Ich arbeite, es ist Sonntag, gestern wurde eingefädelt, dass ich 22 Tablare Platz bekomme, darauf warte ich seit Jahren.
Es ist im deutschsprachigen Raum, egal ob Deutschland, Österreich oder der Schweiz Vorkssport geworden, Behinderte zu hassen, wenn gerade niemand zuguckt. Die offizielle Version heuchelt was anderes, nur in der Schweiz diskutiert niemand mehr weg, dass die SBB 20 Jahre Zeit hatte, ihre Bahnhöfe anzupassen, behindertentauglich zu machen und man kann sie zählen, die Bahnhöfe, die Ende 2023 nicht behindertentauglich sind.
Die SBB hatt Shuttletaxidienste ausgeschrieben, war alles in den Medien, niemand hat sich beworben, Behinderte an den nächsten behindertentauglichen Bahnhof zu fahren. Die Ausschreibung wurde zurückgezogen, Stand heute, die Medien haben gemeldet, dass die SBB von sich aus in ihren Augen geeignete Betriebe anfragen werde.
Heisst praktisch, dass Menschen in Rollstühlen, die abgelegen wohnen, sich für eine ÖV-Reise natürlich beim Callcenter anmelden müssen. Dann dieser neue Dienst, ich müsste transferieren, ich habe keinen schweren Elektrorolli, alles verladen, Ziel SBB Bahnhof. Alles ausladen, ich muss wieder transferieren, alles einladen, transfeieren und dann bin ich im ÖV, Eisenbahn SBB oder wie all die Eisenbahnen in der Schweiz heissen.
Ich weiss, warum ich Auto fahre.
Also heute Morgen meine Aufgabe ca. die Hälfte meiner Büchergestelle bezieh, Schwerstarbeit, ich musste die Höhe entscheiden, Stängeli, bzw. Träger in zwei Löcher stecken, das hängt auf den Bruchteil eines mm davon ab, ob genau gearbeitet wurde, manche Tablare lassen sich leicht reinschieben über die Stängeli, bei manchen ist es ein Murks.
Die Katzen waren mässig begeistert, eines ihrer Katzenverstecke im Wohnzimmer, nämlich hinter den schräg gestellten Tablaren ist weg, hat sich in Luft aufgelöst.
Die nächste Generation Katzen werde ich davon abhalten müssen, die Büchergestelle als Kletterbäume umzufunktionieren. DAS ist völlig normal. Ich finde es lusig, wenn Katzenkinder Spass haben in Büchergestellen rumzuturnen, aber es ist nicht ihr Katzenbaum, ich sollte nicht nachsichtig, sondern konsequent sein.
Wenn die Gestelle endlich eingeräumt sind, lehren mich die Katzeneltern und die zwei anderen Katzen, ob ich es klug gemacht habe.
Die 11 Alben, römisch nummeriert sind da, aber in einem Nebenraum, sie gehören mir, ich kann damit machen, was ich will. Sie sind ein Zeugniss von Suchtkrankheit, die sich in Perfektin ergoss, ein Beweis stück meiner ersten 20 Lebensjahre, der Vorname, der draufsteht, ist eine sprachliche Beleidigung, den habe ich in diesem Jahrhundert amtlich abgelegt. Nur ein Rufname hat mir nicht gereicht, ich wollte überall nur noch korrekte, neue, amtliche Vornamen lesen. Hat der Staat einsehen müssen und ich habs bezahlt und Formulare ausgefüllt.
Heutzutage, da Eltern die exotischsten Vornamen wählen, die Buchstaben willkürlich umstellen, wird es irgendwann normal, dass sich die so betroffenen Kinder irgendwann ärgern und ein Teil davon wird sich wehren. Andere werden lachen, weil ihre Eltern jung waren und es zu der Zeit, als sie geboren wurden so hip war und mega cool, dachten damals die Eltern, sich ihrer Verantwortung nicht bewusst.