Übervorsichtige aufbauen, Frechdachse etwas zurückbinden

Auto fahren lernen.

Da erhitzen sich die Gemüter. Junge Menschen mit 18 Jahren sind noch nicht der Weisheit letzter Schluss, ein Charakter bildet sich bis zum letzten Atemzug.

Also gibts was Rollendes zu lernen und je nach Beziehung zu diesem rollenden Etwas und Vorerfahrung gehts schneller oder langsamer. Gerade bei Stockschaltung gehts ums Automatisieren von Bewegungen.

Zu guter Letzt in einem Alter, in dem Mann und Frau sich fürs Erwachsenenleben mit seinen Privilegien interessiert, kommt noch dieses Thema zum Zug oder gleicht diese Lernsituation eher dem SchülerInnenalltag von mindestens neun Jahren Eigenerfahrung und fühlt man sich als LieblingsschülerIn oder schwarzes Schaf der Klasse.

Wenn nun einE FahrschülerIn eher zögerlich, zaudernd, viel zu überlegt ans Ganze rangeht, heisst das noch lange nicht, er oder sie fährt schlecht Auto. Aber offenbar klappts nicht in der Geschäftsbeziehung LehrerIn SchülerIn, dann fliesst oft zu viel Geld.

Ich noch in der guten (?) alten Patriarchatszeit wurde gezwirbelt am Steuer von meinem zukünftigen ersten Ehemann, Döschwo mit nicht Stockschaltung, aber Stossen und Ziehen waagrecht, weil ein Döschwo ist nun was ganz Besonderes. Irgendein Fahrlehrer, der was konnte, meine Rettung. Ein zukünftiger Schwiegervater, der von mir Zeugs verlangte, was alle wussten, dass es kreuzfalsch war und heute noch ist, ich hatte gefälligst die Klappe zu halten und zu tun, was er befahl.

Dann behinderte Bewegungen, interessierte niemanden, ich musste und wollte Leistung bringen zur Auswahl standen normale Autos ohne Cervolenkung, arrangez-vous.

Druck kam von Gleichaltrigen, wir Mädchen wurden verglichen, ausgelacht, ich fands schon damals weder normal noch urkomisch, ich floh in Höchstleistung, wie viele Frauen früher und später geboren. Was macht Frau, um sich zu beweisen und dem Patriarchat, dass sie was taugt? Immer ists Höchstleistung.

Noch gingen Frauen nicht geballt protestieren und verlangten demonstrierend ein Privileg nach dem andern und glücklich werden die nachfolgenden Generationen nicht dabei, weils bequem geworden ist, vielen zu viel auf dem Silbertablette präsentiert wird und diese life-, life-, life- workbalance verhindert, dass Menschen über sich selbst hinauswachsen müssen. Nicht immer wars geplant und wollte ich wachsen. Ich wurde dazu gezwungen durch Lohnarbeit, Situation, gesellschaftliche Ächtung, weil alleinerziehend, ich tanzte den Eierschalentanz und das hervorragend, bis ich wegen zu vielen Begabungen abgeschossen wurde.

Wenn ich alleinerziehend war, ich konnte, was Männer können, ich machte was Frauen tun und weils mir Spass machte, waren meine Pfarrhausgärten blitzblank gepflegt. Einschüchternd? Natürlich, warum nicht? Wenn ichs konnte, dann konnte ichs halt und bis heute sammle ich Wissen. Mir egal, was andere dazu denken. Warum sollte ich die Begabungen, die mir in die Wiege gelegt wurden nicht geniessen?

FahrlehrerInnen gegen FahrschülerInnen: Wechsel der AusbildnerInnen kann gewiss helfen, weil eingeübte Muster wegfallen, insbesondere die SchülerIn neuen Mut schöpfen und nun erfahren, besser sagen können, welche Unterstützung sie brauchen von der neuen Lehrkraft..

Angst zu Versagen ist kein guter Lehrmeister, sie blockiert alle von wegen Prüfung. Hernach defensiv und vorsichtig fahren, solche AutofahrerInnen, stets rücksichtsvoll, sind beliebt:

Wie oft winkt mir einE Tram- oder BusschaufferIn zu, wenn ich mit Hinterachse, Freeliner, sofort aus dem Weg fahre, weil was immer als ÖV kommt, muss einen Taktfahrplan einhalten, ich in Altersrente muss nichts, nur Steuern zahlen und sterben.