Es ist normal geworden u.a. 20 Min. veröffentlicht herzzerreissende Schicksale mit Spendenaufruf. Ein zweijähriger Junge mit Hunter Syndrom braucht ein Pflegebett, die Mutter ein passendes Auto, um ihn zu Artzterminen fahren zu können. So vor wenigen Tagen 20. Min. mit Kommentaren, die geschlossen wurden, als die Diskussion in Mitleid kippte, von Mitleid ist es nahe zu Todeswünschen für einen Zweijährigen mit seltener Stoffwechselkrankheit. Kein Mensch weiss, wie lange er lebt. Während diese Krankheit via Infektionen eine Dauergefahr darstellt, ist die Lebenszeit nicht auf Monate oder Wochen begrenzt. Es kommt wie es kommt, selbstredend sehr arbeitsaufwändig. Logisch, dass die Kräfte der Mutter aufs Äusserste angespannt ist, der fünfjährige Bruder kann nicht so, wie andere Jungs seines Alters.
Er liebt seinen kleinen Bruder, offenbar schaffens die Erwachsenen, ihn so einzubeziehen, dass er eine Kindheit hat.
Nun Tage später die Spendensumme, 33 tausend SFr.
Nicht überlegt wird, dass ein System mit KK und IV mächtig schief liegen muss, wenn junge Eltern Spenden brauchen, geht was irgendwo ganz gewaltig nicht auf. Es können die Versicherungen sein, es können die Erziehungsberechtigten sein, nichts Genaues weiss man.
Was ärgert, dass seit Jahrzehnten es als selbstverständlich angeschaut wird, dass subsidiär zu Versicherungen in der Schweiz für Ortsansässige Spenden gesammelt werden. Solange sich dieses unwürdige System nicht ändert, Behinderte sind immer Ableismus und Paternalismus und den unverholenen Wünschen, es dürfe sie nicht geben, ausgeliefert.
Warum das die heutige Mehrheit nicht mehr durchschaut, ist mir unerklärlich.