Den eigenen Charakter ändert kaum jemand

Ich habe zwei Mädchen erzogen, lange ists her, das Ältere war immer schon auf seinen Vorteil bedacht.

Inzwischen eine 39 jährige Frau und Mutter, immer auf ihren Vorteil bedacht.

Wenn ich 67 Jahre alt bin, dürfen alle raten, was nun der Vorteil wäre, hätte sie nicht im Übermut mich immer warten und zappeln lassen, einen Kontakt mit einer behinderten Mutter, interessierte sie nie. Sie war stets für ihren eigenen Vorteil unterwegs, log sich ein Leben zusammen, was sie Gleichaltrigen und Fremden auftischte, egal. Wer nicht ins Konzept passte, wurde als inexistent erklärt, diese Personen, lebendig wie irgendwas, verschwieg sie jeweils und sagte mir diese Taktik mitten in mein Gesicht.

Nun also sei ich auf der Zielgeraden, hat sie offenbar vor Wochen befunden und in ihrer schnoddrigen Art ein Mail an mich gemailt.

Meine Antwort war, wie ich längst entschieden habe, ich will, falls es irgendwas zu erben gibt, dass behinderte Frauen davon profitieren. Ich dachte, das sei einfach, ich würde eine Stiftung gründen, habe nach eifrigsten Vorarbeiten realisiert, dass ich da nicht Chefin bin, also muss ich dereinst eine neue Rechtsform finden.

Diese Ältere, also 39 Jahre mittlerweile, schmollt nun und hat meine E-Mail Addi gesperrt.

Ich weiss nicht, wie oft ich ihr ihren Willen immer wieder gab, mich unterbuttern liess.

Absoluter Höhepunkt, sie hatte ihr Kind geboren, ich solle eine Woche warten, mich empfange sie nicht, alle andern schon.

Das war der berü+hmte Tropf, der das Fass zum Überlaufen brachte. Seither ist nichts mehr mit scheinheilig tun, ich solle in ihrem Leben seltenstens vorkommen, es geht nur um den Mammon, einzig und allein, nie um MENSCHEN.

Ja gäll, so geits.

Es war immer völlig klar, dass meine Mädchen wachsen, immer ein Jahr älter werden und ich so der Rolle als Vorbild und Mama entwachse. Genau das ist nun längst geschehen und um meine Mama zu zitieren: „Schauen sie selbst, wie sie damit fertig werden.“

Auch dieses eine Grosskind kennen zu lernen, ich: „..ke Luscht“.

Das hätte irgendwelche Wiedererkennungswerte und ich machs nicht mehr mit, was ein Urgrosskind und Grosskind für Begabungen und Grenzen seiner AhnInnen mit auf den Lebensweg bekommen hat.

Solche Zusammenhänge zu lernen, auswendig zu wissen, war mein Beruf, Oft waren Grosseltern oder ein Teil davon auf den Bauernhöfen meiner Pfarrkreise und es ging ratzfatz altersmässig runter bis zu Schulkindern, in extremis Täuflingen.

Spannend und anstrengend.