Meine Vier haben alle Katzengstältli, um gesichert auf die Dachterrasse zu können.
„E“ hat sich damit abgefunden von Anfang an, lief sie im Gstältli wie eine gekrönte Prinzessin rum.
Die beidem Garagewelpen, Prägungszeit ungenutzt, haben getan, als sässe der Teufel persönlich auf ihnen. Sie zeigen sich maximal geduldig, bis das Gstältli angezogen ist und dann laufen sie in der Wohnung nicht normal, schleichen rum, bis sie vergessen haben, dass sie eine Showeinlage bieten.
Der zukünftige Papa kam mit mehreren Monaten Alter dazu. Er kenne Balkonfreiheit, das Katzengstältli hat ihn nie gestört, oft ist er mit der zukünftigen Katzenmama zusammen auf der Dachterrasse, die Türe ist offen, die beiden Garagekatzen laufen bis auf die Dachterrasse, ich sitze oben und beobachte.
Die beiden Garagenkatzen kann ich frei laufen lassen unter meiner Aufsicht: Kater „S“ fiel nie runter und er läuft praktisch nie davon, ihn kann ich immer einsammeln. Bei seiner Schwester ist es kritischer. Sobald sie einen Vogel von weitem sichtet, schwenkt sie in Jagdmodus um, was für mich unberrechenbar wird.
Ich muss den Himmel im Auge behalten und sie vor ihrem Jagdverhalten schützen.
Ihr Bruder signalisiert, dass er nie von der Dachterrasse fiel, diese im Griff hat und runterschauen will. Diese Ungerechtigkeit bleibt, bis ein Katzengehege dort steht mit wetterfesten Katzenbäumen. Dann können alle Katzen runtergucken und nach Lust und Laune rumklettern.
Die Katzengstältli bleiben. Kater „D“ hat mir beigebracht, wie er sich nur schnell drehen muss und ich habe ohne Katzengställtli wörtlich, realiter, keinen Griff. Es würde mir das Herz zerreissen, wenn nochmals irgendeine, zukünftige Welpen miteingeschlossen, Katze runterfiele, ich sie nicht retten könnte, weil ich um die Gefahr weiss, aber im letzen Moment keinen Griff habe.
„E“ ging vom Gemüsebalkon aus spazieren auf die Dachterrasse ohne Unfall. Das Hochhaus hat Betonelemente die ragen hervor, etwa so breit wie die Dachterrassenbrüstung sich vorzustellen. Klar können Katzen sowas, solange sie nicht abgelenkt werden. Vor Ablenkung muss die Besitzerin sie schützen. Wir wohnen in der Anflug- und Abflugschneise eines kleinen Flugplatzes.
Verunfallen in den Bergen Menschen schlimm, sind wir in der Anflugsschneise zum Unispital. Helikopter machen einen Heidenlärm. Ich wünsche den Unglücklichen immer nur das Beste.
Neulich waren irgendwelche Helikopter über der Überbauung selbst, sah aus wie Baumaterial Transporte, irgendwelche Reparaturarbeiten. Wir draussen, fanden es zu fünft zu laut, gingen umgehend rein.
Unsere relative Freiheit ist begrenzt durch sämtliche Notwendigkeiten anderer inklusive Flugbewegungen. Aus dem Grund bin ich immer zuhause, wenn Katzen auf der Dachterrasse spielen, die Sonne geniessen, bzw. ein Schattenplätzchen oder, was verboten ist, die Wildbienen jagen. Das wissen die drei ersten Katzen genau und provozieren mein „Nein“. Das war jeweils der Auftakt zu Versteckspielen auf der Dachterrasse letzten Sommer. Sie haben es genossen, mich ausser Atem rumzuhetzen.
Der Verbrauch von Parfait ist in der Zeit gestiegen und ich habe gelacht: Parfait die beste Lösung für alle Diskussionen zwischen Mensch und Katze!
Menschen bestimmen, was das ultimative Katzenleckerli ist. Parfait wird nicht zur Verbrauchsware. Das ist die Katzenbelohnung, wenn es aus Sicht des Menschen um Gefahrabwendung geht und aus Sicht der Katzen, mmhhh fein, habe ich lange drauf warten müssen, bis das wieder auf meinen Menüplan kommt.
Ich könnte wahlweise Katzen zu bestimmten Zeiten füttern, ihne das Trockenfutter entziehen, mit ihen vor der Fütterung auf die Dachterrasse gehen, sobald ich irgendwas Essbares zeige, bin ich ultimativ interessant. Kann man machen, wird natürlich gemacht, mache ich nicht.
Meine Tiere haben Trockenfutter zur freien Verfügung, ich erziehe sie nicht via Hunger. Finde ich nicht krrekt, ich habe eine strengere Ethik, die Tiere sollen via freien Willen mitmachen nicht Hundegehorsam.
Sämtliche Kommunikation ist individuell angepasst. Monate lang habe ich den ersten dreien ihre unterschiedliche Namen beigebracht. Will ich eine Katze, individuell ansprechen kommt immer zuerst verbal ihr Name. Das wiederholt sich beim Streicheln. Mehrmals lobe ich die Katzen streichelnd und versichere jeder einzeln immer verbal, sie sei die beste Katze der Welt, während meine Hände sie streicheln. Konzept: Viel Lob, nur im Notfall leisen Tadel.
Insofern reagieren Katzenwelpen wie Menschenkinder: Einmal Tadel und 100 mal ganz viel Lob.
Der Katzen Körpersprache zu lernen, finde ich spannend. Wie hoch, wie tief ruhen Katzen und längst kommen alle vier gleichzeitig auf mein Bett. Routinen kennen zu lernen, Abweichungen von denselben, kleinste Kleinigkeiten sind wichtig.
Miauen die Katzen, was vom Charakter und der Erstsozialisation abhängig ist, heben die betroffenen Katzen ihre Meinung deutlich hervor. Miauen = Ernstfall aus Katzensicht laut www.