„Sich als Opfer fühlen“, zuerst käme das Recht und die Gesetze

Seit Jahrzehnten wird in der Psychologie/Psychiatrie PatientInnen eingetrichtert, sie seien nicht Opfer, sondern fühlten sich als Opfer. Das bringt nie Heilung.

Opfer von Straftaten, natürlich ungeahndet, fühlen sich zu Recht als Opfer. In der Schweiz verweigert die Polizei systematisch Strafanklagen, steht auf der Seite der StraftäterInnen. Man spielt geziehlt auf Verjährung. Sämtliche Behinderte haben keinen Zugang zum Rechtsstaat.

Im Kanton Bern habe ich das bei verschiedenen Antags- und Offizialdelikten ausprobiert. Ich hatte selbst zu zweit, beide Male Frauen Null Chance. Also glasklar Opfer. Es gibt nicht nur Kriegsopfer, momentan in der Ukraine mit Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Es ist auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wenn systematisch 22% der Schweizerbevölkerung keinen Zugang zur Justiz hat. Man wird systematisch lächerlich gemacht, was mit einem System, das von sich behauptet, vor seinem Gesetz seien alle gleich, nicht das geringste zu tun hat.

Grauenhafte Verfehlungen in die Persönlichkeitsrechte meist sozial Schwacher enden maximal mit einer Entschuldigung des Bundesrates und minimalsten finanziellen Vergütungen. Bsp. Verdingkinder. Ähnlich katastrophal erging es teilweise Heimkindern. In der Nähe von Bern gab es das Heim „Auf der Grube“. Was da an die Öffentlichkeit drang, was alles vorkam, das wäre strafrechtlich relevant gewesen, wenn es nicht verjährt gewesen wäre. Das Leiterehepaar, der Mann ist verstorben, die Frau lebt noch, blieb unbehelligt.

Kath. geführte Heime und Schulen waren in den Medien nicht nur in der Schweiz. Auch das wird unter den Teppich gekehrt, wenn es irgendwie geht.

Das Unrecht, Straftaten, sieht man nicht bei sich selbst, aber mit dem Fernglas bei autoritären Staaten, Diktaturen, wie wenn die Staatsform gegen Machtmissbrauch gefeit wäre.

In der Logik werden als Opfer degradiert zu sie „fühlten sich als Opfer“. Damit wird ihnen die letzte Würde gestohlen und die sog. Heilung basiert auf der grundsätzlichen Lüge, nicht Opfer zu sein, aber sich irgendwie einbilden, sich in der Akutsituation nicht gewehrt haben zu können.

Liegt nicht eine psychische Erkrankung vor, haben viele Menschen ein feines Gespür dafür, was Recht versus Unrecht ist, wie die Gesetze lauten und Kinder noch viel präziser.

Um das erlittene Unrecht nicht mit Psychopharmaka sedieren zu müssen, was nicht zielführend ist, wenn ein Mensch werder fremd- noch selbstgefährdend ist. müsste man sich auf Augenhöhe unterhalten und Straftaten Straftaten beim Namen nennen.

Dann in einem nächsten Schritt kann erarbeitet werden, was nun damit getan werden soll. Wie überleben Menschen als Opfer, wenn der Rechtsweg verbarrikadiert ist. Frauen in der Schweiz sind darin geübt, sie kennen bis heute nichts anderes.

Gehiemrezept, wie kann die verständliche Wut in geordnete Bahnen umgelenkt werden? Wut ist Energie, eignet sich bestens zu körperlicher Tätigkeit, Kreativität und natürlich Sport. Die hübschesten Gärten erzählen von wunderschönen Pflanzen, aber kein Sterbenswort davon mit wieviel menschlichem Kumm die kleine oder grosse Hacke geführt wurde, um mit Energie den Boden zu lockern.

Schreiben gilt als Verarbeitungstechnik. Es ist ein grosses Stück Arbeit, Erlebtes überhaupt in Worte fassen zu können.

Sich besinnen auf die eigenen Machtbereiche, z. B. die eigene Laune. Was liegt in der Macht des Einzelnen und was ausserhalb? Wie kann eine eigene schlechte Laune in eine bessere oder gar gute Laune verwandelt werden? Die berühmte Tasse Tee, die man sich zubereiten kann, erfüllt ganz viele gute Sachen. Tee ist rasch zubereitet und doch ist es ein kurzes Innehalten, evtl. Auswählen zwischen verschiedenen Teesorten, heisses Wasser, im Winter Hände an der warmen Tasse aufwärmen, warten mit Trinken, den Mund nicht verbrennen, evtl. blasen, was im Vorbeigang rasch die Atmung reguliert, tief ausatmen lässt.

In der eigenen Macht liegt auch der Entscheid, wieviel Platz ich StraftäterInnen im eigenen Leben einräumen will. Die meisten andern Themen sind naturgemäss erfreulicher. Wenn jmd. zuerst in Theorie und dann Praxis begreift und umsetzen lernt, dass es in der Natur des Bösen liegt, sich aufzublähen und wichtig zu machen und dass man es begrenzen muss uns will. Von Straftaten anderer will niemand das eigene Leben völlig aufsaugen lassen. Die eigenen Gedanken und Gefühle davon lösen.

Eine weitere Entscheidung ist, ob politische Arbeit gewollt ist, sich vernetzen, um politische Zustände zu ändern. Das braucht einen langen Atem, gerade in Demokratien, bis der demokratische Weg begangen ist und irgendwelche kleinste Erfolge erziehlt sind oder 8-ung, Gesetze geschrieben und in Kraft sind, aber schubladisiert irgendwo vor sich hinschlummern.

Die gesamte Behindertengesetzgebung, was die Menschenrechte Behinderter in der Schweiz betrifft, ist auf dem Niveau: 20 Jahre verschlafen, verplempert und nun, da der ÖV barrierefrei sein sollte auf Ende Jahr, kommt ein Erwachen, was entweder ernst gemeint ist oder es geht weiter wie gehabt.

Bei den zu erfüllenden Pflichten, da wird rausgepresst aus Behinderten, was nur geht, die IV kennt Rechte gegenüber Behinderten, die bis zu invasiver Medizin geht, wenn die nach heutigem Wissensstand Kosten verringert.

Wir erinnern uns, wie intensiv die Diskussion der Covidimpfung geführt wurde, weil SchweizerInnen und vermutlich auch Wohnbevölkerung reklamierten: „Invasive Medizin.“ Behinderte haben das Recht nicht, wenn es um sog. Schadensminderung geht.