Watson, SRF, BBC, CNN, Euronews.
Z.B. CNN mit folgender Schlagzeile: „Wagner chief was on plane that crashed, Russian aviation agency says“.
SRF: „Wagner-Chef wohl bei Flugzeugabsturz gestorben“
Watson: „Wagner-Boss stirbt bei bei Privatjet Absturz – das Wichtigste in 6 Punkten“
Ich finde Englisch am überzeugendsten: Die Quelle der Information wird benannt, nämlich die russische Luftfahrtbehörde. Die Person, die von öffentlichem Interesse ist, wird genannt, das Flugzeug ist abgestürzt.
Die beiden Schweizerschlagzeilen transportieren den Inhalt anders. Englisch kann Fakten mit wenigen Worten transportieren, was auf Deutsch umschrieben werden muss. „wohl“ bei SRF. Dieses „wohl“ ist impliziert bei der Quellenangabe der CNN- Schlagzeile.
Wenn man die dazu gewählten Bilder von Prigoschin anschaut, da gibt es Unterschiede. In Zeitungs- bzw. Onlinebilder zu News vertieft sich kaum jemand sehr lange. Sie werden rasch angeschaut, zeigen bildlich, um was es geht, nächstes Bild wird angeschaut.
Bei sämtlichen Nachrichten aus Russland gibt es keine unabhängigen Berichte, was kann stimmen, was ist Propaganda, was sind Infos gezielt für den Westen, den Rest der Welt? Darüber kann man sich getrost den Kopf zerbrechen, erst mit historischer Distanz wird dieses Infoknäuel entwirrt sein.
Gilt übrigens auch für den Westen und seine Informationsstrategie. Mit historischer Distanz wird dann klar, warum welche Infos in die Medien kamen, andere nicht, wie informiert der Westen ist in Echtzeit etc. etc.
Dieses Leben-müssen mit Puzzleteilen von Informationen ist sehr speziell. Das Suchen nach Logik, Sinn und gleichzeitig die Grenze klar spürbar. Es geht um Krieg, Russland hat die Ukraine angegriffen. „Im Krieg verlässt die Wahrheit zuerst den Kriegsschauplatz.“ heisst ein Spruch, der wohl zutrifft.
Mich beschäftigt dieses Paradoxon. Oft finde ich das Englische klarer zum Verstehen als die deutsche Sprache. Ich frage mich, an was das liegt, dieser andere Zugang zu Sprache, Inhalten und die damit verbundene Verarbeitung des Gelesenen.
Was Prigoschin anbelangt, werden in den kommenden Tagen weitere Informationen an die Öffentlichkeit kommen, irgendwann wird man wissen, was der Westen zu der Information aus Russland meint, was seine Position ist, was eine Mehrheit im Westen denkt.
Vielleicht ist Englisch deshalb so wichtig, weil es die Sprache der USA ist, der Nation die noch immer militärisch die Staatenvielfalt Europas beschützen muss, also wartet man auf die Meinung von Präsident Biden. Man informiert sich und will wissen, wie Biden auf diese Info, die ihm sicher viel genauer und präziser vorliegt, reagiert. Wenn der Präsident der USA als zuverlässig wahrgenommen wird, dann ist seine Meinung entscheidend.
Politische Machtlosigkeit tagtäglich. Immer in meinem Hinterkopf, wie wir als Nachkriegsgeneration bohrende Fragen hatten mit historischer Distanz natürlich: Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.
Nachfolgende Generationen fragen immer „warum“?
Es gibt die Aufgabe der Kindheit, gross und mündig zu werden.
Die Aufgabe der jungen Erwachsenen, oft Innovation, Neues, sich Abgrenzen von der Elterngeneration oder Kontinuität, weil die Lebensweise der eigenen Eltern übernommen wird.
Da heute die Möglichkeiten, eine nächste Generation zu gebären vielfältig geworden sind, ist die Generation der Erwachsenen mit Kindern oder bewusst ohne zwischen 30 und 60 Jahren divers geworden. Es erziehen alle irgendwelche Kinder, eigene oder fremde, ganz junge oder bald erwachsene.
Irgendwann gehört man zum Pool der jungen Alten, der mittleren Alten, der …….
Wann ist die beste Zeit eines Individuums? Wann?
Die Entscheidungsfindung ist immer ein interessantes Thema: Alle Menschen müssen grosse und kleine Entscheidungen treffen. Die Wichtigeren, werden sie rasch gefällt oder lange und gut überlegt, pro und contra abgewägt? Es gibt jede erdenkliche Variante unter Menschen. Da viele Faktoren unbekannt sind, Menschen sie nicht zum Voraus wissen können, kommt immer mal Freund/Feind Zufall ins Spiel.
Wie immer dieser Entscheidungsprozess läuft, die wichtige Frage ist, wie Menschen, Gesellschaften, Staaten damit leben. Da ist die Schweiz ein Beispiel aus dem Lehrbuch: Ihre Position mitten in Europa leben, aber ohne im EWR noch in der EG zu sein. Top oder flop?
Im Privaten ist das der wichtigste Teil einer Entscheidung, damit leben, gucken, ob sie was taugt, eine gute Entscheidung ist, evtl. nachgebessert werden muss oder unglücklich getroffen ist. Manchmal kann man sich nicht mehr umentscheiden, manchmal schon.
Um nun nochmals auf Russland und Putin zurück zu kommen. Mit Grauen liest man, wie er entscheidet, entscheidet, Gewalt sät und sät. Wie wird das enden, bzw. in was wird sein Verhalten münden? Was immer Putin tut, die ganze Welt muss damit leben.
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