Den rechten Arm muss ich, ob ich will oder nicht genauer beobachten. Ich will eher nicht.
Die Strategie nachdem ich auf den Betonboden geknallt bin, u. a. rechter Ellbogen, der nicht dort schmerzte, wo ich aufgeschlagen hatte, was mich schon Böses ahnen liess, meine Strategie ist immer, abzuwarten, der Zeit Zeit zu lassen, ob Mein Körper sich selbst heilt, was sehr oft der Fall ist.
Nach dem Unfall schrie ich auf bei Händedruck, also strahlte die Ellbogenverletzung sofort in die Hand aus. Das scheint deren Eigenart zu sein auszustrahlen. Gestern strahlte es bis in die Achselhöhle, via Schultern sowohl Halsmuskulatur und natürlich rechter Rücken.
Kurz ich blieb den ganzen Nachmittag im Bett liegen. Am Morgen hatte ich auf dem Kräuterbalkon mit Stahlwolle gerieben und Essigwasser, wo die Topfpflanzen gestanden hatten, Herd- und Kalkablagerungen. Evtl. war diese repetitive Bewegung GFift gewesen, ich weiss es nicht.
Schmerz führt umgehend zu Schonhaltung, also Schmerzmittel, um diese Schmerzspirale zu unterbinden. Das nicht auch noch.
Es gibt keine Gebrauchsanweisung, wann mein rechter Arm im Überlastungsmodus ist. Mit der linken Hand kann ich beide Autos weitgehend alleine steuern. Ist rechts überlastet, muss links einspringen. Ich werde Trainingseinheiten einlegen wollen, mich zuhause links zu ernähren. Selbständigkeit im Alter heisst, Bewegungen umorganisieren können, Allrounderin zu werden. Es ist unzumutbar in der heutigen Zeit auch irgendwelche Pflege warten zu müssen.
Heute gibts Reis, den kann ich links mit einem Löffel essen. Eins zieht das andere nach. Wenn die Ernährung von Bewegungen abhängt, dann ist das so. Immer geht irgendwelche nahrhafte Suppe, serviert in einer Tasse, nie mit Löffel.
Ich kann mit der linken Hand Löffel und Gabel zum Mund führen, was nicht unter „schön essen“ geht, aber ich verschmiere mir dabei nicht das Gesicht. Es gibt CPs die essen manierlich mit den Fingern, dann ist das Essen vorgeschnitten.
Solches beachte ich nun, vermehrt Tätigkeiten aufzunehmen, die ich linkslastig erledigen kann.
Was eine Pest ist, ist, dass ich keinen Elektrorolli habe, weil meiner kaputt ist und es sich nicht lohnt diese Art von Rollis mehr in der Reparatur zu haben als im Gebrauch. Das belastet die überforderte rechte Seite zusätzlich. Gestern hängte ich mir die schweren Einkäufe an die linke Hand. In alten Filmen haben Seeräuber, wenn die Hand fehlt einen Ersatzhaken. So kommt es mir immer vor, dass ich links, wie an einen Haken, Lasten hängen kann. Differenziertes Zugreifen ist viel schwieriger. Als Studentin dieses ewige Möbel rumtragen, ich brauchte schon damals Pause über Pause. Aber Haken, das geht erstaunlich gut, da bin ich froh.
Bei der linken Hand verdreht es mir nicht die Finger, die Spannung ist gross genug, ich kann schmerzfrei sogar Fingerhandschuhe anziehen. Bei den Zehen muss ich aufpassen, jeweils neu ansetzen, wenn sie sich verdrehen, ist das nicht mehr zu retten, tut weh, das spüre u´ich viel zu gut. Die Idee, die Zehen könnten sich z.B. nach einem engen Reinschlüpfen selbst ausrichten, wieder in Ordnung bringen, ist Illusion.
Über was alles Unsereins nachdenkt, rechts habe ich nie solche Probleme, die kommen nur, wenn die Muskelspannung nicht stimmt. Erzähle sowas einem nicht Körperbehinderten, die/der versteht nichts. Ich könnts mir nicht vorstellen, wie sich mangelnde Muskelspannung anfühlt, wenn ich es nicht selbst hätte.
Babies haben solche Probleme, darum tragen sie keine Fingerhandschuhe! Sog. nicht Behinderte reagieren immer ungehalten, wenn ich sage, dass ich diese oder jene Bewegung nicht kann, kommt fast immer zurück: „Probiers einfach!“ – Modus Ironie: Sehr angemessene Antwort, natürlich im Modus der Verleugnung!