die Massnahmen sein müssten, damit ich für meine Mitmenschen im entferntesten ertragbar sei. – Also ich glaube auch an den Sankt Nikolaus. Ich habe eine Hirnverletzung und die wurde ausführlich untersucht und ausgetestet, ich bin per Definitionem asozial und gut ist. Das gibt keinem Mediziner das Recht mich so mit Medikamenten vollzustopfen, dass ich für die kleinsten Aufgaben keinen Antrieb mehr haben kann: Körperpflege, Kochen, Einkaufen, zur eigenen Gesundheit schauen können, Hobbies pflegen können, das sind meiner Meinung nach Menschenrechte.
Ein anderer Fall betrifft meinen alten Versicherungsberater. Er wird nun zweifach von seinem Arbeitgeber zur Rechenschaft gezogen. Für einen Schadensfall, der mittlerweilen über 1 1/2 Jahr alt ist, bekomme ich den ganzen Schaden abzüglich Selbstbehalt ersetzt. Es gibt noch Wunder, die gibt es gar nicht. Mit der Umzugsfirma, die er empfohlen hat, muss er sich auch auseinandersetzen. Ich habe fast nur wertvolle Möbel, Teppiche, Lampen, Geschirr etc. Beim kleinen Eichentisch, ein Unikat von einen Ebenisten (= Fachausdruck für antiken Kunstschreiner), der mit alten Wekzeugen von Hand getischlert hat, ist das Tischblatt beschädigt. Es ist nicht eine Delle sondern ein Stück Holz ist herausgebrochen! Ich persönlich finde, dass ich diesen Tisch nicht täglich mit blutendem Herz anschauen muss, der gehört geflickt, allenfalls das Tischblatt ersetzt.
Der neue Versicherungsfachmann hilft mir selbstverständlich mit den Formularen. Dazu muss ich nicht jedesmal eineN SozialarbeiterIn aufbieten. Welche Erleichterung.
Exit habe ich wegen der Patientenverfügung schon angemailt. Die Frage da, ob es einen Berufstand „Vertrauensperson“ gibt. – Aber vielleicht reicht es, wenn ich engen Kontakt zu meinem bzw. meiner SozialarbeiterIn pflege.
Und den Beobachter (=CH Konsumentenzeitschrift) werde ich fragen, was eine Patientenverfügung taugt, ob die Vertrauenspersonen helfen müssen im Notfall oder ob eine Patientenverfügung ein „Nichts“ ist. Dann brauche ich nämlich keine, wenn sie eh nichts taugt.
Sitzgelegenheiten
Spix und ich sind im Eschleichen meines Wohlfühlsessels gefangen.
Eine schlafende Katze soll ich nicht wecken.
Ich habe kein Sofa, sondern genau einen bequemen Stuhl für mich und nicht für Spix. Unmittelbar neben meinem Wohlfühlstuhl ist Spix Katzenschloss, bestehend aus einer Wohlfühlhöhle und einem Terrassenliegeplatz mit Weitsicht.
Spix hat sich in den wenigen Tagen, die wir hier sind, angewöhnt, meinen Sitzplatz zu belegen. Zuerst habe ich sie an ihre Katzenplätzchen angewöhnt, wie immer mit Katzenbelohnungen. Das hat geklappt und Spix hat ihr Katzenschloss wiedererkannt.
Seit eben diskutieren wir über meinen Sitzplatz. Die Katzenempörung ist hör- und spürbar und ich Depp bin nicht zutiefst beeindruckt und kusche, sondern denke: Katzenfrau nicht so aufgeregt, einige Tage und wir haben diesen Lernschritt ausdiskutiert und entspannen uns nebeneinander.
Nachtrag: Vor meiner Wohnungtüre ist für Spix unbekanntes Gelände. Teilweise zeigt sie Interesse, das Stockwerk kennen zu lernen. Aber der böse Lift, der ist nicht nur wäh, sondern pfui, pfui, pfui. – Ich werde mir überlegen müssen, wie ich ihr diese Angst Stück für Stück nehmen kann. Wir wohnen beide hoch über der Erde und ich denke nicht im Traum daran, mein Kätzchen übers Treppenhaus zu transportieren.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.