Modediagnosen und Dauerdiskriminierung

Was bedeutet das Wort „normal“? Immer weniger Menschen qualifizieren sich für die sog. Normalität, direkt proportional zur Verfügbarkeit von Schulmedizin. Wo ist der/die nächste Hausarztpraxis und wie umsatzsüchtig ist diese Person?

Früher, bevor Schulmedizin inflationär wurde via Finanzierung durch die Krankenkasse gab es Menschen und jeder dieser Menschen war anders, überall gab es Behinderte, einige Menschen gingen unter Dorforiginale, andere waren Vagabunden, schliefen im Stroh oder Heuschober, HandwerkerInnen gabs, Studierte im Dorf, gut beobachtet von der Mehheit mit Sonderprivilegien, die Studierten durften studiert sein und im Elfenbeinturm wohnen.

Neuhochdeutsch heisst das Neurodiversität.

Gilt alles immer weniger, in der Deutschschweiz ist es in Mode gekommen, legal bzw. illegal SEDIERT ZU SEIN. Alles abgedämpft bis zum Schulabbdruch oder Jobverlust, Hauptsache alle andern sind schuld, was immer des Weges kommt, das eigene Ego verträgt nur Streicheleinheiten, alles andere ist viel zu bedrohlich.

Es liegt in der Natur der Menschheit, dass nicht alle Menschen so sein wollen, noch so geboren worden sind. Dafür kennt die Psychiatrie flugs Modediagnosen. Nach der Jahrtausendwende hatten plötzlich ganz viele Menschen Borderline, danach kam Bipolarität in Mode, Orfiril die Modedroge gehört überall verschrieben mit und ohne Grund völlig egal, Hauptsache Daten werden gesammelt, Orfiril ist noch kein Billigmedikament wie das uralte Lithium, was nun wirklich keine grossen Gewinne mehr in die Kassen von Bigpharma spült.

Laut Watson ist nun der momentane Trend Autismus und ADHS durcheinander zu wirbeln und als Modediagnose der Psychiatrie zu outen.

Vielleicht wäre es viel besser, Babies genauer zu beobachten, wie sie sich bewegen, auf was sie optisch, akustisch und haptisch reagieren, wie sie essen lernen und beissen können, weil mit der Erforschung der taktilen Umwelt ENTWICKELT SICH DIE SPRACHE.

Felicié Affolter hat das vor Jahrzehnten als Physiotherapeutin erkannt, untersucht, in Büchern beschrieben, allein die Affolter-Methode hat sich nicht durgesetzt, irgendwelche schulmedizinischen Kriterien nicht erfüllt, obwohl ihre Erfolge erstaunlich sind.

Wenn Gemeinsamkeiten gesucht würden von akustischer, optischer, taktilen Eigenheiten und wie sie auf vorhandene, andere körperlichen Voraussetzungen hinweisen, käme man wahrlich schneller zur Diversivität der neurologischen.

Statt dessen werden in relativ hohem Erwachsenenalter ab 30 Jahren irgendwelche diagnostischen Pappschilder an längst Erwachsene gepappt. Daumenregel: Frauen kriegen noch viel später die Erlaubnis so seein zu dürfen, wie sie geboren wurden, weil sozial schüchterner, weniger auffällig und andere Symptome zeigend. Schulmedizin bezieht sich zuerst auf Männer und Jungs, die einmal erwachsene Männer werden. DAS ist die Norm, obwohl in der Schweiz mehr Frauen als Männer leben.

Bei ADHS fragt sich dann Pillen ja oder nein, ganz viele profitieren von Ritalin, auch das zur Partydroge verkommen für sog. Normale.

Es ist ein Widerspruch in sich selbst: Eine umfassende Diagnose setzt die korrekte Behandlung erst in Gang und umgekehrt gibt es nichts zu flicken, Neurodiversivität ist natürlich, braucht die Menschheit, um verschiedene menschliche Begabungen abrufen zu können, und Toleranz zwischen Menschen!