Nachtcafe vom 28. 11. 2025, diese Triggerwarnung war mehr als berechtigt. Thema: Kinder die zu TäterInnen werden, Gewalttaten, oft mit Messern, ein vor sechs Monaten so schwerstverletzter Junge berichtet von seiner Erfahrung, er vertrat die Geschädigtenseite. Opfer ist er nicht, er sass mit seinem Vater auf einem Zweiersofa, seine Mama und Geschwister im Publikum, er wurde als Erster befragt, danach verliess er die Szene, sein Papa blieb in der Erwachsenenrunde.
Was der Junge kann, das kann kein Bruchteil der Erwachsenen. Hätte ein Schulmädchen nicht seinen Blutverlust gestoppt mit den Händen, er hätte nicht überlebt.
Gewaltig, was der Junge, seine Eltern, Ärzte in kurzen sechs Monaten alles auf die Reihe kriegen, kein Hass, keine Rache, wenn irgendwas, dann sich hineindenken in den Täter und die GafferInnen, vorsicht beim Schulweg, weil städtisch mit ÖV und eine zentrale Umsteigestelle. Er konnte Schule wechseln, was prima klappte, in der neuen Schule fühlt er sich gut aufgehoben, hat Freunde.
Eine immense Leistung, wer alles immer mithalf.
Sehr eindrücklich eine Täterin, die sich durch Einbrüche im Zweierteam alles holte, was sie wollte, irgenwann sogar ins Gefängnis musste, weil strafrechtlich mündig. Sie schilderte anschaulich, wie sie nie darüber nachdachte, dass ihre Taten Opfer hinterliessen. Sie wollte was, sie stahl. Nach der ersten Gefängnisstrafe kams zu noch schlimmeren Straftaten, nicht bloss Einbruchsdiebstähle, sondern Gewalt gegen Menschen. Längere Haftstrafe, sie trat sie schwanger an, gebar ihr Kind und plötzlich entdeckte sie Verantwortungsgefühle ihrem Kind gegenüber. Das war die Wende, nun 10 Jahre später hilft sie anderen Teenagers, die so wie sie dran sind, als sie auf die schiefe Bahn kam. Sie gründete einen Verein, tritt öffentlich auf, wurde ausgezeichnet in Deutschland
Es gibt nicht immer eine geradlinige Erfolgsbahn. Was oft als was Schlimmes angesehen wird, ein Kind im Gefängnis gebären zu müssen, in ihrem Fall für sie wars die Rettung. – Fällt mir punkto mein Thema „Behinderung“ auch auf. Andere geben vor alles besser zu wissen, bloss jedes Leben ist ein Unikat. Selbst wenn diese belehrenden Wort auf alle andern Behinderte weltweit passen würden, nur mich nicht, dann ists in meinem Leben so und nicht anders.
Die AA hat immer empfohlen, zuerst ein Jahr lang gut zu sorgen für eine Pflanze und dann erst auf Beziehungssuche zu gehen, insbesondere Liebesbeziehung.
Klar dauert eine Schwangerschaft neun Monate lang. Trotzdem es ist ein steiler Einstieg., nur schon der Schlafmangel, wenn das Baby Tag und Nacht Schoppen braucht, das macht Mama müde und ist belastend. All sowas umdrehen zu einem Sprungbrett weg von der schiefen Bahn, ich bewundere es.
Eine Mama erzählte, wie ihr Sohn sich suizidierte, er war Jahre vorher verprügelt worden, die Familie half ihm, wo sie konnte, es kam zum Suizid, erst hinterher guckten die Eltern ins Cybermobbing, was allem dieser Junge ausgesetzt war.
Drei Jahre später, das Leben ist Kampf, immer noch überlebenskampf. Die Eltern wohnen eher ländlich, man begegnet sich, TäterInnen, deren Eltern, die Jugentlichen werden gross und grösser, bereiten sich aufs Erwachsenenleben vor, das eigene Kind hat ein Grab, fertig, Stillstand.
Ich kann mir vorstellen, weil das sozial auch so als unendlich schlimm gewertet wird, die Eltern werden immer wieder ungeschickt damit konfrontiert. Mir sagen ja auch Wildfremde, wie unendlich bedauernswert doch meine Existenz im E-Rolli sei. Darauf erzähle ich meine tertiäre Ausbildung, einfach blabla alles was ich leistete, trotz Behinderungen, dann ist RUHE.
Bloss das braucht was, ich habe 67 Jahre Erfahrung mit Thema Behinderung, aber als mich die Vorgängerorganisation´bKESB von meinen leiblichen Kinder entfremdete, BÖSARTIG UND GEWOLLT. Ich loitt wie ein Hund, jahrelang, obwohl beide Mädchen lebten. Wieviel schlimmer muss es sein, der Junge ist tot.
Es gibt offenbar eine Selbsthilfegruppe für Elten, die ihre Kinder verloren, man ist unter sich, hilft sich, das gegenseitige Verständnis ergibt sich wie von selbst.
Weitere TeilnehmerIn, eine Professorin und ein Leiter einer Wohngruppe für solche Kinder, die sich niemand mehr traut, erziehen zu können, weil zu TäterInnen geworden.
Mehr Geld, mehr Betreuung, mehr Angebote, immer mehr, mehr, mehr. Alle wollen immer mehr, das geht nicht auf.
Ich habe mich im Nachgang zur Sendung gefragt, wie ich mich seit 2004 frage: „Was ist das Geheimnis, Menschen leben unter massiv erschwerten Umständen, keine schöne Kindheit und nein, sie kommen nicht auf die schiefe Bahn.
Nur für heute denke ich, wichtig ist sich selbst trösten zu können und Drogen nahm ich nie, Pillen äusserst selten freiwillig wegen Schmerzen.
Was in der Sendung betont wurde, die Erfindung des wwws und die -Verrohung der Sitten. Das denke ich auch, diese Verrohung hat evtl. schon den Zenit überschritten, es gibt immer mehr Unzufriedene damit und Gegenmassnahmen. Nein, nicht für jedes miserabelste Sozialverhalten müssen Menschen Verständnis haben.
Ich lasse mir heute nicht mehr bieten, was ich mir vor einem Jahr noch bieten liss. Ich erkläre immer laut, deutlich auch für andere vernehmlich, WARUM NICHT. So kann ein Lernprozess angstossen werden oder er findet nicht statt und die Situation ist geklärt.
Bei Gewalt, fliehe ich, so ich kann oder zeige mich von der „besten“ Seite, damits schnell vorüber ist. Nichts einfacher als eine behinderte Frau zu schlagen bis hin zur Vergewaltigung. Da distanziere ich mich von mir selbst, weil ich bin nicht verantwortlich für TäterInnen. Das sind sie selbst, diese Verantwortung nimmt ihnen niemand ab:
DIE SCHAM GEHÖRT AUF DIE KORREKTE SEITE. (Nicht nur bei Sexualdelikten, sondern grundsätzlich.)
Mir egal, da bin ich konsequent.