Es gibt Begriffe, die werden von irgendwelchen Gruppen und/oder politischen Ansichten in Beschlag genommen, dann sind sie unbrauchbar.
Der erste solche Begriff begegnete mir beim Bruchrechnen etwa in der 7. Klasse. „Gemeine Brüche“ so der Rechenlehrer, seien normale Brüche, früher sei die Bedeutung von „gemein“ eine andere gewesen.
Wenn jmd. wie ich im Berufsleben von Kanton zu Kanton wanderet, zurückkam, nun wieder weggegangen ist, es gibt das lat. Fremdwort dafür nicht mehr. Das hat einen rechtsextremen Beigeschmack.
„Behinderung“ wurde von der Jugendszene umgedeutet in blöde. Das mag 20 Jahre her sein.
Wenn mir jmd. gegenüber behauptet, ich sei „beeinträchtigt“ kommt die verbale Retourkutsche sofort. Hindernisse können überwunden werden, was Behinderte immer machen, meistens auf ihrem Level in übermenschlichem Ausmass.
Beeinträchtigung schürt das gängige Überlegenheitsgefühl der sich selbst als „normal“ Verstehenden. Bloss „normal“ ist kein Ziel Behinderter. Lieber alles sein, bloss nicht normal. Sog. Normale haben Null Vorstellung, wie oft wir deren Bemerkungen,* Kommentare, dümmste aller dummen Anmachungen schon gehört haben.
Im Jura ist die Abmachung mit dem Hauswart Ehepaar klar. Weiss ich was nicht, frage ich. Ich erwarte keine beliebige Hilfe, die nicht Betroffene denken, könnte ich brauchen.
Also bat ich, mir zu zeigen, wie der Kehrichtsack in den Behälter zu legen sei. Falsch, er wird eingespannt. Dauer 10 Sek.
… *Der Moderator von Nachtcafe hatte einen Gast ohne Kurzzeitgedächtnis.
Nachtcafe erlebe ich als seriöse, sehr gut vorbereitet, informativ. Ein Kennzeichen, Kurzzeitgedächtnis weg……. und der Moderator fiel rein, stellte eine Frage, die ohne Kurzzeitgedächtnis nicht zu beantworten ist.
Daran können wir Behinderte ermessen, wie weit der Weg ist. Selbst Profis, gutwilligste Profis rasseln rein. Dieser Mann lebt so seit 4 Jahren. Würde man ihn fragen, wie oft das seinen Gegenüber passiert, man kommt sofort auf die Welt geklatscht. Sowas überfordert den grössten Langmut, diese Leistung immer Geduld zu haben, ist unerfüllbar.
Etwas heftiger chronische Schmerzen, wer sein Bett verlässt, sich der Öffentlichkeit aussetzt, kann Glück oder Pech oder was dazwischen haben.