Da ich im Wohneigentumm nicht nur, aber zu viel Ableismus erfahre, google ich zu diesem Thema in der Schweiz. Natürlich werde ich fündig und wie werde ich fündig, endlos werde ich fündig.
Den Bittstellerplatz, den angeblich Behinderte einzunehmen haben und einnehmen dürfen, bestimmt die Mehrheit, bestimmen irgendwelche Institutionen angefangen bei der IV über die Ärzteschaft, Menschen die für(!) Behinderte arbeiten, Behinderte selbst haben diese Schere im Kopf:
Das Tram von mir in die Stadt hat genau eine Haltestelle, an der ich rausrollen kann, ohne dass das ganze Tram stillstehen muss, der Chauffeur eilen und die Rampe manuell herausklappen. Ich finde das noch immer sehr befremdlich und peinlich für uns RollifahrerInnen.
Wie man zu sein hat, wurde mir stets um die Ohren gehauen. Was habe ich mich bemüht, normal zu spielen. Ich war zu mir selbst behindertenfeindlich. Die Normen, mit denen man selbst aufwächst, die stecken tief in einem selbst drin.
Im Alter, ohne Berufsarbeit, will ich meine Ruhe. Die kriege ich in dem Wohneigentum hier nie. Bis da eine Generation lebt, die im entferntesten begriffen hat, sich um die eigenen Angelegenheiten zu kümmern, das geht noch Generationen.
Ich spotte immer, dass Behinderte im Rolli zwei Worte können müssen, nämlich „bitteschön“ und „dankeschön“. Praktisch immer, wenn ich einkaufen rolle, werde ich gefragt: „Geits?“ Das kann ermüdend wirken und regelmässig sind lactosefreie Joghurts im obersten Bereich der Kühlregale, weils nid geit, frage ich die erstbeste Person. Bei solchen kleinen Hilfeleistungen, ist es einfach, Hilfe zu bekommen.
Aber in dem Block hier, gestern habe ich zum ersten Mal dem Präsidenten des Ausschusses telefoniert, der hat implizit, explizit die Psychiatrielüge wiederholt, indem er sich in eindeutigen Anspielungen erging, ohne die entsprechenden Fachbegriffe zu erwähnen. Man könne mich nicht richtig packen, meinte er. Stimmt gar nicht, sie haben es versucht, sie haben mir die bKESB an den Hals gehetzt und sind flach gefallen und können nicht das Resultat akzeptieren, mobben locker, ständig weiter.
DAS ist deren Problem, sie können es nicht akzeptieren, dass sie mich nicht rausmobben dürfen. Welch ein Niveau der Gleichberechtigung: Wenn ich nicht so bin, wie irgendwelche, praktisch nur alte Menschen behaupten, was normal sei, also Ableismus pur, habe ich als Rechtssicherheit, dass ich nicht aus Wohneigentum gemobbt werden darf, ohne dass ich was getan habe.
Schon der Denkansatz, man dürfe mir am Zeugs rumflicken, über mich diskutieren, wie wenn ich ihr Besitz wäre, ist völlig daneben.
Ich rede ihnen nicht in ihr Leben rein, solange sie nicht straffällig geworden sind, was sie längst sind.
Ich wohne ein Jahr hier, ich habe Null Ahnung, wer hier wohnt, welche Personen zu Besuch sind, interessiert mich nicht. Wenn jemand in Not wäre, Hilfe bräuchte, dann würde ich helfen. Ansonsten, alle haben ihr Leben und ich meins.
Es hat Jahrzehnte gedauert, bis ich durchschaut hatte, dass man sich an mich ranmacht, um mich auszunutzen. Ging teilweise um meine Arbeitskraft oder pure Eifersucht, wenn ich nicht liefere, koche, arbeite, helfe, kann ich bleiben, wo der Pfeffer wächst.
Das einzige, was mich belustigt ist, dass nach dem Krieg kam die IV, sie begann ihre Arbeit im Jahr 1960. Aufbruchstimmung, flicken, flicken, Hochkonjunktur, alles wird gut.
Alle die, die nachher Verhinderungspolitik betrieben haben, ab Jahrtausendwende nur noch Leistungen gekürzt, die sind teilweise schon gestorben und im hohen Alter erwischt es irgendwann praktisch alle mit chronischer Krankheit oder Behinderung.
Viele enden in einer Institution zum Schluss. Selber erleben, was man politisch vorher andern zugemutet hat. Am Ende des Lebens ist es zu spät und eine nächste Generation hat nichts gelernt. Alle beginnt von vorne. Ein grosses Problem ist die Schulmedizin. Dessen werden sich die Menschen langsam bewusst, dass die Schulmedizin gerade am Schluss des Lebens nochmals ganz tüchtig verdienen will und das auch tut.
Jahre 2022/2023
Was mich sehr traurig macht, sind die jungen behinderten Erwachsenen. Sie haben den Elan, den wir in ihrem Alter hatten, ich kann mir keinen sozialen Druck der Welt vorstellen, der die Schweiz je besser machen wird. Die USA winkt mit dem Zaunpfahl bei den Banken, Europa lässt die Schweiz links liegen, aber Druck von aussen für Behintertengleichstellung ist inexistent.
Bekanntlich ist die Schweizerpolitik absolut schmerzfrei, wenn es um Rechte von Minderheiten geht, angefangen bei der Gleichstellung von Frauen.
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