Journal21 bringt es einmal mehr auf den Punkt. Die Rechte und die Linke, die unheilige Allianz. Sachpolitik war gestern, Vernunft sowieso und die Wahrheit ist längst ausgewandert.
Punkto IV-Politik hat Blocher in den 90er Jahren den verheerenden Begriff „Scheininvalide“ erfunden und irgendwer „Beeinträchtigung“, weil unerzogene Kinder und Jugendliche den Schimpfbegriff erfunden haben. „Du bist behindert.“ Darauf gibts genau eine Antwort: „Gott sei auf den Knien gedankt, lange nicht so behindert wie du selbst.“
Nennt sich freudsche Projektion, die feiert Hochkonjunktur landauf, landab. Wenn die wüssten, wie sie wirken, die sich einbilden normal zu sein und ständig die Gesetze brechen. Sehr „normal“, also irgendwas anderes als ich.
Ich identifiziere mich mit vernunftbegabten Menschen, die gibts in jedem Alter. Vernunft siedelt sich dort an, wo nachgedacht wird, wo keine Gier herrscht, weder die Welt noch die Mitmenschen als Selbstbedienungsladen angeschaut werden. Kennzeichen auch, man gibt eigene Fehler sofort zu. Solche Menschen gibt es, denen fällt nicht das Krönchen von Kopf, wenn sie zu ihrem Menschsein stehen. Wer sich selbst nicht im Griff hat, immer Sündenböcke sucht, tja, der/die/das verstehen sich als normal, bekömmlich sind sie nicht.
Sieht man nun nach Covid: JedEr findet der/die/das andere soll vernünftig sein und fliegt in die Ferien. Covid gab zwei Jahre Zeit, sich andere Gewohnheiten zuzulegen, was klimapolitisch Sinn machen könnte. Weitgehend verpasst, Fernreisen boomen, endlich wieder.
Nur die Schweiz hataussenpolitisch nochmals einen Ruck Richtung eingerollter Igel gemacht. Was Blocher nicht vollenden konnte, liefert die Linke freiwillig nach.
Im Deutschlandfunk gibt es einen Beitrag, der sich mit der Segregation Behinderter befasst. Grundübel ist die Einbildung sog. „Normaler“, sie seinen unter dem Strich sämtlichen Behinderten überlegen. Nun muss aber der Behinderte ständig innovativ sein, um das zu erreichen, was er/sie/es will. Gibt Neurotraining, was x-fach überlegen ist, den sog. Normalen.
Als ich an verschiedenen Orten in Institutionen im AHV-Bereich mitlebte, war ich innerlich hell entsetzt, wie gering der Output eines ganzen Lebens sein kann. Diese Untugend ist weit verbreitet.
Ich habe mich wiederum gekugelt vor Lachen, über ein Ehepaar, was ich vor Jahrzehnten im Vorbeigang kennen lernen musste, immer schön in Habachtstellung vor dem weltlich ach so wichtigen Ehemann. Nun im AHV Alter diktieren die Gesundheitszustände der Frau, wos lang geht und er rennt. Fand ich ausgleichende Gerechtigkeit, seine „Wichtigkeit“ hatte er, nun kommt das Wesentliche.
Es gibt Menschen und fertig. All diese Etiketten, Schubladen und Labels über Unterschiede und Wichtigkeiten, ist eine Illusion der Menschen, die sich sowas einbilden. Daraus folgt die ewige Eifersucht. Andere Kulturen leben nicht so und sind viel wohler damit.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.