Es ist sechs Jahre her, verlor Kevin Spacey seine Berufskarriere, weil angeblich…. Es kam in allen Medien, er wurde mit Wettstein verglichen, alles zu Unrecht wie sechs Jahre später ein Gericht urteilt und ihn in allen Punkten freispricht.
Wenn das ein überlegenes Rechtssystem sein soll, dass man sich zusammenrotten kann und eben schnell ein Leben zerstören, ohne das die nicht Opfer aber Täter Konsequenzen zu gewärtigen haben, dann ist da noch viel Luft nach oben, um ein gerechteres Rechtssystem auszudenken.
Wann haben verschiedene Menschen die gleiche Situation völlig unterschiedlich erlebt, das zeigt sich bei praktisch jeder Scheidung. Ein ursprünglich positives Gefühl hat sich ins gegenteil verkehrt, oft ist unbekannt, warum genau, alle Beteiligten leiden, verstehen die Welt nicht mehr……. Sowas gibt es, dafür sind Gerichte da, einen Schlussstrich zu ziehen. Es schmerzt ganz sicher.
Aber Unschuldige anklagen, mal schauen wie weit Übertreibungen und Lügen tragen, das ist was anderes. Es wird die öffentliche Meinung in die Irre geführt, die Öffentlichkeit denkt an irgendwelche Personen, die Straftaten begangen haben.
Es gibt auch die andern wie ein Jörg Kachelmann. Es gibt immer alles. Die Gerichte sollten einordnen, untersuchen, herausfinden, Recht von Unrecht trennen, die Rollen TäterIn Opfer korrekt zuordnen. Manchmal gibt es nur Opfer.
Aber bei der Zeitspanne, sechs Jahre(!), das ist viel zu lange, um irgendeine Gerechtigkeit, die diesen Namen verdient für Kevin Spacey zu finden. Sechs Jahre musste er durch eine soziale Hölle. Das erstaunt mich jeweils, weil Menschen haben einen Charakter. Wird der nun in solchem Ausmass in Frage gestellt, stehen offenbar zu wenige oder praktisch niemand auf, der/die sagen: „Ein Kevin Spacey gewiss nicht.“
Solange Menschen Menschen nicht durchschauen können, bleibt Rechtssprechung immer ein Stückwerk. Es nützt absolut nichts, wenn Jahrzehnte später, mit historischer Distanz, korrigiert wird. Oft nach dem Tod der Betroffenen.
Warum es so schwierig ist, Ehrlichkeit und Wahrheit zum Massstab zu haben, verstehe ich nicht. Meine Generation wurde als Kind genervt mit der Frage: „Wer hat angefangen?“, wenn wir Streit hatten. Zumindest haben wir dadurch begriffen, was Eigenverantwortung ist. Eine Eigenschaft, die heutzutage völlig fehlt.
Früher, wenn immer die andern schuld waren, einfach immer, dann handelte es sich oft um eine Suchterkrankung, wo sich ein Mensch weigert, Eigenverantwortung zu übernehmen.
Heute ist das der Standard bei nachfolgenden Generationen. Es sind die andern schuld, keine Eigenverantwortung übernehmen, aber die andern, die sind schuld, ist bei diesen Menschen zur Volkskrankheit verkommen. Einfacher macht das nichts, wenn immer nur die andern in einer Bringschuld stehen.