Kater „D“ ist längst chemisch kastriert, statt mir gestern wie normal, „guten Morgen“, zu sagen, faucht er, was das Zeug hält.
Toll! In einigen Wochen wird er Papa, statt mich anzufauchen, sollte er reintheoretisch, chemisch kastriert, ruhiger werden, dass wir eine Katzenfamilie bleiben können, er nicht von seinem ersten Wurf fern gehalten werden muss.
Katzen fauchen, wenn sie Schmerzen haben, fauchende Katzen sind Ernst zu nehmen, bloss wer guckt, ob sie überhaupt Schmerzen haben, das würde in dem Modus mir blutige Hände beschehren.
Der Kleine Kater legt eine grosse Show hin, in der Aufregung bleibt die Dachterrassentüre ungewollt offen, nur zwei Katzen sind sicher, die dritte hat ihre Freiheit rasch ausgenützt, wo ist Kater „S“?
Ich suche, gucke überall, beginne schon meinen Katzensuchtrupp aufzustellen, setze mich hin, bin erschöpft, taucht „S“ auf. Nochmals Glück gehabt.
Im Auge behalten muss ich, ob die beiden Kater um die männliche Vorherrschaft ringen. Ich freue mich, wenn die beiden Jungs zusammen spielen. Was unerwünscht ist, ist, dass einer sich in Luft auflöst, weil der andere zuviel Platz einnimmt.
Die trächtige Katze, sie braucht Ruhe, will weich liegen können, das ist ihr bedürfnis, spielen tut sie, aber gemächlicher. Katzenweibchen „D“ will auch ein bisschen Mama sein, ohne Trächtigkeit. Mit etwas Glück klappt das, wenn vier oder fünf Welpen zur Welt kommen.
So wäre es bequem für mich, wenn die beiden Jungs verspielte Jungs sind und sich gegenseitig unterhalten, spielen, rumrennen, Unsinn machen. Aber so, dass beide Platz haben.
Fürs Einfangen von fauchenden Katern habe ich eine einfache Lösung gefunden. Die kriegen ein Tüchlein über den Kopf und dann bleiben die Katzenkrallen drinnen. Es ist ein Abwägen, wieviel Kontakt zu mir notwendig ist, weil bei Arztterminen muss ich Kater „D“ mitnehmen können. Wenn er in seiner Vorstellung der Herrscher seiner kleinen Welt ist, es gibt eine Welt, in der Menschen bestimmen, mit der er zurecht kommen muss.