Meine Katzen und ich verstehen uns so gut, weil wir teilweise neuriologisch gleich ticken.
Die MeteorologInnen können benennen, was wir gerade hören. Es windet und wie. Wie ich an den Balkontüren und geschlossenen Fenstern, hängen die Katzen auf Katzenbäumen vor den geschlossenen Fenstern und gucken leicht besorgt raus. Unsere Ohren hören, was der Wind singt. Ich kontrolliere sämtliche Türen gegen Balkon und Dachterasse, bedaure die lieben Pflänzchen, die ich heute umgetopft habe und hoffe, dass sie sich festhalten in meinem Pflanzenkübel, nirgendwo sonst.
Hier oben, da unten, es sind zwei Welten. Hier oben, heisst: „Mein Adlerhorst“, obwohl ich Katzen, keine Adler habe. Katzen verdrängen die Krähen. Krähenhat es hier auch, die kriegen bei mir keine Wohnung und überfliegen meinen Katzenhorst, sind geschützt und intelligenter als wir alle zusammen.
Von wegen der Krähen Intelligenz lohnt es sich Katzen zu halten. Krähen lernen schnell, je mehr Katzen ich habe, desto weniger Krähen fliegen über meine Dachterrasse, hoffe ich.
Vor meiner Zeit hier, haben sich Wildbienen auf der Dachterrasse angesiedelt.
Ich völlig harmlos hatte keine Ahnung, dass ich so hübsche MitbewohnerInnen habe und dachte zuerst, Vogelschutz auf einer Dachterrasse, Wildvögel und ich schwelgte in Kindertagen, Artenvielfalt und dann flogen Bienen rum.
Ich hatte als erstes Kulturpflanzen angeschleppt, richtete meinen Gemüse-, Kräuterbalkon ein. Dann fiel der Groschen punkto Wildbienen, ich hatte nicht die korrekten Kulturpflanzen und musste sofort umdenken, Wildbienen brauchen Widblumen. Ich schleppte zwei Riesentöpfe an, wieviel Erde ich hochschleppte, ich will mich nicht erinnern, Samen, Gattung Wildbienen Traumwiese.
Ich zappelte täglich vor den beiden Töpfen Wildbienenfutter rum, musste mich wie es schien Monate lang gedulden und hatte vor allem Tagetes. Meine Verwirrung war perfekt: Wildblumenmischung und es wachsen durchaus wie Gjät, pardon Beikraut in einem Topf praktisch nur Tagetes. Biologie habe ich nicht studiert.
Ich begann díe Aussaat auszudünnen, rupfte Tagetes aus. Irgendwo wuchs Ruccola. Ich begeistert: Die Wildbienen kriegen die Blüten, ich ab und zu ein Blättchen. Der Ruccola ist bereits in Blüte, April im zweiten Jahr. Ich liebe Ruccola und wenn es das Erste ist, was Wildbienen ernten, ich finds toll.
Nix Vögel, die fressen Wildbienen. Also Hund oder Katzen für mich. Täglich Wildbienen höflich begrüssen taugt nicht für lange, ich wünsche mir Interaktion.
Wenn das Katzengehege steht, dann ist die Nutzung der Dachterasse vollendet. Ich will nicht eine leere Dachterrasse, das macht keinen Sinn. Katzen im Gehege, erzählt es bitte nicht meinen Lieblingen, sind daran gehindert, die Wildbienen zu stören, wenn sie Blütenstaub sammeln, Eine perfektere Symbiose gibt es selten.