Stettlen hat Wasserschaden, der wird nun angegangen, es s ist die Zeit der Trocknungsapparate. Ich hatte mich nach den Lärmemissionen erkundigt, die Antwort lautete, moderne Trocknungsgeräte seien leiser geworden.
Die Wohnungen sind keine Häuser, die Ausweichsmöglichkeiten vor dem Gesurre bescheiden. Was mir versichert wurde von einer Mieterin, sie könne schlafen mit geschlossener Schlafzimmertüre.
Was ich durchs Telefon hörte, es seien drei Apparate, war beeindruckend oder diese neuen Telefone sind viel besser geworden, übertragen jeden Laut.
Was bringt diese Beruhigungsrede, wenns dann doch lauter ist. Warum macht man Betroffene nicht drauf aufmerksam, es könnte klug sein, in die Ferien zu gehen, sich bei Verwandten oder Bekannten für die lauteste Zeit einzuquartieren? Für die Neuversiegelung dieses einen Parketts wurde solch ein Arrangement getroffen, sehr kurzfristig. Die betroffene Dame ist 80 Jahre alt.
Ich an ihrerStelle hätte es gerne vor Wochen gewusst, um mir verschiedene Versionen ausdenken zu können, nicht die erstbeste packen zu müssen.Oft, wenn ich mir yDinge laut vorsage, kommen mir neue, andere Ideen.
Vielleicht, weil ich lange alleine wohne, liebe ich es in meinem Tempo leben zu können mit Blitzentscheiden und Langsamentscheiden.
Es wird immer gesagt, dass CP frühzeitig vorgewarnt werden müssen, damit sie einfacher kooperieren können. Früher fand ich das nicht, diesen Unterschied. Aber nun im Alter, bin ich überrumpelt, dann kommt immer ein „Nein“. Irgendwas wird langsamer, das auf alle Fälle. Ich trainiere mir seit über 30 Jahrzehnten an, erstens, wenns nötig ist Bedenkzeit zu erbitten oder festzusetzen, je nachdem was mein Part ist im Entscheidungsprozess und zweitens, wenn mir trifftige Gründe später in den Sinn kommen, kenne ich den Satz: „Ich habs mir nochmals überlegt….“
Ganz eigenartig die Entscheidung bei meinem neuen Wohneigentum. Mein Körper muss sich in der Wohnung so wohl gefühlt haben, wie in einem meiner Wohnwagen. Das war die Entscheidung, natürlich nicht in dem Sinn in vollem Bewusstsein. Nun gehe ich in die Wohnung, guck sie mir ewig und intensiv an, nehme mir Zeit zum fühlen, gucke was ist die Architektur, dass ich mich wohlfühle, faszinierend.
Das genaue Gegenteil von Jupiter. Eine schöne Wohnung, eine wunderschöne Dachterrasse, sehe ich alles, bestätige ich, aber ich fühle mich in der Wohnung nicht wohl. Ich gab mir Zeit, habe mir gut zugesprochen, habe geschaut, an was es liegen könnte, diese oder jene Änderung vorgenommen, es haut nicht hin, überzeugt mich nicht. Verglichen mit der neuen Wohnung hat Jupiter zuviele Wohnblöcke, diein Fernglas Distanz stehen. Wenn irgendwer neugierig ist, ein Fernglas hat, der sieht alles.
Gewohnt als Pfarrerin im Glashaus zu wohnen mit minimaler Privatsphäre, mich stört es, nur der Gedanke, dass alle in meine Kochtöpfe gucken können, wenn sie wollen.
Privatsphäre ist mir sehr wichtig. Klar hat es Nachbarblöcke bei der neuen Wohnung, aber es ist nur einer, der in meine Wohnung sieht und er ist anders ausgerichtet.
Ich finds interessant, wie beim besten Willen, in gewissen Entscheidungen ist der eigene Körper stur wie ein Bock. Null Chance, den umzustimmen, anders einzustellen.
Nun wohne ich im Adlerhorst, so habe ich Jupiter getauft und im Vogelnest, so heisst die neue Wohnung. Diese Wortwahl verräts, der Adler ist ein Raubvogel und Vogelnest ist easy, ohne ständig sich wehren zu müssen. Genau, ich will in einem Vogelnest sterben, nicht in einem Adlerhorst!
Im Adlerhorst wird das Katzenschloss befreit von den Katzenmöbeln mit Pflanzen die ranken bestückt, dann habe ich im Sommer meinen kleinen Privatraum. Darauf freue ich mich.
Meinen Kopf kann ich sehr gut erziehen, machs ein Leben lang, es hat Grenzen und die fordert allein die Wohnung Jupiter täglich heraus. Ich fühle mich frisch, wenn ich im Viano abdüsen kann. Niemand behaupte, der Viano sei bequem zum Übernachten, aber es erfrischt mich im Viano meinen Privatraum zu haben, die Scheiben sind abgedunkelt.
Bevor irgendwer, auch Behörden, menschliches Leid lindern können, muss zuerst die Ursache gefunden werden. Ich könnte alle Pillen der Welt schlucken, wenn ich im Adlerhorst ein Grundgefühl der Unsicherheit, des ständigen beobachtet werden könnens habe, ich behaupte nicht alle Wohnungen hätten Ferngläser, aber einige könnten welche haben, dann hilft die schönste Wohnung der Welt nichts.
In seinen vier eigenen Wänden und seien es Planen im Kriegsgebiet, wichtig ist die Identifikation mit seinem Zuhause.