Gestern einmal mehr Frauenstreiktag schweizweit.
Ich im Jura, mich erholend. Ich las in den Medien, putzte, kochte, räumte auf, nichts von streiken.
Was die Jüngeren nicht einsehen wollen, wie allumfassend die älteren Frauengenerationen Tag und Nacht gearbeitet haben, früher. Sie guckten in ihren Kindheiten zu. Statt sich daran ein Vorbild zu nehmen, selbst die Ärmel hochzukremmpeln und zu arbeiten, wir damals zuerst für Männer und Kinder und blieb Zeit, wir brauchten Spezialinteressen, um zu überleben. Meine Generation Frauen und frühere, gingen nicht in die Hängematte, um zu überleben.
Wir jäteten Gärten, ich buk Brot, was ich stets von Hand knetete, ich nähte, ich töpferte, ich war andauernd aktriv, verarbeitete laufend mein eigenes Schicksal durch Kreativität. Das machten viele Frauen seit Menschengedenken:
In meinem AhnInnenerbe es findet sich Pozzellanmalerei noch und nöcher ab dem Jahr 1904. Wer immer diese Urahnin war, sie zog sich zurück von der Tageshektik, nicht um Ferien zu machen, SONDERN KREATIV ZU SEIN. Es malten damals viele Frauen in Patrizierkreisen Porzellan.
Irgendwelche Spezialinteressen sie liegen in der Luft in der jeweiligen Zeitgeschichte.
Ich töpferte ab dem Alter von 16 Jahren zuerst sehr ungeschickt, was ich später zerdepperte, diese Unwerke.
Später, mit der elektrischen Töpferscheibe, es wurde ansehnlicher, mit dem GFlasurrechnen kam Fachwissen punkto Glasurchemie dazu.
Der Machtkampf der Geschlechter bringt Leid, keine GewinnerInnen.
Meine Generation und alle früheren Generation von Frauen standen ein für ihre Rechte, was in meinem politischen Verständnis heisst: „Mensch ist als Mensch geboren worden, irrelevant welchen Geschlechts. Wir legen unsere Begabungen zusammen und geniessen so das Leben. Unsere Schwächen und die Schattenseiten unserer Schicksale, wir tragen sie gemeinsam, diese Last ist dann nur halb so schwer.
In der ersten Ehe, ich wurde ausgenutzt, mein Leben und das meines Kindes waren wertlos, ich floh und reichte die Scheidung ein.
In der zweiten Ehe hatte ich eine Ehe auf Augenhöhe, leider mit Alkoholerkrankung. Ich ging zu Al-Anon, arbeitete an meinen Charakterdefiziten, ein Reichtum häufte ich an, den ich nie mehr missen möchte punkto Sozialkompetenz und Weisheit. Kapitulieren musste ich vor der Suchterkrankung, sie führte im Leben meines zweiten Exmannes zu finanzieller Verarmung. Es gewann die Suchterkrankung, er damals über 80 Jahre alt und allen wurde es offensichtlich, nur er und seine Tochter erster Ehe leugnen bis heute, was Sache ist.
Kann man machen, keine Frage, es verstärkt das Sucht- und Angehörigenverhalten für weitere Generationen. Eine kleine Broschüre Al-Anons heisst „Das Karussell des Leugnens“.
Man muss nichts leugnen, wenn mans nicht will. Der Kampf gegeneinander, dieses verbitterte Rechthaben wollen, zielführend ist es nicht und die Schuldfrage insofern obsolet, egal wer an was schuld hat, es gilt mit den Gegebenheiten umzugehen. Da liegt der Schwerpunkt. Kann die Ursache eines Zustandes benannt werden und seis Mord, die Angehörigen des Opfers müssen, ob sie wollen oder nicht ohne den geliebten Menschen ihr Leben bewältigen mit heftiger Trauer, Wut, Erschöpfung, Unverständnis, der nagenden Freage „warum?“ Eine Antwort gibts nicht, aber niemand muss diese Warum-Frage lebenslänglich rumschleppen. Man kann sie loslassen.