Röbi Koller hatte seinen Letzten bei Happy Day. Nich genug des Schadens, diese längst überholte Sendung, die Schweiz ergeht sich in Emotionen pur, jedenfalls bilden sich das die TV ZuschauerInnen ein, diese Sendung kriegt als Moderatoren Nik Hartmann.
Es ist mit diesen beiden Personen eine schwarz-weiss Malerei. Man mag sie bzw. definitiv nicht. Ich gehöre eindeutig zu Letzteren.
Vorgespielt wird eine biederste Schweiz, die in Notlagen helfe, stets wird die grosse Überraschung inszeniert mit Freudentränen.
Beispielhaft werden sog, „schwerste Schicksale“ bildreich inszeniert. Das Überraschungsmoment ist lange weg.
Häuser werden oft nur teilsaniert und schauen alle genau gleich aus. Menschen sind nicht uniform punkto Inneneinrichtung. Zudem fragt es sich, ob dProbleme, immerhin von HausbesitzerInnen mit diesen baulichen Interventionen gelöst sind.
Suche ich Kontakt zu Armut, höre ich Surprise VerkäuferInnen zu. In der Obdachlosigkeit hatte ich Kontakte zur Gasse und wurde überfallen im Schlaf.
Bei Tischlein deck dich gibts Not, nur die Nahrung, das tägliche Brot zus. zu bekommen.
Gassenarbeit kommt in Kontakt mit Drogen und yGewalt, Obdachlosigkeit sowieso.
Laut einer Ausgabe von Surprise gibts Werktätige, die obdachlios sind.
Bis heute, also drei Jahre nach meiner Obdachlosigkeit, ich finde im Winter sog. erheizte Normaltemperatur überhitzt. Ich heize weniger heiss. Ich schlafe ausschliesslich mit Schlafsäcken auf Betten, 80cm Matratze.
Obdachlosigkeit hinterlässt Spuren. Ich lernte die Gepflogenheiten der Gasse kennen. Ich war mit Handwerkern in diverser Berufskleidung zeitgleich an der Tanke, um den ersten Kaffe rauszuk´lassen. Ich guckte mich um, die andern sassen einzeln oder Budenweise zusammen. Eine besondere Atmosphäre, ausstrahlend, noch ist der Tag in Ordnung, noch sind wir unter uns.
Es gibt evtl. einen erfüllenden Arbeitstag oder nur Lämpen. Manche sind so, manche anders und manche was dazwischen.
In Villeneuve Wanderarbeiter mit Sehnsucht nach den Liebsten in der fernen Heimat. In Bulle dasselbe bloss mit Bar und längst abgestürzt, Was erarbeitet wurde, ab Feierabend gleich verflüssigt, lallend vom Eigenheim in der Sche´weiz, SVP Mentalität, Null Verständnis, wo das eigene Geld abgeblieben ist.
Keine Not im Seminarhotel, ich ohne Zugang zum Früstück, wieder landete ich an den Tanken. Was ich gelernt habe, kann ich.Nie wurde ich als hinkende bzw. rollende Exotin ausgeschlossen. Könnte daran liegen, dass morgendlicher Durst und Hunger für alle gleich ist, so kommen alle zu ihrer Ware.
Ab und an gemeinsame Raucherpause, ein Wort ergibt das andere. In der Raucherecke man interessiert sich für die Schicksale. Rauchen als Schlüssel zu Menschenleben. Ich rauche u. a. weil mir das den Zugang zu nicht per definitionem selbstgerechten Menschen ermöglicht. NichtraucherInnen fühlen sich oft unendlich überklegen und müssens gleich kund tun.
Ich grinse jeweils in meinen nicht vorhandenen Bart. Wollte ich nicht rauchen, ich würds sein lassen. Da ich meine Lebenspflichten erfüllt habe, geht es niemanden das Geringste an, wie ich von dieser Welt abtreten will.