10 Tage chemische Kastration Kater „D“

Eine Kastration ändert Kater, bei Weibchen finde ich sie unauffälliger. Inwiefern unterscheidet sich ein Kater vom kastrierten Kater? In der Theorie wusste ich die Unterschiede, in der Praxis habe ich das Beste draus gemacht, unkastriert bzw. kastriert.

„NEIN“ flüstere ich bei Kater „D“. Nach wie vor wird er sofort hektisch, mit nur neun Monaten Alter wird er evtl. noch etwas selbstbewusster. Er hat Zeit, wird sozial nicht mehr zwar respektiert, aber auf Abstand gehalten. Ich hatte teilweise blutige Hände, weil er seinen Modus aus dem Nichts ändern konnte.

Auf seine Art will er maximal gefallen, hat noch nicht herausgefunden, dass „Nein“ seine Sicherheit erhöht und garantiert, ständig ist es bei den drei andern eine Spielerei, die testen meine Aufmerksamkeit, ob ich schon wach bin, mich mit ihnen beschäftige etc.

Zudem geht es um die Unterschiede zwische Katzenspielzeug und Menschenware, ein Feld umzu lernen, nicht nur via Futter zu mir eine Beziehung zu pflegen.

Nun kann er Teenie sein, wird sozalisiert innerhalb der Katzen. Kater zu sein, Papa zu werden, ist eine einsame Aufgabe, die es in der Natur braucht. Wohnungskatzen brauchen Reproduktion in viel geringerem Ausmass, da kann ich mit chemischer Kastration helfen. Es geht völlig klar um der Welpen Prägungszeit, die alle KatzenkäuferInnen verpassen, wenn sie nicht selbst züchten.

Im Gegensatz zu allem, was in einschlägigen Foren behauptet wird, ist Hobbyzucht bis zu fünf Würfen im Jahr nicht meldepflichtig in der Schweiz. Als Einzelperson vergeht einen Hören und Sehen, soviele Katzenwelpen erziehen zu wollen. Ich habe mir lange überlegt, beide Weibchen decken zu lassen, dann entschieden nur eines wird gedeckt. Unglücklich bin ich nicht, wenn vier bis fünf Welpen zur Welt kommen werden.

Vorsicht war noch immer die Mutter der Porzelankiste.

Kater „D“ unkastriert:

Eine Katze zum Streicheln ganz lieb und dann das Fauchen, es war ihm ernst, kein Verhandlungsspielraum. Nicht sehr angenehm, wenn gerade ein Tierarzttermin ansteht. Ein Frotteetuch übers Köpfchen und Kater „D“ wurde lieb. In der Tierarztpraxis war er bisher immer mustergültig.

Die Transportbox ist und bleibt für ihn ein Problem, obwohl sie rumstehen, Katzen rein- und rauskönnen nach Gutdünken. Es ist nicht so, dass die Transportbox von irgendwoher geholt wird und unbekannt wäre.

Dachterrassentraining bekommen die zwei Garagenkatzen, nun da der Groschen gefallen ist, macht es uns allen Spass. Kater „D“ war oben, schien ihm zu gefallen, momentan taucht er nicht bei der Dachterrassentüre auf, also pressieren wir nicht. Um das Gstältli nicht zu vergessen, kriegt er es zwei- bis dreimal die Woche angelegt. Wir haben Zeit, können geduldig sein.

Er muss sich an sein verändertes Leben gewöhnen, die Katzenwelpen kommen irgendwann auf die Welt, die hatten Halbzeit. Die Trächtigkeit ist gut sichtbar geworden, alles etwas staffeln, eins nach dem andern.