Ich hasse es innigstens meine Wortfindungsstörungen. Seit 21. 6. 1986 sind sie omnipräsent. Früher zuckte ich innerlich. Gestern schrie ich ganz laut, als eine Person sich schöttelte vor Lachen und nicht aufhören wollte, sie solle gefälligst ihr Lachen sofort, biltzartig einstellen.
Für viele meiner Leistungsausfälle, ich giggele mit, nicht so bei Wortfindungsstörungen. Es ist eine bewusste Erinnerung an eine erste solche sehr auffällige in meiner Kindheit, Eltern und ältere Schwester schüttelten sich vor Lachen, der Ausdruck wurde zum geflügelten Wort in meiner Kindheit in der Ursprungsfamilie.
Zuder Zeit durchschaute ich noch nicht, was es damit auf sich hat, wie ärgerlich das sein werde in all den kommenden Jahrzehnten.
Meine Sprache mündlich ist korrekt und verständlich, je weniger ich mich gestresst fühle desto einfacher. Dann aus den Nichts heraus ein Versager. Für andere, die nicht in meinem Körper stecken, ists eine Rarität. Ich dagegen erlebe ein Dejavu und platze vor Wut, weil ich am häufigsten über die Sprache zur Sau gemacht wurde und werde, hochoffiziell aller Oberarschloch, egal wie trivial die Situation ist.
Alle Fachrichtungen reichen sich die Hand. Studierte JuristInnen, nichts so schön wie sog. Laien das Wort im Mund umzudrehen. PsychologInnen, PsychiaterInnen tun dasselbe, behauptend die Wortwahl habe nichts mit Neurologie dagegen alles mit ihrer Fachrichtung zu tun.
BernburgerInnen dasselbe nochmals, hier die Begründung Anstand, Erziehung und Noblesse oblige.
Dann all die übrigen Fachrichtungen, egal welches Fach und frau als Laiin verhaut sich, umschreibt laienhaft, was sie mitteilen will.
Wie pflegte Mama zu zitieren: „Mach es Sätzli!“ Ich machte Jahrzehnte meines Lebens kein Sätzli, vorauseilender Gehorsam war meine Masche. Ich konnte weit über die Hälfte meines Lebens meine Bedürfnisse in Luft auflösen. Wer so tüchtig ist, glaubte ich damals, kommt ungeschoren davon oder zumindestens am wenigsten gedemütigt.
Irgendwann fand ich mich obdachlos wieder und musste um des Überlebens willen mich für mich selbst einsetzen. Seither sprühen die Funken, wenns mir zu bunt wird.
Logisch ists ein Selbstläufer, je älter ich werde, desto häufiger passieren mit Wortfindungsstörungen. Allerseits, insbesondere mit viel Glück für die Zukunft. Natürlich bemühe ich mich nur fit und adrett mich andern Menschen zu begegnen. Bei der Gesamtbelastung, die ich momentan gewärtige, je schneller ich den hohen Anspruch an mich selbst vergesse, desto besser.