Journal21 bringt Licht ins Dunkle.
Ich höre bzw. schaue nicht alle Debatten in Deutschland. Merz wird seit Tagen was vorgeworfen, inhaltlich fasst es das Journal21 zusammen. Nun verstehe ich, um was es geht.
Rationalität, Vernunft ade. Rechtspopulismus mit vereinfachten Antworten, Lügen, unerfüllbaren Versprechen, Merz biedert sich an, es kommt, was kommen wird. Wie wenn es nicht genügen würde, was Trump bringt, nun an der Macht in den USA. Ich habe gehofft, wenn es dann ans Portemonnaie der Kleinen gehe, wenn sie es dann spüren, diese Trumppolitik der Oligarchen, dass die Midturnwahlen anders ausfallen werden, optimistisch die RepublikanerInnen ihre Mehrheiten im Parlament verlieren, weil nur hauchdünn.
Nun Deutschland im evtl. gleichen bzw. ähnlichen Fahrwasser.
Was mich stutzig macht, ist die Schlussfolgerung von Journal21:
Man kann darüber streiten, ob Merz mit Weidel auf einer Bühne auftreten sollte. Die einzige Chance, die er dabei hätte, bestünde darin, ihre Rhetorik als das zu entlarven, was sie ist: hohle Phrasen. Stück für Stück müsste er ihr nachweisen, dass ihre Vorstellungen sich in keiner Weise mit der Realität vertragen: Rechtslagen, Daten, Fakten, Erfahrungen. Und er müsste klarmachen, dass Ressentiments als politischer Treibstoff höchst ungeeignet sind. Kann er das?
Es ist ganz sicher so, dass die politische Stimme der Vernunft keine Beifallsstürme auslöst. Sie ist leiser als das Geschrei der rechtspopulistischen und rechtsradikalen Verführer. Aber in dieser leisen Stimme liegt die einzige Chance, sich am Ende von diesem Albdruck zu befreien.
Haben wir diese Chance? Woher soll sie kommen, wer soll sie einbringen, wenn gängige politische Parteien, lange nicht alle sind rechtspopulistisch keine Antwort finden, sich anbiedern, Fakten dagegen stellen, es reicht nicht?
Um friedlich zu bleiben, müsste nicht eine andere Geschichte erzählt werden, faktenbasiert, aber mit bunten Farben, um eine Mehrheit vor dem nächsten Absturz der Menschheitsgeschichte zu beschützen?
Es gibt friedliche Weiterentwiclungen, wenn Systeme an ihr Ende kamen, z.B. der Fall der Mauer. Bloss es gibt mehr Gegenbeispiele, die heissen Angriffskrieg, so Putin in der Ukraine oder Israel, ein Gegenschlag nach dem Terrorakt der Hamas.
Ginge es nicht um Israel, ginge es um nicht um Gebietsansprüche, brechens wir runter auf die individuelle Ebene, ein Mensch, so angegriffen durch einen Terrorakt, dürfte in der Schweiz keine exzessive Gegenwehr leisten, er würde verurteilt wegen dem Übermass seiner Gegenwehr.
In der Bibel steht: Für ein zerstörtes Auge darf maximal ein Auge, nicht mehr, zerstört werden, normalerweise wird ein kaputtes Auge durch Geld bezahlt.
Es schaue sich irgendwer die Bilder von Gaza und dem Westjordanland an punkto Zerstörung durch Israels überlegene Militärmacht.
Dahinter steht die Überzeugung, militärisch lösen zu können, was nicht auszurotten ist. Die PalästinenserInnen haben immer in Palästina gelebt, zwei Weltkriege angezettelt nicht dort, sondern in Europa, können diese Fakten nicht auslöschen, das Dilemma bleibt.
Das Dilemma beschäftigt bald an die 100 Jahre. Der Geistesblitz der Menschheit, wie es zu lösen sei, lässt (zu) lange auf sich warten. Trump hat ihn nicht.
Ich denke, keine Lösung zu finden über einen Zeitraum von mehreren Generationen Menschen macht unglücklich, macht unruhig, anfällig für abstruse Ideen. Kommen sie, gibts evtl. eine Pause, dann wird hüben und drüben aufgerüstet, dann gehts wieder los.
Die Lehre von Afghanistan wäre, dass asymetrische Kriege nicht gewonnen werden können, aber die Radikalisierung, sie gewinnt.