Arte zeigte gestern eine interessante Reportage betreffend Tierschutz aus Simbabwe.
Aus Tierschutzgründen welchselte ein Betrieb von Trophäenjagd auf Fotosafari. Dieses betroffene Tierschutzgebiet hat irgendwo seine Grenzen. Der Tierbestand muss also kontrolliert werden und sollte in einem gewissen Gleichgewicht sein, damit nicht zuviele Eingriffe in die Natur nötig sind, nicht eine Tierart so dominant wird, dass sie ihren eigenen Lebensraum und damit den für andere Tierart zerstört.
Zudem müssen die Tiere ganz rigoros vor Wilderern geschützt werden, die sich an erholendem Tierbestand natürlich freuen und finden, nun lohne es sich noch mehr zu wildern, weil die Dichte der Tiere höher ist.
Ein Erzählfaden ging um Elefanten, deren Bestand sich über Zeit so erhohlte, dass er zu dicht wurde: Das Gebiet eigne sich für einen Bestand von 800 Elefanten, inzwischen lebten darauf 2000.
Um Nahrung, das Laub der Bäume zu bekommen, fällen die Elefanten diese. Statt den Baumbestand zu regulieren, wurde er zerstört.
Harte Entscheidung, der Bestand muss dezimiert werden, die Elefanten abgeschossen.
Zuschauend, begriff man, dass Naturschutz nicht eine Überpopulation von irgendeiner Tiergattung bedeuten kann, aber zumindest ich dachte, Umsiedlung.
Das wurde dann gezeigt. Ein anderer Tierschützer hatte weit weg, Land gekauft, was sich eignet für einen Elefantenbestand, der dort einst existierte, vom Menschen ausgerottet wurde trotz Naturschutzreservat.
Dann wurde gezeigt, an einer kleinen Elefantenfamilie, welche Arbeit und Gefahren das bedeutet: Per Helikopter wird eine solche Elefantengruppe zusammen an einen geeigneten Ort zusammengetrieben und aus deer Luft betäubt.
Am Boden steht eine zweite Crew sofort im Einsatz, die sich den Elefanten nähert, was gefährlich ist, je nachdem wie gut bzw. weniger gut die Betäubung geklappt hat. Ein Elefant war nicht in der korrekten Position eingeschlafen, musste korrekt gelagert werden, um nicht zu ersticken. Sofoert braucht es Wasserkühlung wegen der Hitze.
Die schafenden Tiere werden via Luft zu Riesenlastwagen geflogen, dort in Einzelboxen eingeladen, geweckt und dann beginnt der Tage lange Transport auf dem Landweg.
Erst, wenn sie am Zielort angekommen sind und ausgeladen, nein, dann ist die Geschichte noch nicht fertig. Gelungen ist die Umsiedlung aus Menschensicht, wenn die Elefantenfamilie ein Wasserloch gefunden hat.
Man stelle sich die Logistik vor, den immensen Aufwand für Mensch und Tiere, nur weil der Mensch ab den 80 er Jahren gewütet hat und alles zerstört, braucht es Umsiedlungen von so grossen Tieren wie Elefanten.
Das Soziale lief mit: Ein solches Naturreservat schafft ganz viele Arbeitsplätze, was Löhne bezahlt, was Familien ganze Dörfer ernährt. Kommt es zum Abschuss von irgendeinem Tier, wird das ganze Tier verteilt und verwertet.
Ethisch korrekte Trophäenjagd ist in dem Sinn sinnvoll, dass ein Tierbestand kontrolliert werden muss. Gibt, da alles verwertet wird, Nahrung für eine Nahrungskette. Als Europäerin kann ich mir nicht vorstellen, ob nur Menschen Elefantenfleisch essen oder ob nicht Tiere auch ihren Anteil bekommen.
Nachhaltigkeit heisst nicht irgendwas durchdrücken, was der Westen moralisch findet, sondern das Ganze im Blickfeld haben, Rettung von Tierbeständen, die ausgewogen sind, falls geschossen werden muss, maximale Weiterverwertung des getöteten Tieres.
Die Sendung gab mir neue Einsichten, Trophäenjagd ist nicht nur schlecht. Schlecht ist sie, wenn menschliche Not so gross ist vor Ort, dass unethische Trophäenjäger alle bestochen haben inklusive Staat, des Einen Jagdtrophäe, der Ortsbevölkerung Nahrung und der Staatsbeamten Bestechung.
Der Besitzer der zweiten Naturschutzgebietes sagte in die Kamera wörtlich: Die Bestechungsgelder der füheren Trophäenjäger muss er dem Staat bezahlen, damit dessen Finanzen gleich hoch bleiben, nur dann können die Elefanten in seinem Naturschutzgebiet überleben. Paradox aber so.