Climbing WM in Bern heute Para-Climbing

So, wie ich nun mal bin, fehlt mir immer Infos, weil ich optisch nicht darauf reagiere. Ich bin mit Abstand nicht die einzige solche Person. Via Social Blaming werden alle zum Verstummen gebracht, Egoismus ist Trumpf, das gilt für ganz wenige, die ihren Alltag noch geregelt bekommen, wenn ein Staubkorn aufs Gleis ihrer Lebensvorstellungsbah fällt, ist aus die Maus, dann soll gefälligst der Staat zu Hilfe eilen.

Also fahre ich zuerst das YB Stadion an statt das SCB. Ich solle rund um die Allmend, ein junger Mann gibt mir Auskunft. bloss von der Position gibt es kein rundum, also Nebenstrasse und einmal wenden bitte. Was ich den Viano so schon alleine gewendet habe oder rückwärts gefahren, Behindert-sein ist ein toller Lehrmeister. Die Zeit, die das Parken Ausladen , Handrolli fahren verschlingt, da fahre ich lieber Auto.

Dann weiss ich immer noch nicht, was, wie, wo. Frage eine Securitas in blau, sie füllt eifrig eine Parkbusse aus. Sie sagt irgendwas, was nicht stimmt, wie sich herausstellt. Also frage ich eine Fau, die eine Baustelle als Securitas mit Neonweste gelb organisiert, Ich müsse hier rechts runter, alles durch eine Baustelle. Sie strahlt mich an, wir hätten neulich zusammen geplaudert. Das ist die Regel. Ich bin immer freundlich und nett zu ALLEN Menschen, was normalerweise ebenso freundlich zurückkommt.

Gut, auf die Person kann ich mich verlassen, sehr, sehr gut.Über die Tiefgarage unterhalten wir uns lieber nicht. Irgendwann sind wir oben, ich kenne das Konzept nich, bin optisch völlig am Anschlag. Bei einem Stand schlägt eine Frau vor, sie rolle mich rasch zur Rollitribüne, ich nehme dankbar an.

Dort habe ich das Pech neben eine Frau im Rolli zu sitzen zu kommen, die dauernd schreit, alle andern zucken zusammen, sie fant wie blöd. Irgendwann wird es mir zu bunt, ich stelle sie. Sie kommt aus den USA und findet ihr Verhalten total normal. Ich sage, wir seien hier in Bern und Rollis seien in Bern keie Affen wie im Zirkus. Das ist rundheraus gelogen, kann sie nicht wissen. Sie ist verheiratet mit einem Canadier, der etwas weiter weg sitzt, vor Begeisterung schon die Canadafahne ungeschlungen hat, fanen, schreien, fanen, ohne Rücksicht auf irgendwas.

Irgendwann müssen die beidenden Schwanz einziehen, gehen ans andere Ende der Behinditribüne. Ich komme mit dem Schweizer Wettkampfteam in Kontakt, das ist spannend. Plötzlich wird es totenstill in der ganzen Halle, Sehbehinderte klettern, sie haben einen Guide, der via Technik sprachlich den KletererInnen Anweisungen gibt, wo die Klettergriffe an der Wand sind.

Nun weiss ich für was ich mich eigne als Zuschauerin, Sehbehinderten- und Blindensport, weil der maximal leise ZuschauerInnen verlangt.

Vor Aufregung hatte ich nichts gegessen noch getrunken, ich muss mich um das kümmern, di Distanzen sind unendlich weit. Ich gehe zu Fuss, lasse den Rolli stehen, will eine Flasche Bier.Da erwischt es mich, im Stadion werden nur Becher abgegeben. Ich mit Becherträgerin, keinEr siehr wie megapeinlich mir das ist, zurück zum Rolli. Nochmals Sport. Ich muss weg, ich kann mich nicht mehr konzentrieren. Eine Zigi brauche ich auch endlich.

Drausen hat es eine kleine Kinderkletterwand. Nimmt mich schon lange Wunder, wie barfuss Klettern ist. Also versuch ich das, die Sicherheit ist gegeben. Die Füsse sind feucht vom heissen Wetter. Wie erwartet ohne Kletterschuhe muss die Fussmuskulatur viel mehr arbeiten. Genau das zu spüren hat mich interessiert. Muskulatur interessiert mich praktisch, nicht Muskelstränge auswendig lernen.

Zurück in die Halle, etwas zuschauen, dann Abendprogramm einläuten. Ich wähle griechisches Essen, beim anderen Stand gibt es Trinken. Wenn ich eine Veranstaltung verlasse, dann kommt die Müdigkeit beim Verlassen, hier vor dem Essen und Trinken. Das muss bis ins Kleinste erfühlt werden. Nie kann ich einfach so in den Tag hineinleben. Noch kann ich Programme verlängern. Äusserste Disziplin ist gefragt, erst wenn die Wohnungstüre fest verschlossen ist, kann ich meine Bewegungen, mein Leben, mein Rythmus einschalten. Orthobewegungen, die bleiben vor meiner Wohnungstüre stehen. Einlass haben die nicht. Das war in einem früheren Leben, dass ich rundum die Uhr auf Orthobewegungen überwacht wurde. Das kann die ganze Menschheit sich gegenseitig antun: Orthobewegungen, Orthosprache, Orthoempörung, Orthofrechheit, das können die, die es brauchen.

Bei mir ist die Maxime: JedEr bekommt, was er oder sie braucht unter der Berücksichtigung der Bedürfnisse der anderen………………………Katzen. Manchmal gibts mich auch…………………finden die Katzen, wenn ich Futter, Milch oder Leckerli anschleppe. Das Wasser fülle ich mit dem Schlauch, finde ich, weil es einfacher geht.