Der Kampf um die Zumutbarkeit und Selbstbestimmung von Frauen über ihre körperliche Integrität macht täglich, oft mehrmals Schlagzeilen.
Es geht ums Prinzip. Es geht darum, dass viele Menschen, die selbstbestimmt leben wollen, sowas nicht mehr durchgehen lassen. Es ist die Einstellung, die hinter Rubiales Einstellung steht, dass für ihn jede Frau ein Selbstbedienungsladen ist, unter kräftigem Applaus hat er sich seine Einstellung von vermutlich Männern bestätigen lassen und mehrfach wiederholt zwei Argumentationsschienen
- Der Kuss sei einvernehmlich gewesen, nach dem Motto, was er wolle, wolle jede Frau sowieso auch.
- Es sei eine Bagatellfall, er habe Hermoso geküsst, wie man ein kleines Kind in der eigenen Familie küsse.
Ad 1.: Das kommt mir so bekannt vor: Weil ich den Täter in meinem Fall im Empfangszimmer des Pfarramtes empfangen musste, habe ich versucht im Gespräch sein Denken zu begreifen. Was kam da? Dieser damals Rentner behauptete mir, jungen Frau um 40 Jahre alt, was zu geben, was ich BRAUCHE.
Vom logischen Standpunkt betrachtet, ist diese Argumentation völlig absurd, sehr frech, übergriffig, arrogant etc. Die Argumentationskette eines Luis Rubiales ist nur in seiner Denkschiene schlüssig. Allgemeingültig ist sie längst nicht mehr. Die erste Erklärung war ja, dass im Überschwang der Feierlaune…… besser wurden die Argumente im Verlauf der Tage überhaupt nicht, wer Rubiales Meinung nicht teilt, wurde beschimpft , als Idiot hingestellt, diese MiesepeterInnen, die eine erstmalige Meisterleistung nicht ausgelassen mitfeiern wollen.
Das ist dann total modern, wer anderer Meinung ist, wird durch Social Blaming niedergewalzt, Machtgehabe, Einschüchterungen, es soll nicht nur bei Einschüchterungsversuchen geblieben sein.
Nun hat Infantino bei der Eröffnung der Männer WM in Katar letztes Jahre eine Rede gehalten, die ins Lächerliche gezogen wurde, insbesondere von protestantischen Ländern Europas, natürlich u. a. der Schweiz.
Infantino hat damals gesagt, dass er allen alles sei. Die berühmten Schubladen hat er geschlssen, er fühlt mit allen, die diese Männer-WM mitgucken und mitfeiern wollen, den Schwulen ist er ein Schwuler, den Behinderten ein Behinderter.
Es gibt zu Recht viel an der FIFA, was kritisiert wird und Fragen aufwirft. Aber die Idee, dass dieses runde Leder überall in der Welt Freude, Spass und Engagement bringen soll, auch natürlich Frauen, ist die Antithese zum Krieg, der überallhin Verderben bringt, wogegen Fussball die abgemachten Spielregeln einhält, sich maximal bemüht, dass sie eingehalten werden und so zur Verständigung, nicht zum Krieg weltweit beiträgt.
Insofern ist es logisch, dass nun die FIFA von oben her befiehlt: „Genug ist genug, Geschlechterkrieg anhand eines Weltmeisterinnenteam, nein danke.“
Dagegen kommt die Ehre eines spanischen Fussballverband Präsidenten nicht an, zumindest vorläufig nicht. Die FIFA kann immer noch alles machen, was sie will, aber die grellen Scheinwerfer auf dieses unwürdige Schauspiel sind nun für 90 Tage hoffentlich abgelöscht.