Mit sechs Welpen ist die Katzenmama überfordert. Die pissen und koten, wo es ihnen danach ist.
Ich mache nun meine Schlafzimmertüre zu, den Scheiss und Urin habe ich unter mir, mein Bett ist behindertengerecht erhöht, was die Kitten schamlos ausgenutzt haben.
Öffne ich meine Zimmertüre stinkt es gewaltig im Gang und Hauptbadezimmer, Kittenurin und -kot en Masse.
Dieser Schreck dauert wenige Wochen und dann gehen sie aufs Katzenklo. Ich habe x Kitten gekauft, die waren stubenrein. Mein Wurf ist noch nicht soweit.
Die Kitten habe ich getauft:
Die beiden Weibchen heissen Käthi und Flecki.
Die vier Jungs Tigi, Mini, Speedi und Strubi.
Da alle in den Behindertenbereich abgegeben werden, ist es wichtig einfache Namen zu haben, die Mensch und Katze verstehen.
Mini ist viel kleiner als die andern, aber er lebt und ist guter Dinge. Ein Katzenwelpe muss der Kleinste und Leichteste sein. Flecki, das Mädchen ist schüchtern und klein geraten.
Käthi scheint die Grösste zu sein, von den Jungs Strubi.
Tigi und Speedi beide Jungs liegen in der Mitte.
Den Unsinn, Babies zu wägen, habe ich nicht einmal bei meinen eigenen Kinder mitgemacht. Die Kitten habe ich am Tag nach ihrer Geburt gewogen und beschlossen, sechs sind für einen Erstlingswuf viel zu viele. Was überlebensfähig ist, wird leben und gut ist.
Heute haben wir den 29. 6., geboren wurden die Kitten am 22. 5. bisher haben die Katzenmamma und ich alle durchgebracht. Sie säugt und ich renne und hole lactosefreie Milch nicht Katzenmilch, die völlig überteuert ist, um sechs Kitten durchzubringen.
Katzen überleben mit Kuhmilch, sind aber wie ich lactoseintolerant, Also hole ich lactosefreie Kuhmilch per Liter. Die Kitten und ihre Mama werden umgehend fertig mit einem Liter Milch, der reicht nicht für zwei Tage.
Ich schleppe Katzenfutter an, weiche Welpentrockenfutter ein, stelle Nassfutter zur Verfügung, die Katzenmama freuts. Noch habe ich keine Kitten Nassfutter fressen sehen. Das kommt in Windeseile, die ganze Entwicklung geht rasend schnell.
Ich lüfte und lüfte, heute werden verurinierte Textilien gewaschen, es stinkt wie in einem menschlichen Altersheim, was ich überhaupt nicht mag, grusig finde.
Nun wasche ich für sieben, mich und sechs Kitten.
Diese kleinen Racker klettern, mir wird schlecht vom Zuschauen. Beliebtestes Kletterobjekt ist die „Wurfbox“ eine weiche Hundetragtasche. Im Nu sind die Grössten und Mittleren oben und ich baue Möglichkeiten, damit sie runter gehen können.
Gerade in sind alle Menschen gemachte „Höhlen“, also Hundetragtasche und grösste Katzentransportkiste. Das ist ein Kommen und Gehen, es wuselt rein und raus,
Wenn ich Kitten zähle, sind oft fünf in abwechselnder Formation zusammen, eins fehlt immer.
Meine Aufgaben wechseln laufend. Zeitungen mit Druckerschwärze habe ich als Kot- und Urinstelle für Kitten verworfen. Will ich die Kitten sauber halten, bin ich nun deren Waschfrau. Wie heisst es so schön? „Hunde gehorchen und Katzen halten DienerInnen.“
Bald einmal können die Kitten ins Katzengehege auf der Dachterrasse krabbeln, dann brauche ich nur noch den Gartenschlauch einzusetzen. So schnell geht es.
Mein Traum, Katzen zu haben, aber einen Menschenbereich abtrennen zu können, wird wahr. Es ist wie früher auf dem Bauernhof. Katzen werden als Nutztiere gehalten, stets freundlich behandelt, kommen nicht im entferntesten auf die Idee den Menschenbereich zu betreten, selbst wenn die Bauernhaustüre stundenlang offen steht.
Eine liebevolle Koexistenz und sich überschneidende Bereiche, weil Menschen wollen Kontakt zu Katzen und Katzen, bei allem Respekt, wollen Menschen nützlich sein.
In Windeseile sind eben vier der sechs Kitten auf die Dachterrasse geklettert. Ich habe sie in mein Katzenschloss getragen, wo die Katzenmama wartete. Die zwei in der Wohnung verbliebenen habe ich hinübergetragen und kann nun Grossreinigung im ehemaligen Katzenbereich machen.
Die Dachterrasse hat den grossen Vorteil, das ich Kot einsammeln kann und den Rest mit dem Gartenschlauch sauber abspritzen. Das erspart viel Reinigungsaufwand, was mir zugute kommt.
Ich will nicht sieben Tage die Woche 10 Katzen um die Ohren haben 24 Stunden pro Tag.
Die Kitten müssen erzogen werden, was, wie ich schätze Monate dauern wird, sie Müssen kastriert werden, bevor sie selb zweit meine Attikawohnung verlassen, um einem behinderten Kind Lebensfreude zu bereiten, ihns taktil zu fördern, weil sie leben und signalisieren können, was sie mögen und was nicht. Im Idealfall sind sie das tierische Gspänli gegen menschliche Einsamkeit.
Behinderte in der Schweiz sind ab Geburt unendlich einsam und verlassen, haben kaum Kontakt zu irgendwelcher menschlichen Normalität, werden dauern Therapien unterworfen, sog. „geflickt“, was in sich selbst ableistisch ist, weil Behinderte grundsätzlich so, wie sie sind, abgelehnt werden, IV sei Undank, die die Einstellung der Mehrheit der Bevölkerung widerspiegelt. Da müssen wir uns keine Illusionen machen.
Genauso denkt die Mehrheit in der Schweiz. Sie denkt, sie sei gut, i. O. egal, ob sie geltende Gesetze einhält oder nicht.
Was Ableistischeres als Schulmedizin und IV in der Schweiz, kenne ich nicht.

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