Wann ist ein Verurteilter vom Präsidenten der USA freiwillig, Kraft seines Amtes zu begnadigen, wann nicht?
Gnade ist ein theologischer Begriff an sich, hat auch den Aspekt der überragenden Macht, Herrscher begnadigen, geben eine zweite Chance, mit der Erwartung diese Entscheidung bringe Früchte und nicht nochmals dasselbe, was die Gnade des Präsidenten gerade beendet hat, die sieben jährige noch abzusitzende Gefängnisstrafe. Gnade schenkt Freiheit mit der Verpflichtung, vergangene Fehler/Straftaten nicht zu wiedderholen.
Das hat Süsssaures. Die Tore eines Gefängnisses öffnen sich, selbst klar kommen, Resettaste drücken und sicher nie mehr negativ auffallen bitte. So ganz geläutert, wie er behauptete zu sein, ist er nicht. Wenns um Rückzahlungen finanziell an die von ihm Geschädigten geht, meinte er, er habe die Wahlen damals gewonnen, wer ihn unterstützt habe, Geld gespendet, der hätte gekriegt, was er oder sie wollten. So blitzschnell gehts dann doch nicht und die Aussicht, finanziell auf unbestimmte Zeit gerade stehen zu müssen, tja so ganz einfach wirds nicht.
Gnade ist eine sofortige Gefängniszeit auf Null zusammenschmelzen lassen. Trotzdem, so ganz ohne ist diese Gnade nicht, korrekt vertanden ist sie zeitgleich eine Verpflichtung für die Zukunft. In dem Sinn alles Gute, Herr Ex-Senator, George Santos. Bitte keine Schlagzeilen zukünftig. So lebts sich leichter, weil die Medien werden ihre Geschichte nicht vergessen, nie mehr.
Während sich Schweizermedien moralinst sauer geben, lieber ein Hochstapler auf freiem Fuss, als andere Begnadigte, die Menschen körperlich angegriffen haben, wie zu viele des 6. Januars.
Umkehr, christlich korrekt verstanden, ist eine Möglichkeit und Gnade, christlich korrekt verstanden, die oft zitierte 2. Chance, ja sogar Menschen können sich ändern, was Selbstreflexion voraussetzt.
Solange wirs schulmedizinisch nicht messen, noch zum Voraus prüfen können, Gnade ist immer ein Wagnis.