Luis Rubiales tritt zurück

Einmal mehr zeigt sich, dass der Befreiungskampf der Frauen über die Selbstbestimmung ihrer Körper egal wo, ein langer, heftiger und sehr harter ist. Spanien als Land hat sehr fortschrittliche Gesetze, so dass ein unerwünscher Kuss auf die Lippen zu einer Strafanklage reicht.

In der Schweiz soll angeblich ein „Nein ist nein“ reichen für nicht einvernehmlichen Sex. Wer sowas ins Gesetz schreiben will muss der glücklichste Mensch der welt sein und nie mit unliebsamen kompromittierenden Situationen konfrontiert worden sein.

Sex kann einvernehmlich beginnen und sich ohne Vorwarnung zu einem unliebsamen Mavhtkampf entwickeln. Da muss Frau selbst klug sein, wie sie evtl. noch mit Minimalschaden rauskommt. Ich habs bisher mit genau einer Ausnahme immer irgendwie geschafft.

Grässlich war nicht nur diese eine Annahme, sondern z.B. ein unerwünscher Kuss auf die Lippen, Busengrapscher, ein kurz geratener Mann hat seinenKopf zwischen meine Brüste vergraben, danach durfte ich meine erste Vikariatspredigt halten. Der hätte so dummdreist reagier wie Rubiales, wäre es je zu einer Auseinandersetzung gekommen. Er benutzte meinen Körper wie einen Selbstbedienungsladen und bildete sich ein, das sei an angemessenes Pfarrerverhalten, natürlich unter vier Augen mit entsprechender Hierarchie, ich auf verlorenem Posten. Ich konnte nur eins, Haltung bewahren.

Die Schweiz ist absolut unfähig Frauen angemessen zu schützen, was zu Femiziden führt. Man trichtert Frauen förmlich ein auch via SRF, dass sie Opfer seien. Man lehrt ihnen nicht aus Situationen wegzugehen, die gefährlich werden könnten. Der Mann hat geschlagen, dann muss die Frau weg, wenn sie nicht dauernd überwacht und eingesperrt wird.

Es als im entferntesten vernünftig hinzustellen, wenn der Mann mit den grössten Liebesschwüren und sog. reumütig kommt, ist gefährlich. Gerade diese Liebeschwüre und Geschenke sind Vertuschung, es mag normal weitergehen wochen-, monatelang und irgendwann kommen wieder Schläge.

Immer wird dann betont, dass die Frauen es ganz schwer hätten wegzugehen. Genau, irgendwer Aussenstehendes muss ihnen den Loyalitätskonflikt offen legen, in den sie die Täter gewollt und gezielt stürzen: Zuckerbrot und Peitsche nennt sich das.

Loyalitätskonflikte sind sehr verwirrlich und kommen immer vor, wenn jemand seine Macht positionieren will auf nicht saubere Art. Nichts geht besser, als verwirrende Signae auszusenden und Opfer bringen das Erlebte nicht mehr zusammen, weil es diametral entgegengesetzt sein kann.

Ich weiss von was ich schreibe, im Alter von zwei Jahren bekam ich sehr schmerzhafte Physio verschrieben und sollte meiner Mama dankbar sein, die mich so behandelte, dass ich anfänglich vor Schmerzen lauf aufgeschrien haben soll, später bin ich verstummt, irgendwann konnte ich nicht mehr weinen, mit 10 Jahren wurde es mir als Kind bewusst.

Opfer entstehen nicht von selbst, sie haben eine Entstehungsgeschichte. Sich von der Position zu befreien, das dauert Jahrzehnte, manchmal geht es vorwärts und manchmal mit Rückschritten oder Irrungen und Wirrungen. Einfach ist es nicht.