Nach Covid, wo die Staaten zwecks Weiterverbreitung das Virus Abstand und Einsamkeit verordnet haben, ist Einsamkeit etwas enttabuisiert, kommt als Thema, hat nicht mehr den Stallgeruch selbst Schuld zu sein, kann vorkommen.
Es wird bitteschön nicht gelacht. Ich bin verdutzt erfahren zu dürfen, dass Einsamkeit ein Preischild hat, eine sehr hohe Summe über zwei Millionen ist angeblich, was Einsamkeit in GB kostet. Ich höre, gucke und staune, wie berechnet irgendwer, das Preisschild von Einsamkeit?
Spätestens ab dem Punkt ist diese Sendung Realsatire, was sich natürlich überbieten lässt, man muss etwas tun! Wir leben im additiven Zeitalter, man muss tun, man muss tun und immer gibt es noch was und man muss etwas tun dagegen, dafür, egal, aber man muss etwas tun.
In der Sendung wird eine „Expertin“ zugeschaltet, sie fordert Empathie für alle, weltweit. Ich finds realistischer, eine Situation wie sie ist, stehen zu lassen, sich kennen zu lernen und die eigenen Reaktionen, die eigenen Gedanken dazu. Wann fühlt man sich wohl, alleine zu sein, wann geht es auf den Wecker und wie äussert sich dieses Unbehagen, was könnte die betroffene Person dagegen tun?
Etwas Pragmatik und nicht Forderungen für die heisse Luft.Alle leben wir unser je eigenes Leben, genau für das sind wir zuständig mit den Umständen, die wir gestalten können, die gegeben sind, ob sie uns passen oder nicht.
Nicht, was sollte man tun, sondern was kann ich tun?
Übers Preisschild amüsiere ich mich noch etwas, solange das Spass macht. Vielleicht setzt es sich zusammen aus all dem Konsumverzicht, der aus Einsamkeit erfolgt: Z.B. koche ich nicht täglich, Strom gespart, hopp Preisschild anpappen.
Ich erinnere mich noch, wie ich von „ExpertInnen“ ermahnt wurde, wenigstens einmal pro Tag zu kochen, eine warme Mahlzeit zu essen.
Hat sich in der Obdachlosigkeit unter Covid von selbst erledigt. Es gab nicht einmal täglich einen heissen Kaffee von der Tanke zum Frühstück. Seither nehme ichs lockerer.