Was ist los? Schwiegen die Medien früher über solche Taten? Ich erinnere mich nicht, dass vor Covid fast täglich irgendwo in Europa solche Waffen eingesetzt worden wären, manchmal gibt es „nur“ Schwerstverletzte, hier gab es Tote, der Täter geflüchtet, sein Aussehen nicht gesichert, man lebt in Angst und Trauer. Angst, weil die Gefahr nicht gebannt ist, Trauer, weil es Tote gegeben hat.
Keine Gruppe vermutet man, habe diese Bluttat begangen, ein Einzeltäter wird gesucht.
Wie soll Prävention aussehen, die ein Ding der Unmöglichkeit ist? Nichts posten im www und Einzeltäter sind unauffindbar. Es schwurbeln viel zu viele, dieser eine, der zum Mörder wird, ist in der Masse längst verschwunden, bevor er je geboren wurde.
Das zunehmend jüngere Alter, was nach Bluttaten in den Medien bekannt gegeben wird, entsetzt längst: Kinder morden Kinder, das potentielle TäterInnenprofil hat sich seher gewandelt, ist absolutes Neuland, während politisch Radikalisierte früher schon eine permanente Gefahr waren, es heute noch sind.
Die Gesellschaft täte gut daran, sich etwas mehr umeinander zu kümmern, liebevoll und nicht dem Dauerperfektionismus zu fröhnen, zu mobben, was nicht ihren Perfektionsmassstäben entspricht.
Bei solchen entsetzlichen Meldungen bin ich froh unperfekt geboren worden zu sein. Ab Einschulung musste ich selbst damit klar kommen, dass ich unten durch war. Lustig war das nicht, ich habe unter vielen Tränen gelernt Einsamkeit in eine Leseratte, Bewegungsdrang, Hunger nach Sonne, Wind und Regen umzuwandeln, selbst Feuer hat mich fasziniert, wenn ich mir einen Brennofen zum Brennen meiner Töpfereien gekauft und oft gebraucht habe.
Frust, Einsamkeit verwandeln in was Schönes, das geht. Die Medien sind selbst schuld, wenn sie rauf und runter, mantra artig wiederholen Familie und Freunde seien des Menschen Erlösung. Es stimmt nicht, wers glaubt, einsam ist, ewig gefrustet, nicht in Hummor, Hobbies, Sport ausweicht, der bzw, die….. nicht jeder Lebensweg wandelt sich zum Guten, einfach nicht.
Es wird bereits kleinsten Kindern vorgegauckelt, dieser oder jener Konsum mache glücklich. Grundschülerinnen verbringen Zeit vor dem Spiegel mit Beautyprodukten. Warum wohl durften wir uns bis in die Pubertät nie schminken, sollten uns draussen bewegen, spielen, mit Nachbarskinder OHNE AUFSICHT ERWACHSENER SOZIALE ERFAHRUNGEN MACHEN? Wenn wir spielen wollten, mussten wir entscheiden, welches Spiel genau jetzt dran war. Dafür gab es Abzählverse, wir haben nich zwei Stunden ein Befindlichkeitsrundeli losgetreten, etc. etc.
Was braucht ein Kind, um glücklich zu sein, nicht scheinglücklich? Dort fängt es schon an.
Dann beisst sich die Katze bereits in den Schwanz: In der Schule geht es um Leistung, aber schulisch müssen alle AllrounderInnen sein, Inselbegabungen werden in der Schweiz gnadenlos aussortiert und zu oft schreiben Medien, der Täter, der dann z.B. gemordet hat, sei Autist. Die Gesellschaft in der Schweiz belügt sich maximal, weil sie so kleinkarriert ist, immer Zeugnisse, Abschlüsse, kurz Papierchen sehen will und das hat sich zu einem Papierchenglauben mit durch und durch religiösen Zügen entwickelt.
Zudem ist es eine Frechheit Mörder mit Geburtsgebrechen in Verbindung zu bringen, mit Rasse, mit Nationalität, Herkunft, Männerb, bzw. Frauen etc. etc.
Damit grenzt sich die selbsternannte Normgesellschaft ab und lagert das Verbrechen aus auf nun die genau definierte Masse der andern, eben der MörderInnen. Immer vor der Türe des andern wischen, nicht die eigene Einstellung in Frage stellen. Das ist ein grosses Problem heutzutage.