Deutschlandfunk und pazifistisches Manifet

Ich habe mir diese Sendung angetan bis zum bitteren Ende ausgehalten.

Sie ist folgendermassen gemacht. Man hört Ausschnitte vom Tag der Friedensdemo in Deutschland, dann wieder Bilder und Stimmen von der Kriegsfront in der Ukraine, Bombengeheule, die Wut, unter solch unmenschlichen Bedingungen im eigenen Land, der Ukraine, ausharren zu müssen. Eine Familie hatte keinen Konsens darüber, ob zu fliehen bzw. zu bleiben. Die geflohene Tochter ist zurückgekehrt, findet in den Massengräbern weder die verstorbene Mama noch den Bruder, Verzweiflung pur. Kriegsfront, Kriegsgeschehen, die Grausamkeit der imperialen Allmachtsfantasien Putins.

Interessant finde ich den vorgeschlagenen Blickwinkel, dass Deutschland Angst habe vor einem Atomschlag versus Ukraine, die Kriegsfront, die spürt keine Angst vor einem Atomschlag, die hat den Bombenhagel.

Eindrücklich eine Frau, die auf dem Sofa einschlief. In der Nacht wurde ihr Schlafzimmer vernichtet, es waren Bomben. Im Wohnzimmer hat sie überlebt. Krieg, Zerstörung omnipräsent, kein Ausweichen ist möglich, es trifft, wen es trifft und manchmal trifft es für ein Einzelschicksal daneben.

Eine alte Frau füttert streunende Katzen, sitzt draussen, als der Bombenalarm dort ertönt, eilt sie in das Haus der Nachbarin, den Keller, ihr eigenes Haus ist zerstört. Die Reporter verlassen die Gegend, dann folgt die Statistik, wer unter den Bomben getötet bzw. verletzt wurde. Allein dieser Zusammenschnit des Erlebens der alten Frau, Bombenalarm, alle entfernen sich, Schnitt, Statistik am nächsten Tag.

Sowas beeindruckt. Beim TV besteht die Gefahr, immer noch was Hoffnungsvolles aufzunehmen, quasi um die Zuschauerinnen bei der Stange zu halten.Bei nur Ton, entstehen Bilder in den Köpfen der ZuhörerInnen, aber nicht auf einem Bildschirm mit den Nachrichten im Gleichschritt. Nur Ton, wird mehr zugemutet, finde ich.

Warum Deutschland vor einem Atomschlag Angst haben sollte, liegt wohl in seiner Geschichte begründet. Ich als Schweizerin habe mir bei den ersten Drohungen Putins sofort die NATO freien Staaten angeschaut, die Schweiz gehört dazu, Schweden und Finnland sind weg.

Irgendwann hatte ich genug Angst gehabt, liess mich nicht mehr beirren, es kommt, wie es kommt und solange nichts gekommen ist, gehe ich meinem Alltag nach.

Angst lähmt, Angst ist ein Warnzeichen, hilft blitzschnell zu entscheiden, wenn die Situation real ist. Angst als Vorrat hilft nichts, solche Angst kann der Mensch in was Effizienteres umwandeln, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich bevorzuge Farbe, aus Wut kreiere ich Putzen, bei kleiner Wut kann ich meine Pflanzen, die gewachsen sind angucken, keimende Aussaat gibt es auch.

Sport kann ich nicht mehr machen, dazu bin ich zu alt.