Freitag Kletter-WM Teil zwei

Am Donnerstag war Klettern in der Eishockeyhalle, Paraclimbing. Das hat mich sehr interessiert. Das Schweizerteam scheint selbstbestimmt zu sein, die TrainerInnen kommen nicht von aussen sondern sind selbst ParaclimberInnen.

Das Team gibt es seit zwei Jahren. All das Potential all die Begabungen, dass Interesse, die Professionalität waren vorhanden befanden sich sehr zerstreut in der Schweiz, war vermutlich ein langer Weg der Vorbereitung, des sich Durchsetzens und nun gibt es dieses Team, was zur Weltspitze gehört.

Was diese AtlethInnen machen, ist sich in der Öffentlichkeit vor Publikum bewegen. Ein, zwei Generationen nach mir, kein Trimmen mehr auf versteckte Behinderung und vorgespielte Normalität, sondern sich nicht mehr beengen und begrenzen lassen, sondern die Grenzen selbst suchen, herausfinden. Niemand sage, wenn du so oder anders bist, kannst du das nicht. Versuchen, macht es Spass und wenn ja, dann ist es die Sportart die glücklich macht.

Eine Frau ohne Beine hat sich nur mit den Armen hoch gezogen und sie kam sehr weit. Nebst dem Können braucht es Mut, sich so zu exponieren. In der Schweiz wurden Kinder versteckt, in Heime auf der berühmten grünen Wiese gesteckt, immer unter Ihresgleichen belassen. Sie durften die Mehrheit der Menschen durch ihr Anderssein nicht irritieren, nicht stören, sie kamen schlicht nicht vor, wurden subsumiert unter diese „Armen“, knapp gut genug, um vergessen zu werden und früher evtl. vor Weihnachten besucht und beschenkt zu werden.

In Institutionen sind die eigentlichen Festtage grässlich, wer irgendwas von Familie hat, verduftet dorthin, was für die Zurückbleibenden natürlich emotionaler Stress bedeutet, der nicht geäussert noch thematisiert wird.

Mehr Öffentlichkeit, mehr Sichtbarkeit, hin zur Inklusion, dass behinderte Menschen nicht mehr wie entlaufene Zootiere in der Öffentlichkeit angestarrt werden. Passiert mir in den Rollis oft, dass Kinder mit verdrehtem Kopf mich eine gefühlte Ewigkeit anstarren, nie korrigiert von den Erwachsenen. Wo das hinführt, muss ich nicht auch noch erleben.

Was sich in den letzten Jahrzehnten zusammengebraut hat an Unmenschlichkeit reicht vollkommen.

Am Freitag guckte ich mir die Stände rundum die Eishalle an, was da vorgestellt und ausgestellt wurde. Interessant für mich waren diese Wettkampf Klettergriffe, völlig anders als was ich gewohnt bin. Die habe ich bloss ertastet, gefühlt, die klettrn zu lernen, interessiert mich nicht.

Was spannend war, nachgestelltes Eisklettern mit Baumstämmen. Habe ich im TV und Youtube geschaut. Alle vier Extremitäten müssen sich einschlagen mit diesen Pickeln und den Steigeisen. Zur Kletterbewegung kommt noch die des Einschlagens und Rausziehen, was für Ungeübte eine Zusatzbelastung darstellt und bei den Füssen muss der Winkel stimmen, ein rechter Winkel bringt gar nichts, die Fersen müssen etwas tief gestellt werden.

Irgendwo „Cerebral“ mit einem sog. bergtauglichen Rollstuhl, den man ausprobieren konnte. Ein 10 Jähriger, Fussgänger, nicht behindert tat das. Er rollte sehr langsam, wurde ungeduldig korrigiert, obwohl niemand anstand. Ich fragte ihn danach nach seinem Gefühl. „Unsicher“, war die Antwort. Das konnte ich sehr gut verstehen. Dieses Gefühl, ausgeliefert zu sein, kenne ich bestens von meinen Joystick Rollstuhl Versuchen. Das Skelett ist in einer Position die unvertraut ist als FussgängerIn, der Körperschwerpunkt an einem Ort, wo er sonst nie ist.

Der Junge ist jung, müsste er es lernen, könnte er das. Ich war im 2017 definitiv zu alt, das war gar nichts.

Was dieses Rolliprodukt betrifft, ist Cerebral, sowohl die Stiftung wie die Vereinigung eine Elternorganisation. Ich habe das Ungetüm von Bergrolli angeschaut und mich gefragt, ob dieses Produkt ein Elternbedürfniss ist oder eines der Betroffenen. Macht es Spass, den zu steuern oder muss das betroffene Kind das, weil die Erwachsenen und evtl. andere Kinder, das wollen und verlangen?

Es kann zweischneidig sein und ganz schwierig herauszufinden, von was Betroffene träumen. Immer diese Gehirnwäschen, diese Vorgaben, was ein behindertes Kind zu wollen habe. Sehr spät, noch später als Frauen in meinem Alter, habe ich mich durchzusetzen begonnen. Den immensen Egoismus, der sich als Normalität entwickelt hat, hätte ich mir nie träumen lassen. Mir ist es Normalität, dass ich gucke, dass alle möglichst wohl sind, selbst, wenn ich keine Menschen, sondern Katzen um mich habe.

Katzen sind verschieden, die sechs Kleinen entwickeln ihre Persönlichkeiten, Fressensvorlieben, ihre Gewohnheiten, bevorzugen verschiedene Spielzeuge etc. Wenn ich nun 10 Katzen kennen sollte, ist das etwas viel. Die vier erwachsenen Katzen, kenne ich besser. Bei den Kleinen lerne ich dazu. Die Grossen und ich sind ein Team.

Paraclimbing Swiss Team

Organisatorisch ist dieses Team ein Teil des SACs. Viele sind aus meiner Perspektive jung. Was mich natürlich interessieren würde, wie solche herausragenden sportlichen Leistungen entstehen und entstanden sind.

Viele Infos lassen sich ergoogeln, wenn man die richtigen Suchbegriffe hat oder zufällig findet. Auf dem Gebiet bin ich totaler Neuling. Manchmal geht es blitzschnell, manches dauert Jahre oder gar Jahrzehnte.

Wahre Inklusion heisst, dass sich Betroffene selbstbestimmt bewegen und nicht ständig irgendwelchen Flickprogrammen ausgesetzt sind. Da naturgemäss sich ein solches Kader auf internationalem Parkett bewegt, Kommt es zu Informationsaustausch. Weltweites Wissen und Können kommt so in die kleine Schweiz. Ich finde es wichtig, dass jüngere Generationen sich befreien können von all dem, was unser selbstbestimmtes Leben einengt, verunmöglicht, zurückbindet und ewig gestrig verharren lässt.

Behindertenpolitisch ist mir längst klar, dass wenn die Behindertenwelt sich nicht vermischt mit der Normalen Welt, beide Seiten nicht voneinander profitieren können. Für beide Seiten fehlt dann Wissen. Es ist eine menschliche Illusion, diese Welten seien stur getrennt. Spätestens im hohen Alter wären Normale viel länger selbständig in ihren Bewegungen, wenn sie von Menschen profitieren könnten, die sich nie orthomässig bewegen konnten.

Wir wissen, was wir bis zum Umfallen trainieren, um selbständig zu bleiben. Klassisches Beispiel ist umfallen und aufstehen können, den Bewegungsablauf mit dieser oder jener Bewegungseinschränkung.

Mit internationalem Wissen Betroffener, was so in die Schweiz kommt, besteht die Hoffnung, dass eine Befreiung reinkommt, dass nicht völlig unkundige Schulmedizin über unsere Leben bestimmt. Was soll ein Kind, wenn die Erwachsenen behaupten und die Schulmedizin nach dem jeweiligen Wissensstand kräht.

Es ist unglaublich, dass diese Menschen nicht reflektieren, dass sie dem jeweiligen Wissensstand unterworfen sind und der eine sehr begrenzte Sache ist. Wer würde heute noch wollen mit den Behandlungsmethoden der 60er Jahre behandelt zu werden? Was wir heute können und wissen, glauben wir, sei modern. In 10 Jahren schon völlig altbacken.

Longcovid, was Neurologie betrifft, aus meiner Perspektive höchst interessant, noch ist kein Durchbruch geschafft, in den Medien nur Klagen. Wenn der Schritt vom Einzelschicksal zum neurologischen Prinzip dahinter nicht geschafft ist wissenschaftlich, dann ist es ein Ausprobieren, bleibt eine Vorläufigkeit. Dazu kommt die Möglichkeit, dass irgendwo auf der Welt, dass Wissen bzw. besseres Wissen längst da ist, aber nicht in einem anderen Land, wo gleich Betroffene profitieren könnten.

Das ist elend, das Wissen gäbe es, aber da, wo dieses Einzelschicksal lebt, ist es noch nicht angekommen.

Insofern ist es bereichern, dass es verschiedene schulmedizinische Ansätze gibt weltweit. Vieles, was der Westen mit dem Schwert zerstört hat, konnte er glücklicherweise nicht ausrotten. Wissen völlig anders erworben als mit westlicher Wissenschaftlichkeit, berücksichtigt Einflüsse, die dem Westen egal sind, die auf Menschen massiven Einfluss haben. Bringt man beide Wissensebenen zur Zusammenarbeit, dann ist das Gesamtwissen dem Teilwissen überlegen.

War neulich so, als Kinder im Jungel einen Flugzeugabsturz überlebten und Wochen lang im Dschungel überlebten. Das Wissen dieser Kultur plus westliche Technik, beides war nötig und die Rettung gelang. Das älteste Kind eine 13 Jährige, das Jüngste knapp ein Jahr alt.

So stelle ich mir das im sog. Behindertensektor auch vor, das Fachwissen der Einzelschicksale, der Betroffenen, die eine Innenansicht haben, ist so wichtig, wie was die Schulmedizin zu wissen glaubt.

Meine Generation ging fremdbestimmt völlig unter, Einsicht auf Seiten der Schulmedizin mit den Fachleuten, die ich getroffen habe, nicht in Sicht. DAS muss sich radikal ändern. Was in diesen Kreisen geboten wird, gehört vor Jahrzehnten verboten. Nicht deutbare Symptome der PatientInnen sind maximal wichtig, wenn es sich nicht um HypochonderInnen handelt.

Je mehr Leistung Bedinderte abliefern, desto mehr muss unter Beobachtung sein, wo individuelle Leistungsgrenzen sind. Es ist ein Unsinn, aus einem Körper eine Leistung prügeln zu wollen, die nicht drin ist. Ebenso ist es ein Unsinn, gerade alte Menschen, die normal sind, so zu schonen, dass sie Bewegungen unnötigerweise verlieren.

Climbing WM in Bern heute Para-Climbing

So, wie ich nun mal bin, fehlt mir immer Infos, weil ich optisch nicht darauf reagiere. Ich bin mit Abstand nicht die einzige solche Person. Via Social Blaming werden alle zum Verstummen gebracht, Egoismus ist Trumpf, das gilt für ganz wenige, die ihren Alltag noch geregelt bekommen, wenn ein Staubkorn aufs Gleis ihrer Lebensvorstellungsbah fällt, ist aus die Maus, dann soll gefälligst der Staat zu Hilfe eilen.

Also fahre ich zuerst das YB Stadion an statt das SCB. Ich solle rund um die Allmend, ein junger Mann gibt mir Auskunft. bloss von der Position gibt es kein rundum, also Nebenstrasse und einmal wenden bitte. Was ich den Viano so schon alleine gewendet habe oder rückwärts gefahren, Behindert-sein ist ein toller Lehrmeister. Die Zeit, die das Parken Ausladen , Handrolli fahren verschlingt, da fahre ich lieber Auto.

Dann weiss ich immer noch nicht, was, wie, wo. Frage eine Securitas in blau, sie füllt eifrig eine Parkbusse aus. Sie sagt irgendwas, was nicht stimmt, wie sich herausstellt. Also frage ich eine Fau, die eine Baustelle als Securitas mit Neonweste gelb organisiert, Ich müsse hier rechts runter, alles durch eine Baustelle. Sie strahlt mich an, wir hätten neulich zusammen geplaudert. Das ist die Regel. Ich bin immer freundlich und nett zu ALLEN Menschen, was normalerweise ebenso freundlich zurückkommt.

Gut, auf die Person kann ich mich verlassen, sehr, sehr gut.Über die Tiefgarage unterhalten wir uns lieber nicht. Irgendwann sind wir oben, ich kenne das Konzept nich, bin optisch völlig am Anschlag. Bei einem Stand schlägt eine Frau vor, sie rolle mich rasch zur Rollitribüne, ich nehme dankbar an.

Dort habe ich das Pech neben eine Frau im Rolli zu sitzen zu kommen, die dauernd schreit, alle andern zucken zusammen, sie fant wie blöd. Irgendwann wird es mir zu bunt, ich stelle sie. Sie kommt aus den USA und findet ihr Verhalten total normal. Ich sage, wir seien hier in Bern und Rollis seien in Bern keie Affen wie im Zirkus. Das ist rundheraus gelogen, kann sie nicht wissen. Sie ist verheiratet mit einem Canadier, der etwas weiter weg sitzt, vor Begeisterung schon die Canadafahne ungeschlungen hat, fanen, schreien, fanen, ohne Rücksicht auf irgendwas.

Irgendwann müssen die beidenden Schwanz einziehen, gehen ans andere Ende der Behinditribüne. Ich komme mit dem Schweizer Wettkampfteam in Kontakt, das ist spannend. Plötzlich wird es totenstill in der ganzen Halle, Sehbehinderte klettern, sie haben einen Guide, der via Technik sprachlich den KletererInnen Anweisungen gibt, wo die Klettergriffe an der Wand sind.

Nun weiss ich für was ich mich eigne als Zuschauerin, Sehbehinderten- und Blindensport, weil der maximal leise ZuschauerInnen verlangt.

Vor Aufregung hatte ich nichts gegessen noch getrunken, ich muss mich um das kümmern, di Distanzen sind unendlich weit. Ich gehe zu Fuss, lasse den Rolli stehen, will eine Flasche Bier.Da erwischt es mich, im Stadion werden nur Becher abgegeben. Ich mit Becherträgerin, keinEr siehr wie megapeinlich mir das ist, zurück zum Rolli. Nochmals Sport. Ich muss weg, ich kann mich nicht mehr konzentrieren. Eine Zigi brauche ich auch endlich.

Drausen hat es eine kleine Kinderkletterwand. Nimmt mich schon lange Wunder, wie barfuss Klettern ist. Also versuch ich das, die Sicherheit ist gegeben. Die Füsse sind feucht vom heissen Wetter. Wie erwartet ohne Kletterschuhe muss die Fussmuskulatur viel mehr arbeiten. Genau das zu spüren hat mich interessiert. Muskulatur interessiert mich praktisch, nicht Muskelstränge auswendig lernen.

Zurück in die Halle, etwas zuschauen, dann Abendprogramm einläuten. Ich wähle griechisches Essen, beim anderen Stand gibt es Trinken. Wenn ich eine Veranstaltung verlasse, dann kommt die Müdigkeit beim Verlassen, hier vor dem Essen und Trinken. Das muss bis ins Kleinste erfühlt werden. Nie kann ich einfach so in den Tag hineinleben. Noch kann ich Programme verlängern. Äusserste Disziplin ist gefragt, erst wenn die Wohnungstüre fest verschlossen ist, kann ich meine Bewegungen, mein Leben, mein Rythmus einschalten. Orthobewegungen, die bleiben vor meiner Wohnungstüre stehen. Einlass haben die nicht. Das war in einem früheren Leben, dass ich rundum die Uhr auf Orthobewegungen überwacht wurde. Das kann die ganze Menschheit sich gegenseitig antun: Orthobewegungen, Orthosprache, Orthoempörung, Orthofrechheit, das können die, die es brauchen.

Bei mir ist die Maxime: JedEr bekommt, was er oder sie braucht unter der Berücksichtigung der Bedürfnisse der anderen………………………Katzen. Manchmal gibts mich auch…………………finden die Katzen, wenn ich Futter, Milch oder Leckerli anschleppe. Das Wasser fülle ich mit dem Schlauch, finde ich, weil es einfacher geht.

Katzentunnel für Fortgeschrittene

Den ersten, kleinen Katzentunnel haben die 6 Welpen in Minimalzeit zu Boden geritten, den habe ich heute entfernt. Kein Jahr war der in Gebrauch, völlig Katzen untauglich.

Heute war ich wieder einmal im Qualipet, teure Spielzeuge, die gekauft werden, aber im Gebrauch……. eh nicht für draussen. Ein Spielzeug ist kleiner als das Katzennetz von Qualipet. Das fliegt raus und weg ist es.

Bei Thema Katzenklo bin ich nicht fündig geworden, für die Dachterrasse ohne diesen Filter gegen den ultimativen Katzenklogestank gibt es absolut nichts, Für den Winter kann ich mir ebenso gut einen umgedrehten Waschkorb zulegen mit Katzeneingang. Regnet es, saugt der Katzenstreu halt Regentropfen auf.

Nassfutter gibt es nur in Einzelportionen. Ich solle „grosse“ Büchsen öffnen. ich im Handrolli. „Sehe ich so aus, als könnte ich diese Bewegung besser als Beutel aufreissen?“

Damit ist klar, Behinderte dürfen nur ein bis zwei Katzen halten, „Sehe ich so aus oder will ich behinderten Kindern helfen, weil ich weiss, wie einsam eine Kindheit mit Behinderung sein kann?“

Nun habe ich einen neuen Katzentunnel. Der hat keine Sprungfeder drin, wenn die Welpen drauf springen, wird er platt gemacht, dann höckelt die Katzenmama drauf und findet, das sei nun gerade ihr Ruhekissen. Wenn schon nicht Samt und seide, wenigstens ein Katzentunnel als Textilie unter den Po.

Katzen sind einfach urkomisch.

Meine neurologische Behinderung als Freifahrtkarte für Social Blaming

Gestern Abend, das wäre ein klassisches Beispiel fürs Lehrbuch gewesen, was man gegenüber Hirnverletzten absolut zu unterlassen hat:

Ich wohne im Miteigentum über 13 Stockwerke a zwei Wohnungen, im Parterre hat es eine. Der Block ist aus den 60er, 70er Jahren, das ganze Quartier eine einzige Fehlkonstruktion des Architekten Georges Thormann. Er wollte ein autofreies Quartier entwerfen, bis zu Ende durchdacht war das überhaupt nicht.

Vom Studio bis zur 6 1/2 Wohnung gibt es alle Grössen. Es gibt Attikawohnungen mit grossen Dachterrassen, ein Grund zu ewiger Eifersucht. Mein Wohneigentum umfasst in zwei Blöcken meine Attikawohnung mit grosszügiger Dachterrasse, eine 6 1/2 Wohnung und ein Studio. Das ist eine Kampfansage zumal nur meine Wohnung belegt ist, die beiden andern scheinen leer zu sein, warten auf die Ameisi, meine Stiftung.

Ich alleine in der Attikawohnung und zwei Wohnungen Leerstand, das Studio wird die Geschäftsadresse der Stiftung, das kommt nicht auf den Mietmarkt.

Behinderte haben in der Stadt Bern per definitionem arm zu sein. Bin ich nicht, das Kriterium erfülle ich um Meilen nicht. Nun haben sich die Liegenschaftsverwaltung, die bald gegangen wird und der Ausschuss, der wohl strafrechtlich abgewickelt wird, in den Kopf gesetzt, mich aus Wohneigentum raus zu mobben.

Das geht so: Alles, was Hirnverletzte nicht ertragen, wird mir dauerpräsentiert, bis mein Leistungsniveau total versagt.

Gestern kam ich abends, es war noch hell, nach Hause. Ich stellte mir vor, wie bequem ich es in wenigen Minuten haben werde, nur noch diese schwierige Türöffnung und dann ab ins Bett. Ich rolle in den Block zum üblichen Nadelöhr, dem Türschloss vor dem Lift, wo ich links, ganz in der Ecke einen Schlüssel reinstecken muss und drehen, das bei Hemiplegie links, mit einem Rollstuhl mit Lenker nicht Joystick.

Sitzen mindestens drei Menschen mit zwei Hunden auf der Sitzbank, der eine Hund verbellt mich stets, die Besitzerin bestätigt ihn ohne Unterbruch, er solle nur weiterbellen. Im Eingangsbereich gibt das einen absolut unerträglichen Heidenspektakel, der ist rundum mit Kacheln, oben Betondecke.

Es kam, wie es kommen musste, es gab eine Szene, weill die Personen und der eine Hund daueraggressiv sind. Sofort wurde ich mit Social Blaming konfrontiert, da sich die Frau weigerte mit dem Dauerbeller raus zu gehen, damit ich Ruhe habe und meine Bewegungen ausführen kann, ich will ins Bett so schnell ich kann.

So ober uncool und sozial inkompetent, was diese Personen abgeliefert haben. Der Vernünftigste im Raum wat der zweite Hund, der bellte nicht mit.

Eine freundliche Person mit drittem Hund kam von innen, hielt die Türe so lange offen, bis ich meinen Ersatzrolli(!) durchmanövrieren konnte. Schade, dass freundliche Menschen in Bern schweigen und MobberInnen ins Leere laufen lassen. Wäre nicht eine schweigende Mehrheit, ginge es allen Behinderten besser in der Deutschschweiz. Hätten wir Behinderte in Mauselöchern Platz, wir würden SOFORT menschliche Wohnungen verlassen. Dieses Dauergemotze geht auf den Geist aus der Sicht Behinderter nicht der MotzerInnen.

Hochfunktionale AutistInnen können nicht priorisieren

Irgendwo in den Schweizermedien ein Artikel über IT Firmen, die AutistInnen anstellen, weil sie die besten sind für IT.

Dann kommt immer die Frage des KundInnenkontakts. Offenbar gibt es dafür eine Fachperson, die 8-ung hauptsächlich die Kundschaft coachen muss, was zu erwarten ist, wenn die IT Fachleute, ehrlich sind, geradeaus denken und sprechen und sich nicht um sieben Ecken rum verbiegen, um die Gefühle anderer nicht zu verletzen.

Autistin bin ich nicht, das Thema ist mir mehr als vertraut.

Sog. Behinderten wird ab erstem Atemzug am Zeugs rumgeflickt, sie werden korrigiert, kritisiert, „Spielerisch“ angeleitet in der Kindheit Orthofähigkeiten zu erlangen, mehrheitstauglich zu werden, was per definitionem nie gelingen wird, weil es nicht z.B. der AutistInnen Begabung entspricht. Unendliche Energie wird so verschleudert, verlocht, irreversibel verbraucht mit Vorstellungen, Menschen könnten „geflickt“ werden, statt dass sie gefördert werden in ihren Begabungen.

Die Übergriffigkeit der sog. Mehrheit wird als selbstverständlich und erlaubt dargestellt, was de facto Ableismus und Paternalismus darstellt.

Kommt die andere Wahrnehmungsweise z.B. einEr AutistIn, die/der mühelos aufzählen kann, was an der Mehrheit Verhalten völlig unlogisch ist, überhaupt nicht böse gemeint, sondern einfach so offensichtlich und sofort setzt die Empörung, das Gejammer darüber ein, wie unerzogen diese „Behinderten“ seien.

Zwei völlig unterschiedliche Messlatten werden angelegt, eine für die angeblich Behinderten, die fachlich haushoch überlegen sind, was wider den Sprachgebrauch „behindert“ steht. Niemand ist verpflichtet, so dumm zu sein wie die Mehrheit. Ein Irrtum total dieser Mehrheit.

Für Nichtigkeiten, wie, wir plauden Smalltalk übers Wetter oder Hobbies oder ein Buch aus der aktuellen Bestsellerliste, was unendlich langweilig ist, nicht einmal ich mache, wird dann die grösste Wichtigkeit der Welt proklamiert und der/die Hochbegabte daran gemessen und schwupps das Etikett „behindert“ angehängt.

Niemand ist behindert, es gibt ganz unterschiedliche und ANDERE MENSCHEN. Jeder Mensch ist anders als der andere, das trifft sogar marginal auf eineiige Zwillinge zu. Die Lebensaufgabe von jedem Menschen ist völlig anders, egal, ob wir an Vorhersehung glauben oder Zufall.

Wenn Leistungsausfälle da sind, werden sie kompensiert in dem Mass der Möglichkeit, Wichtigkeit und vorhandenen Geduld.

Ein Vater mit einem schwerstbehinderten Sohn, erwachsen, hat mir erzählt und er war erschüttert, dass dieser damals junge Erwachsene seine Sexualität leben kann mit seinen Möglichkeiten alleine. Er hat es geschafft trotz massivsten Bewegungseinschränkungen ohne fremde Hilfe, sich einen Orgasmus zu verschaffen.

Seit wann ist der Sexualtrieb in der Moderne, vermutlich seit Sigmund Freud, eine der stärksten Motivationen, die ausgelebt gehört, zumindest für Männer?

Jedes menschliche Gehirn organisiert sich im Laufe der Jahre und macht das bestmögliche aus sich selbst.

Was für ein Unsinn, diese Etikettierungen, die Dummen erheben sich über partiell Hochbegabte und geifern: „Ihr seid behindert.“ Darauf gäbe es genau eine Antwort: „Ihr seid ehrbar dumm, schweigt endlich.“

DAS hat die dumme Mehrheit, so schlau ist sie allemal, als unhöflich definiert. Ist aber so. Dieses Gemecker, was aus der Dummheit stammt, geht unendlich auf den Geist. Je älter ich werde, desto vermehrt bin ich alleine mit meinen Katzen, alleine in meinen Autos, gehe raus, wenn andere noch schlafen oder hoffentlich Mittag essen. Ich bewege mich instinktiv quer zum Mainstream.

Der Zeitungsartikel, den ich nicht verlinke, der hat Ableismus drin, Paternalismus, aber er MEINT ES GUT, das Maximum, was heutzutage in der Schweiz erwartet weden kann.

Solange diese Asymetrie bestehen bleibt, dass die eine Seite, also die Mehrheit, der Minderheit, 22% der Wohnbevölkerung geigen kann, was sie alles an Klischees und Vorurteilen hegt und pflegt und wenn wir Behinderte Antworten, dass diese Mehrheit mal vor ihrer eigenen Türe kehren soll, weil ihre Defizite viel grösser sind, als die von uns und schwupps sind wir sehr sehr frech, das nächste sog. Defizit der Minderheit, änder sich nie was.

In der Weltpolitik emanzipieren sich nun Staaten, definieren sich als neutral und wollen ihre eigene Politik an keinen der drei Grossen angelehnt, nicht USA, nicht China, nicht Russland.

Es ist wie im Grossen so auch auf der Eben von Idividuum zu Individuuem, weil alle Menschen haben Gehirne mit denen denken sie oder denken sie nicht über alle Lebensbereiche nach von der Weltpolitik bis zur Tigermücke oder dem Teilchenbeschleuniger Cerne. Musk will mit denselben Gehirnen bis zum Mars fliegen können. Gelingt es, gelingt es nicht, „time will tell“.

Darum ist und bleibt die Schweiz das dümmste Land der Welt, weil sozial völlig inkompetent im Grossen wie im Kleinen.

Auf der Bühne der Weltpolitik, also die sieben BundesrätInnen haben kein Konzept, keine Wahrnehmung, was das Land, der Staat Schweiz in der zerstrittenen Familie aller Länder und Zugehörigkeiten (z.B. Kurdinnen haben kein Land, aber sind KurdInnen) taugt. Ich weiss nicht, ob sich die offizielle Schweiz je politisch weiter ins Abseits geschossen hat als momentan.

Watson und Film

Am Filmfestival Locarno. Den Artikel finde ich gut. Die ersten paar Kommentare hacken sofort auf einem Fehler, der sich eingeschlichen hat rum.

Hat mir gerade nicht gefallen, könnte man als Mail der Redaktion schreiben. Watson ändert sowas, wenn es einleuchtet sofort.

Vermutlich ist damit der Tonfall der Kommentare gesetzt. Es geht nicht um Inhalte, aber dieses ewige Gemecker. „Nur wer nichts macht, macht keine Fehler.“

Es kann sein, dass Betroffene kommentiert haben, es kann sein, dass irgendwelche paternalistisch „Begabte“ sofort den Tonfall der Kommentare usurpieren wollen und es getan haben.

Viel spannender wären Kommentare mit erfüllten Lebensträumen Behinderter, weiteren Beispielen, was alles möglich ist, wie „crippling up“ funktioniert ausserhalb des Films, sogar im letzten, allerletzten Staat der Welt, genannt Schweiz.


Die Kommentare sind sechs Stunden später ein Rohrkrepierer: 1. gibt es ganz wenige, was zeigt, wie heikel es empfunden wird über das Thema Behinderung sich überhaupt auszutauschen. 2. Folgen die üblichen Restriktionen: Wir seien Menschen mit Behinderungen, nicht Behinderte und noch viel schlimmer Menschen mit BEEINTRÄCHTIGUNGEN, dann ist endgültig Hopfen und Malz verloren.

Von Mut und Optimismus ist wenig zu spüren. Diese blöden Nebengeleise machen beide Seiten mundtot. Man berichtet nicht über Inhalte, verliert sich in Wortklaubereien. Ich mag das nicht, ich schreibe wie ich denken will und kann. Gewisser Sprachgebrauch von mir ist nicht ortho. Das ist völlig klar, Trotzdem schreibe ich. Es geht nicht mehr um Schüleraufsätze und niemand zückt mehr gegen mich den Rotstift. Dieses Orthographiegedönse, Kommaregeln geht mir nur noch gegen den Strich.

Watson lässt die Kommentarspalte eine gewisse Stundenzahl offen, danach ist sie zu. Sehr oft, ist das Niveau interessant, selten so seicht, dass es grässlich ist.


Einen Tag später stelle ich fest, inhaltlich wurde praktisch nichts geboten, wer darf welche Worte für was gebrauchen war und blieb dominant, dann, ob es nur eine Gebärdensprache gebe, am Begriff „taubstumm“ ist die Kommentarspalte hängen geblieben.

Ewig frustrierend in der Deutschschweiz, es geht nie um Stärken von Behinderten, es geht nur darum, wieviel Distanz man wahren kann, um ja nichts mit dieser Schublade Mensch zu tun zu haben, Paternalismus, oft Ableismus in Reinstkultur.

Zeigt sich auch daran, dass „gemischte Angebote“ gibt es nicht, man trennt sich von Behinderten, so gut es geht. Dass es schlicht ein anderes Leben ist, kein Schlechteres würde das Weltbild der nicht Betroffenen so durcheinanderrütteln, dass sie nicht mehr zu Rande kommen.

Im AHV Bereich, in Institutionen, sind dieselben Menschen 20 oder 40 Jahre später völlig ausgeliefert. Es kommt ihnen nicht in den Sinn, dass Achtung vor Mitmenschen ein lebenslanges Programmm gewesen wäre.

In einer Institution, wo ich war, gab es u. a. Vermögende. In der Institution war gewünscht, dass man adrett den Esssaal betrete. Die differenzen zwischen dieser und jener clique waren gross, wehe, man überschritt irgendwelche unsichtbaren Mauern.

Am schönsten war der Vertrag, den man unterschreiben musste des Inhalts u. a. man dürfe die Wohnung nicht umbauen. Da kommen sie nun alle, diese LiegenschaftsbesitzerInnen und verwechseln ihre letzte Mietwohnung mit dem eben verlassenen Eigenheim. Sowas habe ich weder vorher noch nachher je unterschrieben, es war immens lächerlich, wie die selbsternannte Elite, längst dement, sich immer noch als Elite empfindert, am Schluss wird der Sarg zugedeckt und drin ist eine Leiche.

In einer ruhigen Minute können sich alle hinsetzen und überlegen, über was alles in unserer deutschschweizerischen Gesellschaft geschwiegen wird. Insofern hat Covid was gebracht, Einsamkeit ist nicht mehr solch ein Tabu, weil Einsamkeit stets gleichgesetzt wurde mit persönlichem Versagen. Nun hat es alle erwischt. Hat der Realitätsfindung an dem Punkt geholfen.

Genau an den Punkten sind die Schwächen. Je mehr Tabus eingehalten werden müssen, desto weniger können sich Menschen entfalten. Umgekehrt, je mehr Regeln eingehalten werden, man sich in Harmlosigkeit ergiesst, desto geringer das Risiko.

„Eigenbedarf“ bei illegalen Drogen darf die Polizei nicht mehr konfiszieren

Grossartig nicht? Durch einen Bundesgerichtsentscheid letzte Woche ist nun alles anders. Die Kapos wirds freuen, weil sie nun von diesem Kleinkram Ruhe haben. Crack und Kokain, zwei illegale Drogen, die an irgendeinem Punkt massiv aggressiv machen. Einen Kokainkonsumenten habe ich im PZM mehrfach richtig fies andere runtermachen hören, mich hat er auch in der Art kritisiert. Hellsichtig für anderer Menschen Schwächen, während man selbst logischerweise der Grösste sind. In der Schweiz gibt es nun laufend mehr der Gattung, „wir sind die Grössen“, wie wenn wir von denen nicht schon im Überfluss hätten.

Die Angehörigen können den Mist ausbaden, ich kenne 65 Jahre diese Sicht der Dinge. Statistisch ein süchtiges Leben und fünf Menschen sind davon betroffen, von Eltern über Ehegatten, LebenspartnerInnen, WG-Gspänli, irgendwer muss die Küche sauber halten, bis zu ArbeitsgeberInnen.

An der Uni, als ich studierte, hat ein Professor vor allen andern StudentInnen einem Studenten die Leviten gelesen ganz kurz, der konnte aufhören mit den illegalen Drogen, war ein Berufsleben lang Pfarrer, hatte eine Familie.

Das ist der Weg, Konfrontation und weg von dem selbstschädigenden Verhalten.

Nicht mehr „in“. „Alle“ tuns, angeblich! Also legalisieren. Interessiert die menschlichen Körper so gar nicht. Ich kenne x Betroffene, die sind keine 30 Jahre alt und nicht mehr zu gebrauchen. Hübsch, wir SteuerzahlerInnen bezahlen sehr gerne, deren ganzes Leben, mit einer kleinen Familie, suchtgeschädigten Babiers und was halt so dazu gehört.

Irgendwer sollte mal den Linken und Grünen nachhaltig(!) beibringen, wer das Geld verdient, was sie dann für Sozialfälle auszugeben pflegen. Diese politische Einstellung will immer absahnen, während die von ihnen oft kritisierte Wirtschaft zuerst das Geld verdienen muss.

Gut, das erlebe ich hoffentlich nur noch am Rande, geht an mir vorbei. Holland hat früh mehr erlaubt, als für Amsterdam bekommlich ist und war, es rudert bereits zurück.

Ein anderes Problem schafft Kiffen. Die grinsen so blöde und breit wie SpastikerInnen auf Valium. Nein, diese Menschen sind nicht freundlicher als Menschen ohne Drogen, sondern nur dauernd breit.

Ich habe im KUW jeweils mit einer CP Frau im Elektrorolli breit wie irgendwas auf Valium ein WE Unterricht gestaltet. Der Effekt war immer gleich, die KUWs fanden diese lockere Frau im Elektrorolli toll, humorvoll und so genial, es riss sie von den Stühlen.

Die SpastikerIn hatte ein ganz anderes Problem: Valium macht maximal abhängig. Sie rechnete peinlichst genau aus, ob sie etwas weniger Valium konsumieren könne, tat das, wenn immer möglich.

Wir haben beide voll logisch den Mund gehalten, ich habe die Teenies voll im Glauben gelassen, diese Frau sei nicht medikamentös enthemmt. Alles streichen wir Behinderten Nichtbehinderten nicht aufs Butterbrot.

Das überlegen sich Nichtbehinderte nie, wie wir sie an ganz unterschiedlichen Punkten in ihren Vorurteilen und Klischees voll hängen lassen und die Tiefpunkte unserer behinderten Existenz finden in der Regel in unseren eigenen vier Wänden statt ohne ZuschauerInnen.

Wir bieten eine Fassade für die Öffentlichkeit, ich z.B. habe verschiedene Fassaden, je wie und mit wem ich unterwegs bin, mit oder ohne Begleitung. Diese verschiedenen Rollen verfeinere ich täglich. Nur im Auto bin ich in der Allgemeinheit, wie die andern Autos und habe meine Ruhe. Ansonsten hübsche Fassade, nix anderes, volle Kontrolle darüber, was ich tue.

Das ermüdet sehr. Relativ schnell, wenn ich in der Stadt bin, bin ich so müde, dass mir alles auf den Wecker geht. Ab ins Auto, endlich Ruhe, ich kann viele Stunden Auto fahren. Das macht enorm Spass.

Dänemark: Koranverbrennungen gehen nicht unter Meinungsfreiheit

Seit Charlie Hebdo oder noch länger seit Salman Rushdies „Satanische Verse“ warte ich darauf, dass 8-ung der protestantische Westen endlich religiös korrekt zu denken beginnt.

In einer Demokratie, Rechtsstaat müssen zumindest die 10 Gebote Mose eingehalten werden, bitteschön ökumenisch ausgelegt:

Gott bzw. die GöttInnen sind religiösen Menschen heilig.

Die eingetragenen Sportschuhe sind für den/die JoggerIn so unendlich wichtig, niemand soll sie ihm/ihr stehlen.

Die Mohamed Karikaturen von Charlie Hebdo waren billigste Anmache einer grossen Weltreligion, dem Islam. Kolonialistisch motiviert oder rassistisch, Charlie Hebdo als das oberste Gericht, Frankreich als religiös neutral, Frankreich ist ein laiizistischer Staat, Ignoranz aller Kulturen, Unkenntnis der Hochkulturen sämtlicher Religionen, die Ignoranten Charlie Hebdo sich hinter Satire und Karikaturen versteckend, DAS MASS ALLER DINGE.

Irgendwann hat das ganz blutig geendet. Was total unnötig gewesen wäre, wenn Charlie Hebdo seine Karikaturen auf Frankreich und den Westen beschränkt hätte, selbst das Christentum bietet genügend Angriffsfläche, um sich zeichnerisch auszutoben.

Nein, Charlie Hebdo publizierte Mohammed Karikaturen ging los auf eine Religion, die sich zu der Zeit nicht wehren konnte, weil EXTREMISMUS ihr das Leben schwer machte.

Um es mit dem christkatolischen Professoren Stalder, Uni Bern, frühe 80er Jahre zu wiederholen: „Man kann nur das Gute missbrauchen.“ Jede Religion hat ihr Gutes, was die Menschen immer missbrauchen können. Wir StudentInnen entgegneten dem Professoren Stalder, dass das Böse, der Teufel ultimativ schlecht seien. Der Professor Stalder lächelte milde und zeigte uns auf, wie Angst Menschen vor üblen Erfahrungen bewahren kann. Sogar wir Jungspunde im menschlichen Erwachsenensein begriffen sofort, dass wir in unserem jungen Leben verzichtet hatten auf einige Erfahrungen, um nicht Schaden zu erleiden. Wir hatten befürchtet, dass diese legalen bzw. illegalen Erfahrungen hätten böse enden können. Zu unserem Guten hatten uns ursprünglich die Eltern verboten, solches zu tun. Erwachsen geworden hatten wir aus freien Stücken die Werte der Erziehung übernommen, weil wir Ziele hatten, z.B. via Studium unseren Lebensunterhalt zu verdienen.

Jahrzehnte später Salman Rushdie vom Westen völlig falsch verstanden, dann Charlie Hebdo und nun definiert Dänemark endlich(!) die Grenzen von Meinungsfreiheit versus billigster Provokation, die in Zerstörung und Radikalisierung enden muss.

Fussball ist international. Die Schweizer Nati ist z.B. mehr international als schweizerisch. Viele Spieler sind eingeschweizert, weil sie super gut Fussball spielen, ihre Familien in die Schweiz zogen oder flüchteten. Diese internationalen Männer kann man oft ultimativ beleidigen mit Schimpfworten über ihre Mama. Welcher Trainer, der seinen Jungs Fussball beibringen will, kann sie davor beschützen, wenn ihre Mama oder Schwester ultimativ beleidigt wird? Das gibt zu oft üble Szenen mit Unsportlichkeit. Ist absolut unnötig. Niemand hat das Recht, die Mama oder Schwester einer anderen Familie zu beleidigen.

Auch diese Provokationen gehen absolut nicht unter Meinungsfreiheit.

In der Schweiz gibt es die hübschesten Bauerngärten, gut ich bin Partei, der Welt. Wer sieht den Geranien an, ob sie zur Stabilisierung der eigenen Seele oder aus Freude oder manchmal aus Glück, dann aus Unglück, zwischendurch aus Gewohnheit oder was dazwischen gepflegt wurden? Jeder menschliche Schmerz oder jedes Glück kann andere Menschen erfreuen in schönen Blumen, Gemüse zum Verschenken, ein Weg um Glück zu teilen bzw. Unglück in Glück zu verwandeln.

Kolonialismus und die Schweiz

Journal21 befasst sich mit dem Thema.

Für mich ist es ganz einfach: Ich muss bloss in den Spiegel gucken und sehe, dass da mal was war. Mein Äusseres verrät mir, dass eine meiner Ahninnen aus Eritrea kam.

Die Idee, dass ein Kaufmann sich glücklich in Eritrea oder wo immer diese Frau wohnte, verliebte und sie sich ebenso, finde ich ziemlich abwegig. Auf alle Fälle ist diese Eitreerin in der Schweiz gelandet, hat Kinder gezeugt und via mütterliche Grossmutter stamme ich von ihr ab. Der Rest der Ahnengeschichte ist europäisch, schweizerisch, unauffällig und uninteressant.

Interessant, die offizielle Leseart in meiner Familie: Während des WK Ii sei diese Abstammung nie das geringste Problem gewesen. Kann jedEr glauben, der/die das will. Ich glaubs keine Sekunde, weil Nazigedankengut in der Schweiz, in Bern, Einzug hielt und gepflegt wurde, einige Bernburger wurden daraufhin untersucht. Zum Beispiel wurde mein Grossvater väterlicherseits für solches Denken verantwortlich gemacht, weil er angeblich die falsche Kundschaft hatte in seiner beruflichen Tätigkeit. Das finde ich an den Haaren herbeigezogen, ist etwa so, wie wenn ich als Pfarrerin, für meine Gemeinden jeweils politisch verantwortlich gewesen sein soll. Für alle politischen Gedanken der einzelnen Mitglieder meiner Ortsgemeinden.

Von anderen weiss ich aus erster Hand, dass sie mitgelaufen sind, was dann als jugendlicher Unsinn abgetan wurde. Wer weiss von sich, wie er reagiert hätte, wenn er in der akuten Situation hätte entscheiden müssen, Farbe bekennen?

Insofern habe ich es bequem. Ich war immer behindert, ich habe die Welt immer aus dieser Minderheitsposition betrachtet. Ich solidarisiere mich nicht mit jeder Minderheit, einiges ist aufgebauscht, übertrieben, gerade en vogue. Das wird in einem massiven Backlash enden, weil solchermassen ständig und nur provoziert wird oder die Provokation wird irgendwann langweilig, ein neues Spielzeug muss her. Themen, ganz viele und sehr wichtige gibt es zuhauf.

Ich finde es interessant, dass nun echte Minderheitenfragen langsam aufs Tapet kommen. Ziel wäre zu erkennen, dass alle Menschen Menschen sind. Da ist uns die Tierwelt wohl voraus. Tiere erkennen, wenn sie die gleichen Tiere sind.

Menschen noch lange nicht. Sie sprechen einander das Menschsein sofort ab nach völlig irrelevanten Kriterien, z.B. geographisch, Mann-Frau, Mensch versus behindertes Irgendwas, nur nicht Mensch.

Der Mann, der Massstab aller Dinge, ob wohl Frauen eine Seele haben? War neulich eine Diskussion, ich würde mal sagen bei Augustin. Dass man mit Frauen alles machen darf, davon zeugen „Hexenverbrennungen“ auch in der Schweiz.

Solange Männer nicht entdecken wollen, wie sie z.B. in der Schweiz die grösste Irrationalität pseudowissenschaftlich begründen können, gibts nur eins. Abwarten und Tee trinken bzw. bei Watson wird an dem Punkt Popcorn verteilt, weil Fortsetzung folgt.