Natürlich weiss man, dass es sowas gibt. In der Sektenkunde haben zumindest wir TheologInnen Denkmassstäbe bekommen, Kriterien, natürlich theologische, um damit umgehen zu können. Das Praktische daran ist, dass der Pfarrberuf ein ausführendes Organ ist, frei von irgendwelchen Verpflichtungen, Gesetze für oder dagegen oder was dazwischen zu verfassen.
Es geht um den Frieden in der eigenen Gemeinde und wie mit „Herausforderungen“ umzugehen.
Staaten sind nicht so frei, sie müssen Stellung beziehen. Autoritäre Regimes greifen autoritär ein und Demokratien machen das Gegenteil Meinungsfreiheit und Pluralismus genannt. Bloss, wo ist der Konsens geblieben in einer pluralistischen Gesellschaft?
Welche Begriffe bleiben und z.B. eine Wohnbevölkerung nickt freiwillig und eifrig? Evtl. ist diese Konsensbasis kleiner geworden, weil die Diverisität der Gesellschaft angeblich so erwünscht ist, die sich gleichzeitig in ganz enge Korsetts begibt. Es entsteht nicht, überhaupt nicht der Eindruck die Gesellschaft sei freier geworden als vor Jahren, Jahrzehnten. Die angeblich einzuhaltenden, ungeschriebenen Gesetze und Regeln sind anders geworden, strikter als früher.
Weltweit nimmt die Pressefreiheit ab. Das ist z.B. messbar, traurigerweise u. a. an den verhafteten, resp. getöteten Presseleute.
Ich denke, wenn eine Gesellschaft eine gewisse Selbstverständlichkeit hat, was man tut und was man lässt, dann ist dort zwar eine Enge, aber weil es ein Konsens ist, muss nicht um jedes Detail punkto Lebensstil gerungen werden.
Klar wollen Menschen Freiheit, Abenteuer, alles, was das Herz begehrt. Sie wollen auch Sicherheit, Geborgenheit, der Hype um die Familie, den Urschoss angeblich allen Guten war Jahrzehnte lang kaum zum aushalten, Covid hat dann aufgezeigt praktisch, was diese Idealisierung wert war, nicht sehr viel, wenn sich Familien zerstreiten, weil es Geimpfte gibt und Ungeimpfte.
Darin hat z.B. die Schweiz, offizielle Version, Meinungsfreiheit, völlig versagt. Die beiden Lager, Geimpfte und Ungeimpfte gingen aufeinander los. Es war ein Graus. Ich hatte meine Meinung und noch schlimmer, natürlich auch Ängste um meine eigene Gesundheit. Nicht in der Meinung, aber in den Gefühlen liegt die Emotionalität.
Aber mich interessierte, was andere denken und v. a. wie sie es begründen. Viele, mit denen ich sprach hatten keine klare Vorstellung, wie Impfstoffe entwickelt werden und wie tauglich sie sind gegen eine Viruserkrankung, wenn die Welt das Glück hat, so schnell Impfstoffe dagegen zu finden.
Es fehlte also an Wissen, was von Angst überlagert war, schon gar nicht aufgenommen werden konnte. Ausbildung hätte viel geholfen, Erinnerung daran, welche Krankheiten zumindest zeitweise in der Schweiz ausgerottet waren, weil der Impfschutz vorhanden.
Stattdessen Unversöhnlichkeit, Spott, Hohn, Abgrenzung.
Nun bleibt diese Haltung, die Themen verändern sich, die Tagesaktualitäten.
Wie eine Schweiz sich wieder mehr einmitten könnte, das ist die Frage. In den USA, England und anderswo, kehrt man bereits Scherben zusammen undin Deutschland ist die AfD so zahlreich geworden wie die SPD, die versuchen evtl. was die Schweiz tut: Regierungsbeteiligung, Verantwortung übernehmen, was früher in der Schweiz taugte, um Parteien einzumitten, zumindest die Mehrheit davon.
Ob man das von der SVP so auch behaupten kann, ich weiss nicht.