Meine Wohnung kommt mit zwei Jahren Verspätung in den Umbau

Gut Ding will Weile haben oder so.

Als ich mich am 7. 10. 23 notfallmässig ins Spital einweisen lassen musste, blieb alles liegen und stehen oder umgekehrt. Vier Monate Spital, vier Monate Altersheim bedeuten Stillstand. Ich jedenfalls sass ganz still.

Nichtsdestotrotz ergab es sich, dass Briefkasten leeren, Rechnungen bezahlen etc. irgendwie abgewickelt werden mussten.

Meine 10 Katzen wurden einen Tag von der Polizei gefüttert, dann wurden sie via Veterinäramt abgewickelt. Das hat mich lange beschäftigt, eine bessere Idee habe ich bis heute nicht.

Klammheimlich formierte sich eine kleine Crew, Treuhandbüro, Liegenschaftsverwaltung, Handwerkerequippe. Die Kontakte zu mir waren minimalistisch, nicht einmal ich begriff, welche grosse Hilfe sich zusammenschloss.

Wenn man Hand in Hand arbeitet, geht alles schnell.

Zusätzlich habe ich punkto Spitex Glück, was überhaupt nicht selbstverständlich ist. Das geht dann so: Ich überlege die zu erledigenden Arbeiten für eine Stunde. Bisher immer sind wir schneller als gedacht und kommen weiter. Das wiederum gibt mir das Gefühl, dass ich getrost, einer guten Zukunft ins Auge blicken kann. Die Hölle hatte ich seit 20 Jahren, nun wird es innert kürzester Zeit um so vieles besser?

Die Küche wird ersetzt, also neue Abdeckplatte. Mit dem Schreiner zum Fachhandel, er formuliert meine Kundinnenwünsche, nein nicht dunkel, hell. Hinter dem Gebäude sind im Freien Platten aufgestellt. Ich im Elektrorolli, schon von Weitem sehen wir, dass drei bis vier Platten in Frage kommen. 1 Kiesweg, zwei Platten, der Schreiner und ich tuscheln wie Schüler beim Spicken, während er simultan sich mit dem Verkäufer unterhält. Zweiter Kiesweg, mein Rolli bleibt stecken, dreht durch, das Kies ist zu dick aufgetragen. Ich stehe auf und gehe zu Kiesweg drei. Zwei Männer werden ohne mich mit meinem Rolli fertig, Gesamtgewicht 56 kg.

Kommen die beiden, der Schreiner signalisiert mir, diese letzte, fast weisse Platte sei die Beste. Ich gut, ich bin einverstanden und fertig war der Einkauf. Ich drehe ab, um den Rolli mit Hebebühne im Viano zu verstauen, was dauert. Der Verkäufer brauchte Seelsorge vom Schreiner, er hat den Moment des Kaufes verpasst und war verwirrt.

Wir haben auf der Rückfahrt liebevoll Spass gehabt. Der Schreiner kennt mich längst in- und auswendig, weil er zuhört und darauf eingehen kann, wo ich schnell bin und wo ich einen Knopf in der Leitung habe.

Er koordieniert die anderen Handwerker, Berufskollegen von ihm, die Maschinen kommen von der Verzinkerei Zug nicht mehr Miele. Wenn er das weiss, weil es momentan die besseren Geräte sind, kann ich auf ihn vertrauen, absolut diskussionslos.

Was habe ich schon als Kind das Einkaufen, z.B. Schuhe oder Kleider gehasst, diese Endlosdiskussionen, wir mussten uns öfter umziehen als Julia Roberts in „Pretty woman“. Ich kann das effizienter und schneller, jeder meiner Einkäufe ist Zeugnis davon, egal welches Thema.