SRF: Immer steht der Täter im Zentrum

Typisch SRF, wobei man bitte zwischen den Zeilen lese.

Doppelmörder im Kokainrausch, wegen Rückfallgefahr verwahrt, vorher 10 Jahre Gefängnis abgesessen in Deutschland wegen Raub.

Man beachte den Duktus des Berichtes, wird die Leserschaft dahin geführt, sich mit diesem Doppelmörder zu identifizieren, sich in seinen Gafängnisalltag einzufühlen, ihn harmlos zu finden und dann kommt es immer, das Ablehnen der Verantwortung für seine Tat. Sie geht so und ist völlig unlogisch: „Im Kokainrausch habe er, seine Umgebung hätte gesagt, das sei nicht er gewesen…“

Im Kokainrausch und Verwahrung wegen Rückfallgefahr….Wer nahm das Kokain? Wer tötete, wer raubte vorher so, dass er nicht 10 Jahre Strafe bekam, sondern 10 Jahre im Gefängnis war, also die Strafzeit war wohl länger und bei guter Führung kann man früher gehen, so ists zumindest in der Schweiz.

SRF macht eine Plüschtiergeschichte draus, das ist gefährlich. Es ist unangemessen, eine Gefahr, so vom Gericht beurteilt, zu verharmlosen und klar ists eintönig und schlimm und ebenso klar, da kommt nun jmd. von den Medien und dann weiss solch ein Täter, was er sagen muss, damits gut ankommt.

Wenn er nun 28 Jahre Gefängnisalltag kennt, nämlich 10 Jahre nun 18 Jahre, bei einem Gesamtalter von 59 Jahren, nehmen wir eine Kindheit und Teenagerzeit weg, bequemerweise 19 Jahre, einfach zu rechnen. Bleiben 40 Jahre Erwachsenenleben, davon 28 Jahre hinter Gefängnismauern.

Welcher Austausch, welche Sozialisation, was ist für solch einen Menschen Normalität geworden?

Wer nie ein Gefängnis von innen sah, glücklicher- und selbstverdienterweise, Filme geben die Realität nicht wieder.

Ich war in Unialter anlässlich der Vorlesung „Gefängnisseelsorge“ in mehreren Gefängnissen alle zusammen und in Kleinstgruppen in einzelnen Zellen. Garantiert waren unsere Visavis handverlesen, Eindruck machte es mir und er bleibt bis heute.

Die Bauten wirken mit ihrer Bauweise, wir einmal in einer Dreierzelle, alle rauchten in U-Haft, der Abzug zu schwach, wir winkten praktisch durch Nebelschwaden

Zweite Gefängnisstrafe, Doppelmord bei illegaler Drogensucht mit Rückfallgefahr. Meine Sicht, zu verharmlosend wie SRF da berichtet, eben täterzentriert, er „Opfer“ seiner Taten. Dann nicht Mitleid wirklich mit den Getöteten, sondern Psychiater- bzw. Psychologensätze. Auch was seine Familie betrifft, dort stimmts, er ist drinnen unter Seinesgleichen, sie draussen, je nach Situation, täglich damit konfrontiert mit so „Einem“ verwandt zu sein.

Das hält niemand lange aus, das gibt Abwehrstrategien und angepasste Verhaltensweisen bis hin zur Lüge oder z.B. nach einem Umzug und niemand weiss von nichts, das Thema wird zu Tode geschwiegen.

Finanziell, die ganze Last bleibt auf wer immer als Angehörige gilt, evtl. Kinder, Frauen, LebenspartnerInnen, Eltern, Geschwister, Nichten und Neffen, all sie fassen auch lebenslänglich, einfach anders, aber deftig.