Katze „D“ riecht gut

Wenn ich naiv davon ausgegangen bin, die zukünftige Paparolle sei nun erfüllt, der kastrierte Kater und die Katze „D“ auf Pille würden nicht zur Paarung einladen, dann werde ich laufend eines Besseren belehrt, Katzen sind Katzen und potente Kater sind potent.

Heute wurde ich wieder angezischt, kein „guete Morge“ lag auf Katers Zunge. Durch Beobachtung bin ich klüger geworden. Kater „D“ liess sich seine flüssige Katzenbelohnung nur widerwillig geben. Die grosse Liebe bzw. der Katzentrieb geht gerade nicht durch den Magen. Wer jetzt die Hände zuvorderst hat, die wird blutig enden.

Da gibt es nur eins, den Ball flach halten und Katzendame „D“ schön regelmässig die Pille geben. Dann gucken, ob dieses Verhalten bleibt oder ein Ausreisser ist. Kater können chemisch für ein Jahr kastriert werden. Im www kursiert dazu jede Meinung, ich frage lieber die Tierärztin.

Ein Jahr Ruhe, ich kann mich um den ersten Wurf kümmern, der nach meiner Einschätzung unterwegs ist. Mir wichtig ist, die Katzenwelpen lieb zu haben und behindertentauglich zu prägen. Lift fahren gehört dazu und Gewöhnung in der Prägungsphase an einen Befehl, wenn die Katze auf den Schoss der/des BesitzerIn springen soll, zwecks Streicheleinheiten. Wer keine Restgehfähigkeiten hat, hinter Katzen herlaufen kann, die/der schätzt es, wenn Katzen diese Fähigkeit können, auf Menschen zugehen und nicht immer, aber oft, des Menschen Kontaktvorschlag annehmen.

Von den vier Katzen versammeln sich immer drei, manchmal vier, wenn es ums Fressen geht, ich rufe und sie stehen oft Schlange, wenn es ums Streicheln geht. Die schwangere Katzendame kommt öfters, was darauf hindeuten könnte, dass sie echt schwanger ist, erhöhtes Streichel- und Kontaktbedürfnis gehöre dazu.

Ich biete Katze „E“, nach meiner Einschätzung schwanger, Ruhephasen auf der Dachterrrasse an. Sie geht am liebsten raus. Die andern drei könnten raus, wenn sie das Gstältli anhaben. Interessiert sie nur bedingt. Sie setzen sich auf die Stufen zur offenen Dachterrassentüre und scheinen eher mit mir Fangis spielen zu wollen. Bloss geht mir dabei rasch meine Puste aus. Die Katzen dürfen kein Triebverhalten zeigen, sonst ist diese Spielerei zu gefährlich. Nur Tiere, die gerade bei Sinnen sind, dürfen so spielen, ohne die Brüstungsmauer ins Visier zu nehmen.

Ohne Gstältli ist das zu gefährlich. Mit Gstältli kann ich eine Katze in Gefahr eher fassen, ohne dass sie mir mit einer Drehbewegung entwischt. Ich habe schon versucht, alle Katzen inmeinen Armen runter schauen zu lassen, was nicht zu helfen scheint, ihnen zu lehren, wie hoch über der Erde ihr zuhause ist.

Warum Katzen nicht lernen, wie hoch oben sie wohnen, kann ich mir noch nicht erklären: Es hat zwei Katzenbäume vor zwei Fentern mit drei Liegeplätzen und alle vier sitzen bzw. schlafen dort, können aus dem Fenster gucken und der Boden ist ganz weit unten, die Fenster ausnahmslos geschlossen.

Richtig lüften kann ich nur, wenn die Katzen in Sicherheit, z.B. alle vier auf der Dachterrasse angebunden sind. Katzen zu lieben verlangt konsequent zu sein und schnell zu lernen.

Beobachten, beobachten, nur eine Katze weiss, wie Katzen funktionieren und jede Katze hat einen eigenen Charakter, der situativ völlig umschlagen kann. Ich habe das kätzische Sabbern im Anblick eines Vogels genau einmal live miterlebt, jetzt kenne ich die Gefahr.

Eine Katze mit solch einem Vogel, der mindestens drei bis fünf Meter weg war und die Balkontüre verschlossen, die ist im Jagdmodus und daneben gibt es nichts mehr, nur noch der Jagdtrieb ist aktiviert.

Es geht nicht ums Fressen, es geht ums Jagen.