Weinen können

Fast so lange, wie ich denken kann, kann ich nicht mehr weinen. Aufgefallen ist es mir erstmals so richtig heftig, als ich 10 Jahre alt war. Meine Grosmutter starb und alle um mich rum konnten weinen. Ich nicht. Das fiel mir mit zarten zehn Jahren auf und ich konnte mir damals logischerweise keinen Reim drauf machen.

Seit ich laut sagen kann, dass ich ab dem Alter vonn 2 Jahren medizinische Folter gehabt habe, noch heute frage ich mich ob nur fünf Tage pro Woche oder alle sieben, seit da ist es für mich glasklar, warum ich nicht mehr weinen kann. Sogar diese Möglichkeit Trauer zu verarbeiten wurde mir geraubt.

Traumatherapie sei Dank, kommt die Fähigkeit langsam zurück. Viele mögen das nicht verstehen. Für mich ist es ein Erfolg, eine Erweiterung bzw. Rückgewinnung meiner Fähigkeiten. Dafür bin ich sehr dankbar.

Zu Schrott gefahren

Gestern fuhr ich in die Massage. Ich war so übermüdet, dass ich auf der Liege einschlief. Als ich vom Parkplatz wegwollte, habe ich eine niedrig Mauer nicht sehen können und bin reingerammt. Das Auto nicht mehr fahrbar. Ich musste das ganze Karusell anwerfen, Versicherung, Abshleppdienst, Nummer hinterlassen beim Lagerhausbesitzer, der die nun beschädigt Mauer besitzt  und die Zeit lief.

Um halb fünf hatte ich mit meinem besten Assistenten der Welt abgemacht und ich nehme NIE mein Smartphone mit. Das dooofe Ding ist so ätzend zu bedienen, ich denke mein Assistent und ich brauchen eine Chefleitung mit einem behinderungsgerechten guten alten Handy. Schliesslich ist er mein royaler Prinz.

Also Stress, Zeit drängt, viele freundliche Hilfe am Unfallort, ich zu Tränen gerührt alleine deshalb weil ich nicht zur Sau gemacht werde, trotzdem schlüpfe ich so rasch wie möglich auf meinen Autoitz. Da fühle ich mich in Sicherheit.

Lastwagen kommt mit jungem freundlichen Fahrer, Skoda rasch draufgehoben, ich schaffe es knapp  in die Führerkabine, mein Autohaus liegt am Weg.

Meine Bezugsperson dort beäugt die Kombination, die vorfährt, guckt ganz streng, welcher Kunde hat…… Dann setzt das grosse Gelächter ein, easy, ich: He Jungs so komm ich doch alle 14 Tage bei euch vorbei.

In Windeseile bekomme ich einen Ersatzwagen und spurte zu meinem leidenden Asistenten.

Er will mir ganz aufgeregt erzählen, wie er gelitten hat und ich armer Teufel muss streng sein: Wir legen jetzt den Notfallschalter ein und machen ganz langsam unser Programm.

Jonathan wird stumm, wir ziehen uns an und laufen los Richtung Tram. Wir kommen ins Kino, der Hauptfilm hat noch nicht begonnen. Super. Thema „Luther“ ein CH Film mit viel Resonanz in der CH Presse, Jonathan hat in zu meiner Verwunderung vorgeschlagnen. Ich erschrecke beim geringsten Lärm auf der Leinwand. Wir haben Null Ahnung, wie lange der Film dauern wird und wollen noch Nachtessen. Ich weiss natürlich, dass Zwingli im Krieg umkommt und mir ist klar, dass der Film für mich vorher zu Ende ist.

Auf der Lienwand wir die Auseinandersetzung ref. kath.  immer heftiger. Ich stehe auf und gehe an die Kasse um mich über die Dauer zu informiern. Es ist 19.00 Uhr. Ich informiere Jonathan, dass wir jetzt den Film der ernster und trauriger werden wird, verlassen.

Der Rest ist easy, Nachtessen, geniessen und Jonathan begleitet mich nach Hause.

DANKESCHÖN JONATHAN DASS ES DICH GIBT DASS ICH EINE SOLCH BGLÜCKENDE ERFAHRUNG IN MEINEM LEBEN MACHEN DARF.

Für alle die LeserInnen unter uns, die Jonathan noch nicht begegnet sind, er ist 22 Jahre jung, will im Herbst studieren und ist ein Menscch, der an seine Bedürfnisse deenkt und die seiner Mitmenschen. Easy? Nein, eine Riesenausnahme.

 

Traurig

Okay, ich möchte mit Rauchen aufhören, ich gehe in die passenden Internetforen und schreibe, was frau dort so schreibt über Sucht und aufhören.

Was passiert? Der Insiderkreis unter uns weiss es längst und ist genau dagegen immun.

Ein solches Internetforum ist natürlich virtuell und ich kann irgendwen von meinen Leuten bitten, rasch nachzuschauen, ob ich mich wirklich daneben benommen habe, wie die Meute der ForumsteilnehmerInnen behauptet. Die Antwort meiner Vertrauensperson war: ich habe es i. O. gemacht. Die Meute vom Forum rauchfrei-info ist noch schlimmer als anderswo. Mein Nick heisst Elexier und mein Thread „Die süchtig Handtasche“. Das letzte was mir an den Kopf geworfen wurde ist, ich sei ein Troll und……

Muss ich hier speziell erwähnen, dass mich niemand, nicht eineR gefragt hat, welche Leistung kannst du überhaupt erbringen. Nein, die NichtwisserInnen wisssen alles besser und ih solle doch noch diese oder jene Leistung erbringen, und, und, und….

Die DeppInnen haben keine Ahnung, dass ihr Unwissen mich in den To treiben könnte, wenn da nicht meine Lieben wären, die meine bescheuerte Behinderung getreulich mittragen.

GOTT ICH HABE DIESE BESCHEUERTE BEHINDERUNG NICHT SELBST GEWÄHLT.

AB UND ZU ERDRÜCKT MICH DIESE LAST.

 

 

Filippas Idee…..

………finde ich so gut, dass ich sie hier von den Kommentaren ans Licht hole.

Die Sachlage: Spix will ich im Frühjahr auswildern. Sie wird entscheiden, ob sie wie im Altersheim über Nacht draussen bleiben will oder stundenweise über Tag.

Als Vorbereitung auf dieses Ziel, machen Spix und ich Vorübungen: Die Wohnung verlassen (pfuipfuioberpfui), den Lift betreten (unzumutbar), Lift fahren (wenn es den sein muss), den Lift verlassen (jeaaaahhh), die „falsche“ Wohnng rechts liegen lassen (dumme Katzenmama marschiert stramm und stur) eeendlich die beiden Schiebetüren passieren und hurraahhhhh wir sind draussen.

Für diese Vorübungen habe ich ein Katzengstältli und eine federleichte Katzenleine. Das Gstältli hat  zwei Schnappverschlüsse, die ich nicht immer sicher öffnen  kann. Das ist extrem nervenaufreibend, weil selbst ein wohlerzogenes Kätzchen wartet nicht 30 Minuten, bis ich meine Bewegungen geschafft habe.

Filippa nun hat die geniale Idee, dass ich den Verschluss des Gstältlis an meine Bewegungsmöglichkeiten anpassen lassen könnte. DANKE filippa.

Rauchentzug

Ich schlafe enorm schlecht und habe alle Zeit der Welt nachzudenken.

Mit 35 Jahren bin ich in die Selbsthilfegruppe Al-Anon gegangen. Das ist die Parallellgruppe zu den AAs den Anonymen Alkoholikern. Logischerweise sitzen in Al-Anongruppen die Angehörigen von nassen bzw, trockenen AlkoholikerInnen. Gründlich wie ich bin, ging ich 10 Jahre lang in diese Gruppe.

Daher habe ich ein enormes Suchtwissen. Heute Morgen habe ich gerechnet, 25 Jahre sind es, ein viertel Jahrhundert. Gegenwärtig habe ich mit Rauchen aufgehört, bin im Internet in einem entssprechenden Forum und einmal dürfen die beiden Damen raten, wer mir fehlt. Ich drehe buchstäblich durch. Ich habe genau einen Nick mit dem ich auf Augenhöhe, vergnüglich kommunizieren kann. Natürlich sind auch andere liebevoll und hilfsbereit und meinen es gut, packen es ungeschickt an. Mit meiner Gesundheit habe ich immer weniger Toleranzgrenze, bin immer schneller auf der Palme oder an der Decke.

Und die Insiderinnen unter uns wissen, dass das Umfeld von mir so dumme Dinge verlangt, wie Anstand, wenn mir der Kragen geplazt ist. Das liest sich nicht wörtlich zitiert so: Bei aller Rücksicht auf deine Behinderung……..blablabla

Ich habe dann zurückgeschrieben, frau könnte fragen, warum mir der Kragen geplatzt sei. Ich lass mir doch nicht von irgendwelchen Nicks vorschreiben, was ich fühlen darf. Seit langen 60 Jahren immer der gleiche Mist, den ich schon mit 20 sooooooooooooo satt hatte.

In der Zwischenzeit, es ist noch nicht 10.10 Uhr komme ich nicht mehr auf besagtes Forum mit meinem Laptop. Das  letzte, was ich mitbekommen habe, ist, dass mein Nick öffentlich denunziert wurde. Ach du schöne, heile, kleine Welt. Entweder ist das ganze Forum abgestürzt oder bin ich gesperrt.

Nun muss ich mit meinem weiteren Rauchentzug selbst klar kommen oder wieder anfangen zu rauchen. Ich ziehe es nicht in Betracht, in ein nächstes Forum umzuziehen.

Fantastisch

Heute  hatte ich Therapiestd. Der Therapeut ist Pfeifenraucher wie ich und darum ist das Thema Rauchen zwischen uns speziell. Er muss extrem teure Pfeifen besitzen, Unikate. So teuer und kostbar habe ich nie geraucht, aber natürlich alles inhaliert, auch die Pfeife.

Irgendwann ist die Plänkelei vorüber und wird gearbeitet. Mir schien, mein Material unbrauchbar. Ich wurde definitiv eines bessern belehrt und habe sehr viel gelehrt, verarbeitet und geheilt. Thema: Meine Mangelernährung, die zu meiner Behinderung geführt hat im Mutterleib. Meine Mutter war und ist magersüchtig. Sie hat meine Geburt immer als völlig normal geschildert. Sie hat nie von einem postnatalen Zwischenfall erzählt, der meine Behinderung begründen könnte. Also war er pränatal, im Mutterleib. Ich bin behindert, weil meine Mutter süchtig ist. Das ist besonders bitter, weil ich zwei gesunde Schwestern habe. Die beiden hatten Glück und wurden genügend ernährt. Logischerweise auch knapp, vielleicht sogar mangelhaft, aber ohne bleibenden Schaden.

Unerwarteter Lärm

Spix ist eine Katze, Katzen sind extrem lärmempfindlich und in dem Fall ganz klar Fluchttiere, obwohl sie eigentlich Raubtiere sind.

Heute Morgen stehen wir mitten auf der Wiese und weit weg fährt der Trottoirsalzstreuwagen vorbei. Spix ist angeleint und hat gelernt, wie weit sie angeleint weglaufen kann. Ich ganz Hundemama habe diese Exzesse ignoriert, habe gewartet bis mir schien, dass Spix nun wieder laufen kann und befahl: „Lauf Spix lauf.“ Das hat erstaunlich gut geklappt.

Weil vieles auf uns zukommt, habe ich mir ein Buch bestellt über Katzenflüsterei, das hilft mir bestimmt. Ich will kein Klickertraining machen, bewegungsmässig für mich total ungeeignet.

Als wir in meine Wohnung kamen, brachte ich das Gstältli nicht auf. Der Bauchriemen war gelöst und der Halsriemen ging nicht auf. Ich verlor die Contenance, Spix fauchte mich an und versuchte zu beissen, ich fauchte zurück und schloss sofort den Bauchriemen. Das ist mir zu gefährlich sonst, auch wenn ich nicht sagen könnte, wie sich Spix mit einem halb offenen Gstältli in meiner Wohnung erhängen könnte. – Nach dem Einkaufen gelangen mir die Bewegungen. Glück gehabt und tief ausatmen.

Katzenerziehung

Zu dem heiklen Thema gibt es mehr Meinungen als es lebende Katzen gibt auf der Welt.

Für mich war von Anfang an klar, dass ich Spix analog zu einer Hundeerziehung erziehen werde, immer mit dem vollen Bewusstsein, dass eine Kaze total anders denkt, als ein Hund.

Spix habe ich bisher nicht zuverlässige Abrufbarkeit beigebracht. Da liegt einiges im Argen. Natürlich erkunden wir momentan zusammen die Blockumgebung. Wenn die Temperaturen wärmer werden, wird Spix leinenlos spazieren wollen. Soweit so gut, aber ich wohne in einem Block mit zwei Liften und im 5. Stock. Also muss Spix zwingend auf meinen Ruf zu mir kommen müssen. Vorher gibt es keinen Freigang.

Arbeit ich komme!

Ich vermute, dass ich Spix zu wenig berührt habe. Ich kann sie fast nicht tragen, ohne dass sie mich anfaucht. Eine körperliche Ursache ist auszuschliessen, sie ist jung, kerngesund und hat ihre ärztlichen Termine.

Seit heute wird sie „rücksichtslos“ gestreichelt, wenn sie eine Katzenbelohnung frisst.

Gerade draussen ist es wichtig, dass ich sie auf den Arm nehmen kann, wenn Gefahr droht oder wenn ich kalt habe und an die Wärme will. Ich toleriere nicht, dass ich schlotternd neben meiner Katze stehe, die sich geruhsam die Welt anschaut.

Arbeit ich komme.

IQ-Test

Bekanntlich gelte ich als hochbegabt, aber meine Eltern haben mir das ärztliche Resultat nicht mitgeteilt, damit ich bescheiden bleibe.

Mit 28 Jahren wurde mir durch den Narkosefehler der Zahlenbereich kaputt gemacht. Seither hatte ich Angst mich einem IQ Test zu stellen. Heute kam das Thema auf den Tisch und ich habe flüchtig im Internt getestet, ohne Mat. und ohne mir Zeit zu nehmen zum Nachdenken. Resultat angeschaut und erkannt, dass es sich für mich lohnt, einen Test gründlich auszufüllen und meine Restintelligenz zu kennen.

Ein Problem weniger.

Spix lernt Ausgang

Ich wohne im 5. Stock eines 7 stöckigen Gebäudes mit ca. 32 Wohnungn. Kleinspix hat Null Überblick. Aus mir unbekannten Gründen findet sie unseren Wohnungsvorplatz völlig angsteinflössend. Okay, der ist riesig und es stehen Rollstühle rum und mein Trottinett, die beiden Lifte machen Geräusche und Spix einen imposanten Katzenbuckel.

Umgekehrt äugt Spix auf dem Balkon, so wie es aussieht nach einem Fluchtweg. Ich schwitze regelmässig Blut. Gestern war das für mich zuviel verlangt. Also lockte ich Spix halb streng und halb mit den grössten Leckereien in den Lift. Wir fuhren runter, gleicher Vorplatz und Spix schreit nach der Wohnungstür, die unter unserer liegt. Ich: „Spix nein:“ und klare Signale, dass uns der Weg nach draussen interessiert.

Zurück in meine Wohnung, Katzengestältli angemurkst mit viel Geduld, weil meine verdammten Bewegungen……..Ich selbst habe mich nicht einml umgezogen, ich war im Balkonwintermantel und den Balkonschlarpen. Nochmals den ganzen Weg und jetzt zur Belohnung wirklich raus und eine klitzekleine Runde gedreht.

Heute morgen war die Runde schon etwas grösser und ich in Winterstiefeln. Aber das doofe Gstältli habe ich nicht ausziehen können. Hat mich auf die Idee gebracht, es gar nicht zu entfernen. Wir beiden Streuner könnten heute Nachmittag nochmals auf die Piste. :D