Nachdem ich eingegriffen habe, Kater „D“ chemisch kastrieren liess, ist es sehr schnell, sehr ruhug geworden, die Katzen fauchen sich kaum noch an, ich habe wieder Zeit, mich um die Dachterrasse zu kümmern und das Wohl der Katzen dort oben.
Drei der vier kennen sie vom letzen Jahr, bloss es klappt nicht richtig, die Bedingungen heissen neu, Gstältli anziehen, anleinen, es ist nicht real, vier Katzen gleichzeitig zu helfen, wenn sie zu unvorsichtig sind.
Die trächtige Katze hat sich nie daran gestört, die geht rauf, lässt sich anleinen, egal wo, sucht Sonne, sucht Schatten, schnuppert rum, ich befreie eingeklemmte Leine, völlig problemlos. Die beiden andern verhielten sich unterschiedlich, schienen das System nicht zu begreifen.
Heute nächster Versuch, anleinen, zum Gehen auffordern, gerade gehen, ohne Umwege, um zu lernen, welche Freiheit eine ganze Leinenlänge bietet, wir übten mit der Flexi. Da schien der Groschen zu fallen, ich setzte mich auf den Stuhl, nahm die Kazten zu mir, liess sie laufen zu den Katzen, die an der Türe stehen. Dass die Dachterrassentür offen eine Grenze darstellt, wissen alle vier. Zwei Wiederholungen immer mit Namen der Katze und zum Schluss Gstälti abziehen und „fertig“.
Da es keine Liste gibt von Katzenkommandos, muss ich improvisieren und natürlich meine Bewegungen immer mit den gleichen Worten kommentieren. Zudem muss ich darauf achten, dass diese Wortkombinationen nicht im Gespräch unter Menschen vorkommen.
Behindertenhunde, werden nicht in der gesprochenen Sprache unterrichtet, die reagieren nur in einer Fremdsprache in der Deutschschweiz z.B. Französich oder Italienisch. Soweit gehe ich nicht, aber ich mache die Katzenunterhaltung zu was Besonderem.
Jetzt kann ich gelegentlich gucken, ob die beiden Garagekatzen nun die relative Freiheit lernen und begreifen, dass ich immer die um Gegenstände verwickelte Leine befreien kann durch kurzes Ableinen und dann haben sie wieder ihren grösseren Freiraum.
Der Kater „S“ kann zufrieden oder erstaunt dreinblicken, das ist ein Unterschied. Ich sende ihn nun nicht mehr u. a. zu einem Katergspänli, der maximal faucht, seiner Schwester ist er besonders verbunden, so ist alles einfacher, konzentrierter und ausgeglichener.
Was ich noch nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ist ob Katzen untereinander Erfahrungen weitergeben, irgendeine Katzensprache haben, wenn sie zuschauen. Also zuschauenderweise lernen.
Im Spiel, mit Nähe Distanz Pfote erheben, Fauchen, kommunizieren sie allemal, das ist mir klar. Die Geschwister verstehen sich gut und scheinen sich gegenseitig zu verteidigen, die trächtige Katze ist die Königin. Aber, ob sie über Erlebnisse sich unterhalten, ohne Geschwister zu sein, das ist eine Frage für mich, nicht das Offensichtliche, das ist logisch.
Als die „Flugkatzen“ vom Tierarzt zurück kamen, verletzt, gab es kurzes Fauchen. Die eine musste ins Krankenbett, damit war ausgefaucht. Die weniger Verletzte, „nur“ mit Katzengips, musste begleitet, wieder bekannt gemacht werden, mit den zwei andern.
Immer wird zuerst gerochen, wo der bzw. die andere gewesen ist.