Es blieb auffällig still nach der Ermordung von vier KirchenbesucherInnen, eine Mormonenkirche in Michigan und der erschossene Mörder eignet sich nicht, um als Linksradikalen zu erklären. Die Trumpregierung blieb still, keine Tweets, keine offenen Mikrofone, es blieb nichts zu kommentieren, ohne sich so ins eigene Knie zu schiessen, also wurde es unterlassen.
Was tut man dann? Nun, man thematisiert Health Problems. Dahinter steht irgendwo versteckt derselbe Gedanke, daselbe Grundbedürfnis sich zu unterscheiden von Mördern mit Waffe in der Hand. Andere tun so schreckliche Dinge, man nennt sie z.B. Menschen mit Mental Problems.
Wenn Menschen, wenn die Menschheit realisieren würde, dass jedes menschliche Gehirn alle Möglichkeiten beinhaltet und es eigene Arbeit ist, aber auch Gnade und vermutlich Zufall, dass das eigene Gehirn gesellschaftskonform funktioniert, man könnte sich nicht in der Art distanzieren.
Irgendwann kommt immer die Erkenntnis, dass diese Täter vorgängig nicht so auffielen, als dass irgendeine Prävention hätte greifen können.
Es ist ein hilfloser Versuch, sich via Titel „mental health problems“ zu distanzieren.
Der Täter war im Krieg, diente für sein Vaterland, die USA und wie mit Veteranen umgegangen wird, Trump ist ein klassisches Beispiel, man wills nicht zur Kenntnis nehmen.
Es geht um normale, menschliche Reaktionen auf Kriegserlebnise, die zu verarbeiten erforscht, aber Kenntnisse nicht umgesetzt, die Veteranen werden alleine gelassen.
Da müsste sich der Staat USA selbst bei der Nase fassen und was ändern. Es ist eine völlig normale Reaktion, Kriegserlebnisse nicht alleine verarbeiten zu können, falls es überhaupt um das Thema geht. Das werden erst die Untersuchungen, die Fakten zeigen.
Garantiert wird die Linie untersucht, der Kirk Mörder ist Mormone, Zufall oder nicht, hier wurde eine Mormonenkirche zum Ziel des Anschlags, wobei über 300 Kirchen jährlich Ziel von Gewalttaten werden in den USA, was einen Diskussionspartner dazu verleitet, Christen als immer und dauerverfolgt zu reklamiern.
Ich vermute, das lässt sich nicht durch Zahlen belegen.
Es ist Unsinn, nichts realisiert zu haben vorgängig und nachher zu sagen, mental health problems. Das Versagen der Gesellschaft ist immer vorgängig und nennt sich fehlende verbindliche Werte, alle schauen für sich und verpassen, wenn Mitmenschen leiden. Leiden ist tabuisiert und verstärkt die Einsamkeit.
Ein Diskussionsteilnehmer sagte, dass die heutige Zeit jede Lebensfreude gestrichen habe.
Das stimmt, immer soll man sich für was auch immer entschuldigen, die Fröhlichkeit ist unter Generalverdacht, alle sollen die Welt schultern und tragen oder sie konsumieren legale bzw. illegale Drogen, andere Süchte, um sich eine „Auszeit“ zu nehmen.
Die nächste Nachrichtensendung CNN kommt am Thema Anschlag auf die Mormonenkirche nicht vorbei.
Ein Interview mit einem Kandidaten fürs Bügermeisteramt. Er hatte mit dem Täter ca. 8 Tage vor der Tat gesprochen, der sich fürs Thema Mormonen interessiert hatte, sich konzentrieren konnte, keine Wut äusserte, dass dieser Kandidat ihn als Gefahr wahrgenommen hätte.
Ein anderer Kommentar in der Sendung, es sei wichtig herauszufinden, wann Gewaltgedanken begonnen hätten, also eine Wegbewegung des Täters Gehirn, von was als „normal“ definiert wird.
Gewalt ist ein Thema, finde ich, die Idee der Selbstjustiz finde ich genauso wichtig und was passiert, wenn sich ein unfreundlicher, gewaltbereiter Gedanke in einem menschlichen Gehirn einnistet, verhakt und in der Vorbereitung der Tat zum einzigen, alles beherrschenden Thema wird.
Wann kippt ein menschliches Gehirn? Bevor das passiert, könnte Prävention greifen, danach ists zu spät, denke ich.
Zur Erinnerung, in Utah, der 22 Jährige gab eine Woche als Zeitraum an, in der er die Ermordung Kirks vorbereitete. Wegen dieser einen Woche, in der es nur noch dieses Thema gab in seinem Kopf, ein ganzes Leben ist ruiniert, er muss mit der Todesstrafe rechnen.
Alle Menschen denken schlimmste Sachen, wenn sie vor scheinbar unüberwindbaren Herausforderungen stehen. Wer kann sie abwehren und was ist anders, wenns nicht gelingt, bzw. nicht mehr?
Grundsätzlich denke ich, die Fragen, die üblicherweise gestellt werden, beantworten die Fragen nicht. Es könnte sogar sein, dass ganz andére Fragen gestellt werden müssten, um Zusammenhänge zu erkennen.
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