Das Gegenteil behaupten, wenn es offensichtlich nicht stimmt

Es gibt Sachfragen, die im wörtlichen Sinn nicht be-greif-bar sind. Man kann sie nicht greifen, obwohl es sie gibt z.B. ein Virus.

Aber es gibt ganz vieles, was man greifen kann, anschauen, die Reaktionen dieses Materials herausfinden, um zu lernen, für was es taugt, was seine Grenzen sind, wie es sich verhält.

Gestern stand in meiner Wohnung eine Garantiearbeit an, die Aufgabe war, abzuschätzen, was ist die Beschaffenheit einer Wand, in die gebohrt werden muss und ein Gegenstand verankert zwecks Gebrauch.

Ein Fehlversuch war der Arbeit vorausgegangen, es gab dann zwei Meinungen, drei Personen vertaten die Eine, die andere der Handwerker, der die Arbeit ausgeführt hatte beim ersten Mal und nun seine Fehlarbeit korrekt abliefern sollte.

Die drei gleichen Meinungen argumentierten je verschieden: Der Vorgesetzte , was ich nicht gehört habe, muss laut Handwerker von Baumaterialien verschiedener Wände in einer Wohnung gesprochen haben, tragende Wände versus Gipswände nur zur Zimmereinteilung.

Ich fragte nach Optik, wie der Bohrstaub aussehe.

Ein anderer Handwerker, die dritte gleiche Meinung, die ich mithörte, argumentierte wie ich plus technisch, sagte, was vom ausführenden Handwerker bestätigt wurde, wenn das Bohrmaterial so aussieht, dann ist dieses Material verbaut.

Dreimal dieselbe Meinung, ich weiss nicht, ob sie überzeugt hat.

Warum ist es so schwierig, eine eigene Meinung aufzugeben, wenn sie sachlich dreimal widerlegt worden ist?

Nun im Vorbeigang habe ich gelernt, dass diese jetzige, gestern eingebaute Verankerung dem Gebrauch standhalten wird.

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sowas Alltägliches nicht auf Anhieb klappt. Nun weiss ich es. Das Baumaterial der Wand muss korrekt eingeschätzt worden sein, diese Einschätzung definiert dann die zu verrichtende Arbeit.

Ein Praxisbeispiel, was zeigt, wie schwierig es ist, selbst bei Offensichtlichkeit, eine offensichtlich falsche Meinung zu korrigieren.

Politisch Behindertenbereich: Es gibt ganz viele Behinderungsarten, jedEr Behinderte geht damit auf seine bzw. ihre eigene Art damit um. Eine Fülle von Information, teilweise sieht man Behinderungen optisch, teilweise überhaupt nicht, die betroffene Person, weiss wies läuft, das Gegenüber nicht, Aufgabe kommunizieren, so das es klappt.

Meine leidvolle Erfahrung ist in der Tat, dass es Menschen gibt, die sofort begriffen haben, ganz selten gibt es Menschen, die sogar zum Voraus sehen, welche Hilfe ich in 10, 30 Sekunden brauchen werde, mit Abstand die meisten Menschen, sind heillos überfordert, bleiben aber bei ihrer Meinung wie der Handwerker gestern.

Das wiederum überfordert mich als Behinderte: Erklärungen nützen absolut nichts, weil die Meinung wird nicht geändert. Kann ich mich nicht blitzschnell aus einer solchen Situation entfernen, ich habe verloren.

Unter zu hohem Stress verlege ich Gegenstände bzw. verliere sie und die werden dann gestohlen: Innerhalb einer Wohe zwei Handys weg. Von einem wusste ich, es muss in der Wohnung sein, das Zweite muss gestohlen worden sein, weil es abgestellt wurde.

Das ist an sich logisch, die überforderte, gestresste Person wird fehleranfällig, macht Fehler, was den Stress leider nochmals erhöt, zusätzliche Arbeit generiert. Eine Simkarte musste ich sperren lassen etc. etc.

Beim zweiten Handy war das Problem, es in weisser Hülle lag auf weissem Untergrund, mit meinen Augen sehr schwierig zu finden, wenn eben der Ablageort unerwartet ist, ich was in Gedanken versunken hingelegt habe, danach vergessen, dass ich es dort hingelegt habe.

Oft suche ich nicht mit den Augen, ich taste Zeugs ab: Z. B. suche ein schwarzes Handykabel auf dem schwarzen Boden eines Autos im schummrigen Licht einer Tiefgarage. Da sind meine Hände viel schneller als meine Augen.

Wenn ich nun Zeugs verlege und spätestens dann weiss, ich muss Stressfaktoren in meinem Leben reduzieren, dann gibt es immer rote Köpfe. Ich sage oder maile, so geht das nicht, werde natürlich nicht Ernst genommen, aber mit Wut überschüttet.

Klischee: Wenn Frauen überfordert ist, sollen sie gefälligst in Tränen ausbrechen. Sowas versteht die Gesellschaft nur, wenn sie will. Tränen helfen nicht immer, aber öfters, als wenn ich zu lange korrekt bleibe.

So kommt es zu den berühmten Nischen, in denen ich mich bewege: Einerseits brauche ich noch etwas mehr Dienstleistungen, muss irgendwie, wie(?), meine Nischen vermehren, aber diese Heuchelei, dass man klar verstehe, was ich brächte, um dann das Gegenteil zu machen, das geht mir inzwischen auf die Nerven, von Negativerfahrung zu Negativerfahrung werde ich schneller in der Beendigung solche Unannehmlichkeiten.

Das ist was vom Schwierigsten zu lernen, aber ich muss und ich muss noch schneller werden. Ich habe Fortschritte gemacht, das Ziel ist näher als auch schon. Keine Diskussion sondern raus aus meinem Leben.