Katzen sind einfach zu leiten

Ich habe noch kein katzenbuch gefunden, was auf stundenlanger Beobachtung eines kleinen Katzenrudels beruht.

Die europäische Hauskatze als Zucht, wird oft auf Bauernhöfen nicht gezüchtet, aber sie vermehrt sich dort.

Schweizerkatzen gehören in die Schweiz, meine vier Katzen stammen nur aus der Schweiz. Alle diese Tierrettungserzählungen sind moderne Märchen, schüren Emotionen von ganz armen Tieren, die emotionierte PseudotierliebhaberInnen „retten“ sollen. Klappt wuderbar, der dazu passende Tierbedarf setzt viel, enorm viel Geld um, nach dem motto: Für das auserwählte Haustier bieten wir Qualzucht, weil für Kleintiere die Käfige zu klein sind, für Hund und Katze bieten wir alles und mehr dazu.

In der Schweiz leiden viele alleineriehende Frauen samt ihren Kindern unter Armut, denen wird nicht geholfen und daneben im gleichen Land werden Tiere verwöhnt mit allem, was der Mensch gut findet, das Tier, oft traumatisiert, leidet, so es nicht sofort eingeschläfert werden muss, solange es lebt. Der Mensch will was er will, längst sind Tiere und Kinder oft nur noch da, um der Menschen Bedürfnisse zu erfüllen, nirgendwo geht es weder um das Kindswohl noch ums Tierwohl.

Also meine vier europäischen Hauskatzen, eine ist trächtig, absolut selbständig, die muss kein Mensch lehren, wer die Hauptkatze der vier ist.

Zwei Geschwister, eins auf der Pille und mein kastrierter Hauptkater.

Zuletzt und das mit Betonung, der kleine schwarze Teufel, zukünftiger Papa, chemisch kastriert.

Eine Hierarchie bei Katzen wird täglich oder öfters definiert.

Wir sind wie immer vor 04 uhr aufgestanden, übliche Rituale, viel später, beginnt Kater „D“ zu definieren, er sei heute der Chef. Für seine persönliche Entwicklung ist das ein Gewinn. Allein er überbordet massloss, wollte den Hauptkater „S“ nochmals decken, was er längst nicht mehr kann und nutzt „S“s Gutmütigkeit aus. Der zeigt ihm den Meister, aber erst sehr spät.

Mir geht des Teenies Übermütigkeit heute auf die Nerven. Also mische ich mich ein. Das geht wie immer über Futter und das trächtige Weibchen braucht babynahrung, weil sie trächtig ist.

Ohne ein einziges Mal zu schimpfen mische ich die Szene auf: Die Geschwister kriege zu oberst auf dem Haupt(!)-Katzenbaum Katzenbelohnungen fest, nicht weich. Kater „D“ bevorzugt weich, guckt sich rasch um und zieht Leine.

Katzendame „E“ trächtig, ein Minischälchen Babynahrung und für „D“, Kater, chemisch kastriert, bleibt Hauptfutterquelle, Trockenfutter, Erwachsen. Der arme „D“ hätte mir ins Gesicht gespuckt, wenn er ein Lama wäre. Ist er nicht, ich zeige mich voll desinteressiert und mache Pause.

Ich will unter den Jungs den ersten Kater „S“ als Hauptkater und gut ist.

Wäre ich gut in Fotografie, der chemisch kastrierte Kater „D“ lag provozierend zuoberst auf dem Hauptkatzenbaum, liess den Schwanz lässig runterhängen, Ruhestellung perfekt und die drei andern auf dem Boden und schauten rauf. Welche Machtdemonstration, des kleinen, jüngsten, temperamentvollen Katers!

Will ich unter den vieren eine flache Hierarchie, was ich will, greife ich ein, wenn irgendwer der vier zu überborden droht oder umgekehrt, sich so zu zurückzuziehen droht, dass die Feuerwehr geholt werden muss. Es wäre unendlich lästig, alle sind gross genug, wenn eine sich auf die Zierelemente eines Betonsbaus im 13. Stockwerk zurückziehen würde.

Das gäbe ein Quartiergespräch, wenn ich für diese Katzenrettung die Feuerwehr bräuchte. Keine meiner vier Katzen, Katzendame „E“ war schon dort(!), macht das nochmals.

Jeder hat seine Bedürfnisse, ich auch.

Vorne im Bild, die Brüstung meines Gemüsebalkons, wo jede Katze hochhüpfen kann,dann rechts das Betonelement vorstehend, was bis zu meiner Dachterrasse geht, links unten die Wege, das Grass, wenn eine Katze runterfällt, sind es 13 Stockwerke Flug mit irgendwelchen Brüchen.

Genauso sieht mein Albtraum aus als Katzenbesitzerin. Da ich sehr viel Zeit in die Erziehung meiner vier Katzen stecke, will ich keine „Flug“katze mehr. Das wiederum ist sehr aufwändig für mich, der kleinste Fehler meinerseits und vier gelehrige KatzenschülerInnen, währen sie Delphine, der Mensch würde denken, sie lächeln, weil Menschen überlisten, ist der Katzen grösstes Hobby.

Der zukünftige Katzenpapa auf der Dachterrasse. Im Hintergrund sieht man die Mauer, Beton, ohne Aussichtmöglichkeit für Katzen, die Brüstung oben ist ca. 45 cm breit, was beide Katzendamen nicht davon abgehalten hat, runterzufallen. Kater „D“ ist angeleint, ich habe meine schmerzhafte Lektion gelernt.