Wozu Grossmutters Waage taugt, um Katzenwelpen zu wägen.
Die sind alle im grünen Bereich, was mich freut. Ich gucke mir die sechs Fellknäuel an und lerne sie unterscheiden. Nur zwei haben schwarz im Fell, eines ist rot-weis, eins ein rotes Tigerli und die zwei Letzten hauptsächlich rot.
Nun bekommen die alle einen „Y“ Namen. Vorsichtigerweise irgendwas, was für Männchen und Weibchen taugt. Ich habe noch nie das Geschlecht von Katzen selbst bestimmt, das macht die Tierärztin. Rot-weiss sollte ein Bube sein, rein theoretisch.
Mir scheint, der heutige Morgen verläuft stiller als gewohnt. Die grossen Jungs haben sanfter gespielt, das zweite Weibchen findet diese neue Situation gewöhnungsbedürftig, sie faucht den Wurf gelegentlich an, wird wohl viel Liebe brauchen, bis der Wurf etwas grösser ist und sie einbezogen wird. Sechs Welpen zu erziehen, das braucht alle grossen Katzen.
Von Kater „D“ – weiss er überhaupt dass er Papa ist? – erhoffe ich mir, dass er noch besser mitläuft, sich als einen Teil der Gruppe verstehen lernt. Er macht grosse Fortschritte, ist der Ängstlichste der grossen vier. Er wird im August ein Jahr, die drei andern sind 13 Monate alt.
Wer hätte das gedacht, dass es so laufen wird? Hätte ich es gewusst, ich wäre ruhiger geblieben. Auf Katzeninstinkt vertrauen, ich habe gewartet, bis gedeckt wurde, damit die Katzenmama nicht als zu junge Mutter wirft.
Man stelle sich vor, sechs Welpen von Hand aufziehen, das ist unmöglich. „E“ schäft teilweise, während die Kleinen saugen. Eben schlief eins und die restlichen fünf wollten Mama. Das Gewusel wie sie übereinander krabbeln und voll klar, die Stärksten kriegen am meisten und für die Kleineren reichts auch.
Mich interessiert dann, ob schon jetzt die Stärkeren die Jungs sind. Ein Rotes schlief und das Schwarze saugte, liess sich nicht vertreiben.
Das weiss-rote war am Schuchen nach einer Zitze pausenlos.
Sie geben leise Laute, „E“ hört genau hin und ändert ihre Stellung zum Säugen.
In wenigen Stunden sind die ersten 24h um, sechs Welpen leben, die Katze „E“ lebt, ich finde es ein Wunder. Noch immer gucke ich, um rechtzeitig entdecken zu können, ob alle Welpen Milch bekommen. Das tun sie definitiv. Die Satten kugeln sich zusammen und schlafen.
Beim kleinsten Pieps ordnet sich „E“ neu, damit jedes Welpe eine Zitze bekommt. Ein 24h Job.
Ich musste heute weg, das Katzengehege, Dachterrasse, ist in Auftrag gegeben. Mit den Lieferfristen heute, dauert das. Am längsten dauert das Warten aufs neue Glas mit Katzenklappe. Derweil werden die Schreinerarbeiten erledigt. Was immer vorfabriziert wird, muss in den Lift passen, grössere Stücke kommen nicht hoch in meinen Adlerhorst.
Da der Wurf länger als drei Monate bei mir bleibt, muss ich alles mindestens verdoppeln. Die Katzen bekommen möglichst Natur, nicht hochtechnisch, sondern Holzarbeit, eine Baumverzweigung aus dem Wald, kein Plastikspielzimmer.
Einzige Ausnahme sind die Katzenklos. Was anderes als Plastik habe ich nicht gesichtet, weils hygienisch ist. Mit dem verbrauchten Biokatzenstreu könnte ich nun doppelt soviele Pflanzen ziehen. Evtl. gibt es etwas Naturwiese ins Katzengehege. Dieses Katzengras, was ständig eingeht, ist nicht besonders nachhaltig. Meine Katzen legten sich zuerst drauf, dann war es platt, dann wurde es ausgebudelt, dann war es weg.
Irgendwann habe ich mich kundig gemacht und feststellen müssen, dass Katzengras sehr temperaturempfindlich ist. Evtl. wäre Normalgras viel tauglicher. Da bin ich noch auf der Suche nach einer guten Lösung. Ich stelle mir eine Grasschale vor, die für alle zugänglich ist und nicht mehr einzelne Töpfchen. 10 Töpfchen Katzengras und ich träume nachts davon.
Das Ziehen von Katzengras mit Samen klappt nicht recht. Kurz Katzengras und ich sind nicht kompatibel. Dafür glauben meine Zimmerpflanzen dran, alles für die Katze.