Wortbedeutung „Amoklauf“

Praktisch jeden zweiten Tag wird dieses Wort inflationär in den Medien geschrieben und gesagt.

Nun bedeutet es, in einer grossen Wut töten, blind vor Wut töten. Laut Google komme es aus dem Malaiischen.

Wenn man die Inhalte liest, warum genau wo in einem Ausmass getötet wurde, dann stellt sich die Frage, ob diese wut jeweils so blind war oder eher nicht ganz gezielt, mehr eine Abrechnung als Wut und Blindheit.

In den USA sind Waffen allgegenwärtig, viel zu leicht verfügbar. Warum bloss sind Schulen ein oft wiederkehrender Ort? Warum gehen TäterInnen zurück an eine Schule, wo sie früher unterrichtet wurden? Garantiert keine blinde Wut, wenn schon eine Bilanzwut.

Es geht garantiert nicht das hübscheste, begehrteste Mädchen bzw. junge Frau zurück und tötet, noch der männliche Klassenschwarm immer umschwärmt.

Was erleben andere SchülerInnen in einer Klasse, die eher im Schatten als im Licht stehen, müssen täglich hin, können nicht ausweichen. Eine Kindheit lang ist die Schule obligatorisch. Gibt es Opfer, beginnen einige Gemeinden nun den TäterInnenkreis in andere Schulen zu versetzen. Das ist ein Anfang.

Warum wird die Abrechnung mit einer Waffe gelöst? Man kann Garten jäten und bekommt hübsche Pflanzen, man kann Sport machen, Hobbies pflegen, man kann soviel anderes, um sich zu verwirklichen, insbesondere bewährt es sich Gesellschaftskreise zu wechseln, bis man irgendwo wohl ist.

Nein, die Abrechnung erfolgt oft in der Form eines erweiterten Suizides. Wer sich suizidiert, wenn er oder sie durch anrückende Polizei in die Enge getrieben wird, der oder die scheint zu wissen, was er oder sie getan hat, ein Leben im Gefängnis ist keine Opftion, was von Anfang an klar war.

In der Hektik einer Bluttat kann wohl kaum im letzten Moment entschieden werden, was der Täter oder die Täterin mit sich selbst anfangen will. Oft scheint das zum Voraus bedacht worden zu sein. Manchmal erschiesst die Polizei TäterInnen.

Das Resultat ist das Gleiche, Tote sprechen nicht, sie nehmen ihre Geheimnisse mit ins Grab.

Manchmal denke ich, es wäre sinnvoller Gemeinsamkeiten zu suchen, sich realistisch vorzustellen, was, wo, wann schiefgelaufen ist, was ein gesellschaftliches Problem ist, statt sich durch die Wortwahl „Amoklauf“ maximal zu distanzieren.

Es sind immer Menschen, die in der Gesellschaft gelebt haben, gegen die sie sich dann ultimativ distanzieren durch oft Erschiessen von anderen Menschen, die gezielt erschossen werden sollten oder zur falschen Zeit am falschen Ort waren, also unbeteiligte Zusatzopfer.

Wut gehört Ernst genommen, viele Frauen putzen und stecken das Adrenalin in Arbeit, die nicht so sehr erfreut, wenn sie getan wird, sondern hinterher Freude macht, wenn sie erledigt ist.

In der Deutschschweiz wird so getan, als sei Wut keine menschliche Emotione mehr, per Drogen legale und illegale wird die weggepustet.

Man täte gut daran, etwas realistischer zu werden und sich als Gesellschaft dem Thema „Wut“ zu stellen. Tabuistierte Emotionen kommen hoch an Stellen, an denen es für die Betroffenen sehr schwierig wird.

In der Schweiz haben Gewaltdelikte, schwere Verbrechen und Vergewaltigungen im letzten Jahr zugenommen. DENKE! Ja nicht die Polizei oder Medien denken lassen, die täuschen sich sehr oft.