Pressebild Trump, Kommentar Michael v. Graffenried auf SRF Radio

Dieses Pressebild von Trump ginge um die Welt, weil der Ausschnitt, das Timing das Beste sei. Kann man so sehen, wenn „die Welt“ das so will:

Ein Trumpimage wird damit gepredigt, was mit Märtyrer/Held/Kämpfer etc. etc. etc umschrieben wird.

Ich habe das Video in verschiedensten Medien in unterschiedlicher Länge angeschaut:

Trump greift sich ans Ohr, duckt sich selbständig, der Schuss hat ihn nicht niedergestreckt.

Relativ rasch hat er einen Ring von Security, seine eigene Security laut Medien um sich, die ihn mit ihren Leibern vor weiteren Kugeln schützen. Gut sichbar vorne auch eine Frau.

Trump steht selbständig auf, ohne MAGA Käppi.

Irgendwann hat es die Frau in der Hand.

Trump samt Sicherheitsleute müssen eine Treppe runter, um zum Wagen zu gelangen, Trump immer körperlich abgeschirmt. Das ist eine sportliche Höchstleistung, wenn 5 bis 6 Menschen eine enge Treppe simultan runtersteigen müssen.

Das MAGA Käppi, immer in der Hand der Frau, die Trump mit ihrem Leib schützt rutscht dabei zerknüllt das Treppengeländer runter, ein Sinnbild, was Trumps politisches Programm taugt: Zerknüllt, abwärts gleiten, der höchste Wert ist gerade Überleben und damit Sicherheit.

Politisch: Biden, Harris und Trump haben zu Frieden aufgerufen, zur Versöhnung der zerstrittenen amerikanischen Bevölkerung: Ein Land, eine Freiheit, ein Volk, ohne Attentate, die politisch motiviert sind, in Toten und Blutvergiessen enden, kein einziges Problem lösen, sondern nur Hass und Tränen säen.

Das ist die politische Wahrheit, dass sich die USA sofort auf den Weg der Versöhnung begeben muss und bitte nicht in einen Bürgerkrieg fallen, der kein Problem löst.

Trumps Ausruf „fight“ muss inhaltlich gefüllt werden. Für was soll gekämpft werden?

Frieden, Versöhnung, Respekt vor Andersdenkenden, waffenlose Gespräche, Redefreiheit und niemand wird ermordet, nur weil er bzw. sie eine andere Meinung hat. D.T. kann sich seines Lebens nicht mehr sicher sein, die nächsten Tage werden zeigen, ob er weiterhin nur Hass sät. Vorläufige Pressemeldung, seine Rede für die Convention in Milwaukee sei umgeschrieben worden: Den starken Mann kann er jederzeit markieren, das sei ihm unbenommen, aber nicht mehr den Hasserfüllten, es könnte ihn sein Leben kosten.


Die Sicherheit wird nun kritisiert: Niemandem kam je in den Sinn, dass in einem verschlafenen Ort ein Attentat auf Trump passieren könnte, er sprach am Rally vor seinen Fans. Wie soll der durchdachteste Sicherheitsapparat das Undenkbare voraussehen können, weil es eben u n d e n b a r ist, genau bis zu dem Zeitpunkt, als der erste Schuss gefallen ist.

Nun ist diese Möglichkeit denkbar geworden, traurige Realität und sowas wird nie wieder vorkommen.

„Fight“ als Ausruf, in dem Moment der Lebensgefahr kann dahingehend interpretier werden und ist psychologisch genial, das wie hoch auch immer der Blutzoll ist, „gebt nicht auf, der Schreckensmoment geht vorbei, Menschenleben sind wertvoll und es überleben immer welche.“

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Trump im Moment der erhobenen Faust schon die Bilanz des Attentates kannte, aber er weiss, das wer aufgibt, der bzw. die ist verloren. Also gibt es nur eins, sich nicht unterkriegen lassen, in die Aktion gehen. Er hats vorgemach und sich sofort geduckt, er blieb nicht stehen, ging nicht ins Erstarren. Andere hinter ihm blieben stehen, völlig erstarrt.

Dann ging Trump weg, fliehen ist immer gut, Flucht, sich verstecken, er war in seinem gepanzerten Wagen sicherer, als vorher, als er nur durch die Körper seiner Sicherheitsleute geschützt war. Dann war er weg, wurde in irgendein Spital gebracht, seine Spur verliert sich sofort.

Die Presse taucht erst wieder auf, als er seinem Flugzeug entsteigt. Sogar die Presse war abgeschüttelt punkto Spital und was danach geschah. Vielleicht hat Trump diese Stunden bewusst genossen, wenn ich mir überlege, wie Trump verfolgt wird, wenn er irgendwo vor Gericht erscheinen muss: Ein Pressekonvoi zum Flughafen, wo Trump sein Flugzeug besteigt, dann Karten mit seiner Flugroute und Interviews zum Thema,

Irgendwann Landung, das ganze Spiel nochmals und erst wenn das Gericht tagt, bleiben die Pressefotografen aussen vor, weil so vom Gericht bestimmt.


Die Presse ist es gewohnt, dass Trump immer neue Lügen erfindet. Trump kann z.B. entscheiden, dass er das nicht mehr tut, weil sein Leben in Gefahr ist. Was macht die Presse dann? Die wäre völlig orientierunglos, weil ihr gerade ein Filetstück aus dem Mund gerissen würde.

War bei andern auch schon so, z.B. Lady Di.

Die Presse will ihre Happen, die die Kassen klingeln lassen, koste es, was es wolle.

Präsident Biden war völlig unbehelligt in einem kath. Gottesdienst, wo er erfuhr, dass ein Attentat auf D.T. verübt worden war. Dieser Gegensatz, der Präsident in einem Gemeindegottesdienst, zeitgleich der Altpräsident und Präsidentschaftskandidat an einen leider nicht üblichen Rally fast erschossen, fast bildlich und inhaltlich zusammen, wie unterschiedlich die beiden sind. USA hat eine wirkliche Wahl, weil Biden und Trump kaum unterschiedlicher sein könnten. Nein, es sind nicht zwei beliebige Männer um die 80 Jahre, sie stehen je für andere Werte.

Was Trump nach dem vereilteten Attentat nicht mehr für sich beanspruchen kann, ist, dass er instinktiv weiss, was kommt und immer nur bis an die Grenze geht. Nein, er war völlig ausgeliefert und es ist nicht Gott sondern reiner Zufall, dass er noch lebt.

Man hat immer vor Schrecken den Atem angehalten, wenn Trump sprach, heiliges Erschrecken, noch und nöcher. Irgendwann setzte sich die Einsicht durch, dass Trump alles darf, was alle andern nicht dürfen. Ein 20 Jähriger hat nun eine Grenze aufgezeigt, der auch Donald Trump unterliegt. Fertig mit Trump dürfe alles, er hat seine Grenze und die heisst:

Leben statt ermordet werden.