Verdacht auf sexuelle Handlungen mit Kindern

Blick, 20 Minuten, und lokale Zeitungen berichten über ein Geschehen der letzten paar Tage. Patrick Frei, ein SVP Mitglied in leitender Funktion im Kanton Aargau wird verhaftet, Waffen werden beschlagnahmt, tritt zurück von seinen Ämtern, so dass er bereits als Ex-SVP-Grossrat in den Medien auftaucht, nun wird berichtet, Verdacht auf sexuelle Handlungen mit Minderjährigen, es gilt die Unschuldsvermutung.

Die breite Berichterstattung setzt sich mit demselben Thema in der kath. Kirche auseinander, am Rand taucht nun auf, dass falls es zu beweisen ist, auch Frei unter demselben einem ähnlichen Verdacht steht. „Sexuelle Handlungen mit Kindern“ ist spezielles JuristInnendeutsch, beinhaltet, dass keine Gewalt eingesetzt wurde und beinhaltet, einen gewissen Kreis von Taten und schliesst andere Taten aus.

Es geht nicht um Religion, es geht nicht um die kath. Kirche allein, es geht um strafbare Handlungen, die vor Gerichten des Staates Schweiz gehören und beurteilt werden müssen.

Vor dem Gesetz sind laut Gesetz alle gleich. Frei wurde sofort verhaftet, die kath. Kirche kümmert sich angeblich selbst um ihre Strafdelikte. Das geht juristisch nicht auf, der Staat wäre in der Verantwortung, punkto kath. Kirche internationale Organisationen, weil die kath. Kirche international aufgestellt ist.

Warum das so nicht geschieht, ist unverständlich.

Wie immer bei solchen Themen, ist es sehr schwierig, die Wahrheit herauszufinden, weil es sich in der Regel um Handlungen unter vier Augen handelt. So aufgeheizt, wie die Stimmung punkto diese Themen ist, ist alles möglich, nichts ist sicher.

Das grundsätzliche Problem bei jedem Urteil, was im Fall von Frei kommen muss, ist die Erfahrung der Bevölkerung, dass vertuscht wird, weit über die Schmerzgrenze hinaus, umgekehrt darf kein Gericht einen Unschuldigen verurteilen.

Hätten Gerichte immer Recht gesprochen, dann wäre ein Vertrauen da in die Gerichte. Das fehlt in der Schweiz teilweise, was zuerst wieder erworben werden muss. Das hat der Bundesstaat, die Kantone und die Regionalgerichte sich selbst zuzuschreiben.

Es ist sehr schade, dass Menschen nicht so rational sind, wie der Westen nach der Aufklärung gerne behauptet, dass zumindest Männer seien.

Wenn es sich bei Frei um beweisbare Straftaten handelt, was die Zukunft zeigen muss, beweist dieser Gerichtsfall, dass dieselben Taten, bzw. dasselbe Thema nicht an Personen in demselben gesellschaftlichen Kontext gebunden sind, sondern eher ans Mannsein.

Bloss, die meisten Männer leben ohne jegliche Straftaten, sind korrekt in jeder Hinsicht. Dass diese Bevölkerungsgruppe sich zu Unrecht mitbetroffen fühlt, verstehe ich sehr gut.

Straftaten sind und bleiben die Ausnahme. Der Normalfall ist Korrektheit. Dessen müssen sich alle bewusst bleiben, was in der Gegenwart mit der Empörungskultur schwierig ist. Der Normalfall ist, dass sich Demokratien gesellschaftlich verändern durch demokratische Prozesse, die einen sehr langen Atem voraussetzen in der Schweiz.

Missbrauch durch kath. Priester nur in der Schweiz?

Doris Fiala, FDP, kath., soll eine zu pointiert formulierte Interpellation z.H. der Mitte, ehemalige CVP formuliert haben und Thierry Burkhart soll abschwächend eingegriffen haben.

Die Politik in der Schweiz hat Scheuklappen auf. Was hier die kath. Kirche zu gewärtigen hat ist ein weltweiter Skandal, könnte politisch die Ausmasse eines Verbrechens der Menschlichkeit haben, weil die Frage, die sich stellt ist nicht wer hat in welchem Land was gemacht, sondern eher in welchem Land der Welt kam es durch die kath. Priester, Nonnen, Gläubigen, das gemeine Volk nicht vor?

Da nützt es absolut nichts in der Schweiz, dem Zwergenstaat mit täglich weniger KatholikInnen gegen die klassische, ehemalige kath. Partei irgendwas zu tun. Diese wissenschaftliche Pilotstudie hat nur auf wissenschaftliche Basis gebracht, was man seit Jahrzehnten weis, es gibt auch etliche Biographien von Priesterkindern, es hat echt alles im Angebot.

Das müsste korrekt angegangen, weltweit strafrechtlich angegangen werden. Das ist kein national-politisches Problem. Das greift weiter um sich.

Es ist eine Frechheit, wenn stimmt, was im Blick steht, die Opfer seien traumatisiert und sollten eine Entschädigung bekommen. Nannte sich mal Ablasshandel, bezahlen, bezahlen statt reformieren. Ein gutes Gewissen in dem Fall für zerstörte Leben, nicht wenige haben sich vor Scham suizidiert, etc. etc.

Entschädigung, keine Strafgerichtsurteile und einmal mit dem Schwamm drüber.

Bewunderte Süchte

Extremismus wird in der Schweiz und im Westen bewundert, wenn es um sportliche Leistungen geht.

Irgendwann hat man herausgefunden Dopingkontrolle. Ob und wie die zuverlässig funktioniert, ob neue, unbekannte Substanzen, die noch nicht gemessen werden können Resultate verfälschen, nichts Genaues weiss man, immer mal gibt es SportlerInnen, die zu Recht oder Unrecht in Dopingkontrollen hängen bleiben.

Sportarten verlangen scheinbar selbstverständlich ihren Menschenzoll. Gerade diesen Sommer sind Spitzensportler, die Radfahren, gestorben einige Bekannte und Nachwuchssportler, wenn ich richtig gezählt habe mindestens drei. Skisport, Spitzensport führt hin und wieder zu Toten, Hirnverletzten und Paraplegikern, mehr Männer als Frauen.

American Football, ein Gerangel, ein Sportler konnte vor Monaten gerettet werden mit x reversiblen Schäden, was kurzfristig eine Diskussion losgetreten hat, zur Gefährlichkeit genau dieser Sportart. Diese ist wieder versiegt, weil der junge Mann nach medizinischer Behandlung zurück zu seiner Sportart wollte. Ob es gelang, ist mir nicht bekannt.

Dagegen Kleinstkinder mit Helm in der Schweiz für alles und jedes, evtl. wissen diese Kleinen nie, dass ihr Kopf gefährdet ist, wenn sie nicht aufpassen. Kinderspielplätze zum rumtoben, der Boden extraweich, normale Grenzen werden nicht aufgezeigt, geschürfte Knies oder Ellbogen muss man sich andernorts holen.

Nun war im Nachtcafe das Thema „Wider die Vernunft?“ Menschen erzählen, wie sie aus diesem oder jenem Grund ihr Leben verändern und ihren Traum leben. Dabei ein Mann, der Slackline geht, ungesichert über 200m oder 400m Höhe. Ich habe mir den Teil der Sendung nicht angetan*. Der Mann sagt selbst schon in der Einleitung, dass es eine Sucht ist.

Warum wird diese Sucht bewundert?

Es gibt andere Süchte, die auch mit dem Tod enden können, die werden verachtet.

Dieser Mann erntet Ahhhs und Ohhhs, wenn alles gut geht, erleidet er den Tod, wussten es alle schon immer.

„Folge der Stimme deines Herzens wider alle Vernunft“, kann so glücklich oder unglücklich ausgehen, wie alle andern Lebensentscheidungen. Es ist verwunderlich, dass in Demokratien immer Türen aufgestossen werden müssen, dass Menschen zu sich selbst finden können.

Die Frauen in der Sendung hatten zum Thema, dass eine Frau, immer die Erwartungen der andern erfüllt hat, sich selbst verlor bis zu Depressionen und Panikattacken. Eine andere war Schriftstellerin geworden, blieb dabei, unterstützt von ihrem zweiten Mann und ihr Spätwerk hat sie zur Bestsellerautorin gemacht. Eine Dritte hatte sich mit ihrem zweiten Mann einen Bauernhof erträumt und kaufte einen Hof, dessen Gebäude abgebrannt war. Ziel Biohof und soziales Engagement, Menschen eine Art Wahlfamilie geben, gemeinsam statt einsam. Als der Mann starb, redimensionierte sie das Projekt und setzt nun andere Schwerpunkte, der Hof wird nicht zuerst perfekt, sondern die soziale Idee wird nun vorgezogen und die Landwirtschaft vereinfacht, weniger verschiedene Sorten zum Ernten.

Ich finde es interessant, wie sich gemeinsame Träume, Ehepaar, also Schriftstellerin und Bauernhof mit Sozialprojekt, von Männerträumen und Frauenträumen wider eine einengende Biographie unterscheiden. Ein Mann hat seine Gesundheit riskiert, Schlaganfall, der nur teilweise reversibel war und lernt nun auf seine Frau(!) und seinen Körper hören.

Risiko Leben, was gelingt, was nicht, was ist sozial akzeptiert und was wird bekämpft, wo findet ein Mensch seine Nische, letztlich, was ist der Sinn des Lebens?

Eigentlich eine gesellschaftspolitische Frage.


…* Der unerwartete Tod von Ueli Steck, dem Extrembergsteiger, kann ich intelektuell verstenen, meine Gefühle sind verunsichert. Überlegter und besser vorbereitet an seine Sportart rangehen, kann wohl niemand.

Immer mal, wenn mir in meinem Alltag ein blöder Fehler unterläuft, ich hasse es, wenn mir Zeugs runterfällt, wenn ich früher Dinge fallen liess, fing ich sie reflexartig in der Luft. Heute fällt es runter und ich muss putzen. Ätzend! Aber neulich fiel mir eine Banknote bei einer Kasse runter und ich fing sie, wie gewohnt, in der Luft auf. War ein Highlight, weil mir sofort zwei Personen helfen wollten.

Es braucht ein Nichts von Unaufmerksamkeit.

Die Schweiz im Wahlkampf

Es dauert noch etwas mehr als einen Monat, dann wird gewählt in der Schweiz, das Parlament wird wiedergewählt bzw. neu gewählt, vor vier Jahren waren die Grünen die Gewinner.

Nun wird neu gewählt, eine Wahlprognose wird Wochen später von der nächsten abgelöst, die Grünen wollen in den Bundesrat, der vom Parlament nach der Erneuerungswahl gewählt bzw. wiedergewählt wird, eine Vakanz ist bekannt, die des SP Bundesrates Berset. Wer kriegt diesen Sitz, den die Sp natürlich verteidigen will, obwohl sie immer kleiner wurde zu Gunsten der Grünen und Grünliberalen.

Nun werden die StimmbürgerInnen mit Wahlparolen überhäuft, wem soll frau die Stimme geben. Da die Schweiz einen Reformstau hat in ganz verschiedenen Sachfragen, betrifft Bundesrat und Parlament, was sich zunehmend nur noch blockiert, SVP gegen Links-Grün, Zünglein an der Waage Die Mitte, wird es immer schwieriger zu wählen, weil zumindest ich möchte Sachfragen erledigt sehen und nicht in vier Jahren immer noch als Pendenzen wiederkehren sehen.

Der Bundesrat sollte idealerweise eine Zusammenstellung haben, die konsensfähig sein sollte. Dessen Zusammensetzung wählt der/die StimmbürgerIn nur indirekt, weil wählen können wir StänderätInnen und NationalrätInnen, die den Bundesrat wählen.

Also müssen potentielle BundesrätInnen quer durch die Parteien wählbar sein, es werden Abmachungen getroffen, es wird verhindert, jede Partei will für sich das Beste und andere schwach aussehen lassen, was dann im Bundesrat letztlich ein Eigentor ist, das sich nur manchmal als Gewinn entpuppt, wenn BundesrätInnen die gegen den Willen der eigenen Partei ins Amt gewählt wurden, nicht so schwach sind, wie am Wahltag gedacht.

Wenn zu viele Alphatiere im Bundesrat sitzen, kriegt die Schweiz PR verpasst, was nicht hilfreich ist politisch: Maurer und Berset sind solche Bundesräte.

Die Mitte hat ein politisches Problem, weil nun die Pilotstudie zu den Missbrauchsfällen der kath. Priester veröffentlicht wurde und wer alt genug ist, weiss, dass der Hauptharst der Mitte aus der kath. CVP entstanden ist.

Nun wird richtig Schmutz noch oben gespült wie überall in Demokratien vor den Wahlen.

Ich weiss nicht, ob es an meinem Alter liegt, dass ich nicht mehr aus voller Überzeugung irgendwen wähle, weil jede Wahl beinhaltet zeitgleich ein Parteiprogramm mit x blinden Flecken und mit den Pendenzen in der Schweiz sind ganz unterschiedliche politische Themen höchs wichtig.

Rösti SVP hat das Energiedepartement von Somaruga, SP übernommen. Viele StimmbürgerInnen erhoffen sich eine Deblockade dieses wichtigen Departements, weil nun hoffentlich die SVP etwas weniger Oppositionspolitik machen werde. Bloss Deblockade zu welchem Umweltspreis und warum opponiert nun grün-links gegen Solarpanels in Alpen und Windräder waren noch nie beliebt. Blockade nun einfach andersrum?

Dann läuft der Atomstrom weiter, der gilt als CO2 neutral, welch ein Dilemma.

Dasselbe gilt fürs Departement Berset, was nun frei wird. Wenn wieder nur einE PR BundesrätIn reinkommt, passiert gar nichts, die IV hatte unter Berset nur Einsparungen zu machen, dass das ganze IV Konzept aus den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts stammt und Betroffene als WERTLOS bezeichnet, völlig unwichtig, angeblich.

Alle andern Minderheiten sind zumindest auf irgendeiner politischen Agenda, Behinderte nicht. Meine Generation lebt nun 20 bis 25 Jahre im Mauseloch, nochmals einE BundesrätIn, die nichts auf die Reihe bekommt und unser Leben ist endgültig gelaufen, in 12 Jahren wäre ich 77 Jahre alt. in der Regel stirbt man mit meiner Behinderung vorher.

Michbeschäftigt das in meinen Gedanken seit Jahren sehr fest, was meine Generation Behinderter nicht erreicht hat, obwohl in den 60er und 70er Jahren an sich eine Aufbruchsstimmung war, Hochkonjunktur, Ärmel hochkrempeln und begangene Fehler korrigieren.

Was haben wir erreicht, welche Türen konnten wir öffnen, wenn uns nun seit über zwei Jahrzehnten sämtliche Türen vor der Nase zugeschlagen werden, berechtigte politische Anliegen z.B. angenommen werden(!), das höchste aller Gefühle, aber nicht umgesetzt wie vereinbart.

Es ist unglaublich, ähnlich zum Umweltschutz, die Mehrheit denkt nicht daran, es kommt ihr nicht in den Sinn, sie kann es sich nicht vorstellen. Erst im Altersheim wird sie am Rolator rumhantieren oder im Rollstuhl sitzen, Augen und Ohren nachlassen, denkt sie.


Eine behinderten-politische spannende Frage gibt es. Ein Politiker, Nationalrat hatte einen Unfall und hat eine unvollendete Tetraplegie seit bald neun monaten ist er in der Rehabilitation. Wird er Ständerat, wie er möchte, bleibt er Nationalrat, weil denken kann er, seine Behinderung beginnt im Hals, irgendein Halswirbel wurde verletzt.

Gerade war ein Interview im Blick mit ihm und seiner gesamten Familie, er im der Reha noch, die Familie schon umgezogen, die neue Wohnung ist Rollstuhl gerecht. Er erfahre viel Mitgefühl, kein Mitleid, er gibt sich zuversichtlich.

Der Übergang von Reha zu Alltag ist ein grosser Schritt, der zuerst gemacht sein muss, bevor er gemacht ist.

Ich brauche immer noch Zeit, um mich daran zu gewöhnen, wie ich mit meinen Restenergien umgehe, was ein „vernünftiges“ Tagesprogramm wäre. Ich denke mir was aus, erledige praktisch immer weniger als gedacht. Meine Rollstühle stehen vor der Wohnung, also vermeintlich easy.

Ganz so einfach finde ichs nicht. Auto fahren kann ich immer und ewig, das geht super. Aber eine Wohnung, ewig hin- und herlaufen und was ich gerade brauche ist, ätsch, irgendwo anders…… oder noch schöner muss aus verschiedenen Zimmern zusammen getragen werden.

Ich freue mich, wenn ich mein Büro und meinen Empfangsraum bekomme. Das sollte z.B. Rechnungen bezahlen und Ablegen sehr vereinfachen.

Wenn dieser Mann weiterpolitisieren darf, was er bestimmt kann, könnte er eine politisch wichtige Stimme sein, weil er beide Seiten der Medaille kennt, nicht behindert -behindert. Er könnte evtl. übersetzen und wird hoffentlich nicht in diese Behindertenschublade gesteckt wie wir Geburtsgebrechen, ehrlicher wäre es und GeburtsverbrecherInnen zu nennen.

Ich frage ich seit über 65 Jahren, was ich bei meiner Geburt verbrochen haben soll, wenn ich von immer mehr Menschen so schlecht behandelt werde, wie es heute angeblich(!) üblich ist. Menschen, die Behinderte verachten, straffällig werden z.B. gegen mich, behaupten von sich, sie seien normal. Welch ein gewaltiger Irrtum.

Quartierladen Migros zu

Wittigkofen wurde vor über 50 Jahren als Gesamtkonzept entworfen. An einem Ende hat es ein Quartierzentrum, ursprünglich geplant als Quartiertreffpunkt mit zwei Einkaufsmöglichkeiten, kirchlichem Treffpunkt mit Gottesdiensten, Apotheke, Coiffeur, was sonst noch ursprünglich da war, ich weiss es nicht auswendig.

Die Idee hat was für sich, die Zeiten sind andere geworden, die Durchmischung der Wohnbevölkerung garantiert auch. Immer war wohl gedacht, dass Botschaftspersonal hier wohnt, was immer eine relativ hohe Durchmischung der Nationen und Kulturen ergab.

Vermutlich sind ganz viele Familien eingezogen, heute sollen etwa 3000 Menschen im Quartier wohnen, viele alte Menschen, viele Menschen im Rollstuhl. Wer geht nun in einen Migros vor Ort einkaufen, der für ganz verschiedene Länder und Essgewohnheiten genügen sollte? Die Schweizerküche für einen Einpersonen Haushalt ist relativ rasch abgedeckt, für alte Menschen, nur die konsumieren nicht viel.

Jetzt gäbe es andere Formen, sich mit Nahrungsmittel einzudecken. Nun war gestern und heute Unterschriften Sammlung, eine Pedition an den berner Gemeinderat. Ich habe etwas zugeschaut, wer kommt und unterschreibt.

Man will es möglichst, wie es immer schon war, besonders was die SchweizerInnen betrifft. Vielleicht bin ich ungerecht, weil ich in Dörfern gelebt habe, wo es selbstverständlich war, dass nicht alles in einem kleinen Dorf vorhanden war. Ich wundere mich, wie keine einzige Idee zu hören war, wie man sich nun organisieren gelernt hat, wenn der Migros schon einige Wochen zu ist, es einen kleinen Denner hat.

Soweit bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit gehen, könne man nicht. Evtl. ist es ein Vorteil, behindert zu sein, wir sind es uns gewohnt, uns nach der Decke strecken zu müssen. Ich war alleinerziehend, die Kinder noch relativ klein, in Pfarrhäusern die Garagen für mich schon damals relativ abgelegen.

Einkaufen mochte ich nie, also einmal die Woche. Ich lief von der Garage genau einmal ins Pfarrhaus, was hiess, dass ich Ware zum Kühlen in Taschen packte und Waren, die im Auto einen Tag oder mehrere liegen bleiben konnten. Immer wenn ich mit dem Auto rumfuhr, zurück kam, schleppte ich weitere Taschen ins Pfarrhaus. Das ging. Aber sicher nicht einen Wocheneinkauf für drei Personen auf einmal reinschleppen.

Der eigene Nutzgarten ersparte Schlepperei und ich trainierte Muskeln an der frischen Luft. Insbesondere Kartoffeln brachte irgendein Bauer, die wurden gelagert und waren zu gross für den normalen Verkauf. Brot habe ich immer selbst gebacken, Mehl schleppen ist leichter als ganze Brote.

Sich nach der Decke strecken, ist Übungssache. Wer das schon immer musste, kennt irgendeinen Plan B, C, D oder F.

Demokratische Rechte kommen an ihre Grenzen

SRF 1 Radio meldet, dass der Sonderermittler für Trump ein Redeverbot fordert. Trump soll verboten werden, Zeugen bei seinen Strafprozessen einzuschüchtern.

Als Nixon über Watergate stolperte trat er zurück. Damals gab es einen Ehrenkodex. Nixon wollte sich nicht öffentlich zu all dem bekennen, was er wusste und getan hatte, er zog es vor zurück zu treten, bevor er allenfalls zurück getreten wurde.

Irgendwelche gemeinsame Werte und Ethik gab es noch, wer erwischt wurde, der ging. Nicht dass die Welt eine Bessere gewesen wäre, aber genug war genug. Dieser Konsens ist weg.

Trump wurde unzählige Male beim Lügen erwischt, das hatte nie Konsequenzen. Trump hat vier Strafverfahren zu gewärtigen, er hat seine Wahlniederlage 2020 nie zugegeben, hat das Wahlresultat ändern wollen, was zum 6. 1. 2021 geführt hat, wo davon ausgegangen werden kann, dass die Idee zu der Stürmung des Capitols seine war. Von seinen Getreuen hat er sich nicht umstimmen lassen, soweit sie versuchten auf ihn gegenteiligen Einfluss zu nehmen, herausstehend Mike Pence, der damalige Vizepräsident, den die CapitolstürmerInnen hängen wollten.

Trump erzählt immer seine Sichtweise, hält sich nicht zurück bis auf den heutigen Tag. Die Demokratie ist langmütig, nun soll er ein Redeverbot bekommen, wenn er wie üblich gegen Zeugen hetzt.

Es gibt in der Schweiz Grenzfälle, wo der Staat beginnt, Grenzen zu setzen. Auch hier geht die Einstellung aus der Aufklärung nicht mehr auf, dass Menschen Vernunft begabte Wesen sind mehrheitlich und sich fürs Wohl ihres Staates engagieren, oder zumindest staatliche, gemeinsame Werte mehrheitlich vertreten. Nur eine Minderheit habe eine andere Meinung, die Demokratie als Staatsform sei nicht gefährdet, im Gegenteil, es sei der Vorzug der Demokratie, die Meinungsfreiheit hoch zu achten.

Was ist eine Meinung, was ist eine politische Meinung, was ist Hetze? Ich lese oft Kommentare auf Watson. Da wird nun zwischenMeinung und Hetze unterschieden.

Ich finde es einerseits interessant, wie Grundsatzfragen wichtig und diskutiert werden. Ich erinnere mich nicht in den letzten Jahrzehnten an eine solche Intensität, dieses Bedürfnisses irgendeinen neuen Konsens zu finden. Altes ist vergangen, man hat einiges, vieles von dem man glaubte, es sei neu, zeitgemäss, gut für die Zukunft ausprobiert. Nun stellen sich Fragen, das überzeugende Neue ist nicht auszumachen.

Sagen die einen „ja“, sagen die andern „aber“.

Die evang.-ref. Kirche hatte dieses Dilemma Jahrzehnte vorher. Nach meiner Einschätzung ist es theologisch nicht gelöst, die evang.-ref. Kirche bekennt sich zu Pluralismus, viele sind ausgetreten. Pluralismus ist sehr weit gefasst theologisch, reicht nicht.

Nun hat das politische System, Demokratie Schweiz, dasselbe Problem, teilweise sind die unzufriedenen Personen identisch.

Ob es nun hilft, was sich in den USA nun herausschält, dass Grenzen der Demokratie genauer definiert werden, muss sich erst noch weisen. Interessant finde ich diesen Denkansatz.

Als Amtspfarrerin habe ich oft gedacht, gerade beim obligatorischen KonfirmandInnenunterricht, das weniger mehr wäre. Der Druck auf die Pfarrpersonen war enorm, die Jugendlichen nach ihren Vorstellungen zu unterhalten. Bloss, ob diese Vorstellung zielführend sei, hat mich immer beschäftigt. Zuviel auf Kosten des Inhalts könnte ein Denkfehler sein.

Nun ist das politische System gefordert. Auch da geht es nicht auf, dass es nur noch um die Wünsche Einzelner geht und der Gedanke einer Gemeinschaft so zurück gebunden wird. Ist die berühmte Frage vom Huhn und Ei, was zuerst gewesen sei.

Ableismus in der Schweiz ist grauenhaft

Da ich im Wohneigentumm nicht nur, aber zu viel Ableismus erfahre, google ich zu diesem Thema in der Schweiz. Natürlich werde ich fündig und wie werde ich fündig, endlos werde ich fündig.

Den Bittstellerplatz, den angeblich Behinderte einzunehmen haben und einnehmen dürfen, bestimmt die Mehrheit, bestimmen irgendwelche Institutionen angefangen bei der IV über die Ärzteschaft, Menschen die für(!) Behinderte arbeiten, Behinderte selbst haben diese Schere im Kopf:

Das Tram von mir in die Stadt hat genau eine Haltestelle, an der ich rausrollen kann, ohne dass das ganze Tram stillstehen muss, der Chauffeur eilen und die Rampe manuell herausklappen. Ich finde das noch immer sehr befremdlich und peinlich für uns RollifahrerInnen.

Wie man zu sein hat, wurde mir stets um die Ohren gehauen. Was habe ich mich bemüht, normal zu spielen. Ich war zu mir selbst behindertenfeindlich. Die Normen, mit denen man selbst aufwächst, die stecken tief in einem selbst drin.

Im Alter, ohne Berufsarbeit, will ich meine Ruhe. Die kriege ich in dem Wohneigentum hier nie. Bis da eine Generation lebt, die im entferntesten begriffen hat, sich um die eigenen Angelegenheiten zu kümmern, das geht noch Generationen.

Ich spotte immer, dass Behinderte im Rolli zwei Worte können müssen, nämlich „bitteschön“ und „dankeschön“. Praktisch immer, wenn ich einkaufen rolle, werde ich gefragt: „Geits?“ Das kann ermüdend wirken und regelmässig sind lactosefreie Joghurts im obersten Bereich der Kühlregale, weils nid geit, frage ich die erstbeste Person. Bei solchen kleinen Hilfeleistungen, ist es einfach, Hilfe zu bekommen.

Aber in dem Block hier, gestern habe ich zum ersten Mal dem Präsidenten des Ausschusses telefoniert, der hat implizit, explizit die Psychiatrielüge wiederholt, indem er sich in eindeutigen Anspielungen erging, ohne die entsprechenden Fachbegriffe zu erwähnen. Man könne mich nicht richtig packen, meinte er. Stimmt gar nicht, sie haben es versucht, sie haben mir die bKESB an den Hals gehetzt und sind flach gefallen und können nicht das Resultat akzeptieren, mobben locker, ständig weiter.

DAS ist deren Problem, sie können es nicht akzeptieren, dass sie mich nicht rausmobben dürfen. Welch ein Niveau der Gleichberechtigung: Wenn ich nicht so bin, wie irgendwelche, praktisch nur alte Menschen behaupten, was normal sei, also Ableismus pur, habe ich als Rechtssicherheit, dass ich nicht aus Wohneigentum gemobbt werden darf, ohne dass ich was getan habe.

Schon der Denkansatz, man dürfe mir am Zeugs rumflicken, über mich diskutieren, wie wenn ich ihr Besitz wäre, ist völlig daneben.

Ich rede ihnen nicht in ihr Leben rein, solange sie nicht straffällig geworden sind, was sie längst sind.

Ich wohne ein Jahr hier, ich habe Null Ahnung, wer hier wohnt, welche Personen zu Besuch sind, interessiert mich nicht. Wenn jemand in Not wäre, Hilfe bräuchte, dann würde ich helfen. Ansonsten, alle haben ihr Leben und ich meins.

Es hat Jahrzehnte gedauert, bis ich durchschaut hatte, dass man sich an mich ranmacht, um mich auszunutzen. Ging teilweise um meine Arbeitskraft oder pure Eifersucht, wenn ich nicht liefere, koche, arbeite, helfe, kann ich bleiben, wo der Pfeffer wächst.

Das einzige, was mich belustigt ist, dass nach dem Krieg kam die IV, sie begann ihre Arbeit im Jahr 1960. Aufbruchstimmung, flicken, flicken, Hochkonjunktur, alles wird gut.

Alle die, die nachher Verhinderungspolitik betrieben haben, ab Jahrtausendwende nur noch Leistungen gekürzt, die sind teilweise schon gestorben und im hohen Alter erwischt es irgendwann praktisch alle mit chronischer Krankheit oder Behinderung.

Viele enden in einer Institution zum Schluss. Selber erleben, was man politisch vorher andern zugemutet hat. Am Ende des Lebens ist es zu spät und eine nächste Generation hat nichts gelernt. Alle beginnt von vorne. Ein grosses Problem ist die Schulmedizin. Dessen werden sich die Menschen langsam bewusst, dass die Schulmedizin gerade am Schluss des Lebens nochmals ganz tüchtig verdienen will und das auch tut.

Jahre 2022/2023

Was mich sehr traurig macht, sind die jungen behinderten Erwachsenen. Sie haben den Elan, den wir in ihrem Alter hatten, ich kann mir keinen sozialen Druck der Welt vorstellen, der die Schweiz je besser machen wird. Die USA winkt mit dem Zaunpfahl bei den Banken, Europa lässt die Schweiz links liegen, aber Druck von aussen für Behintertengleichstellung ist inexistent.

Bekanntlich ist die Schweizerpolitik absolut schmerzfrei, wenn es um Rechte von Minderheiten geht, angefangen bei der Gleichstellung von Frauen.

Kath. Kindsmissbrauch Disskussion

Die historische Forschungsgruppe, Pilotprojekt, hat Zahlemn publiziert, sie zählte die Fälle, die sie in den Archiven fand, Dunkelziffer unbekannt, es sei nicht einmal die Spitze des Eisberges.

Diese absoluten Zahlen müssten in Relation zu den Gesamtzahlen gesetzt werden. Von wievielen Missbrauchsfällen fand man in dem Zeitraum in der Schweiz, nicht nur bei Priestern Akten? Stimmt der Eindruck, dass in der kath. Kirche diese sexuellen Übergriffe, dieser sexuelle Missbrauch verbreiteter sind als im allg. Durchschnitt? Wo sind andere Brennpunkte des Machtmissbrauchs?

Watson Kommentare diskutierten über die Abschaffung der kath. Kirche oder zumindest konsequente Trennung von Kirche und Staat. Insbesondere juristische Personen, also Firmen sollten nicht mehr Kirchensteuern bezahlen müssen.

Rein statistisch kommen diese Übergriffe bis zu den Straftaten so und so oft vor. Irgendwelche Statistiken gibt es immer. Gut möglich dass dabe ein gehäuftes Auftreten in der kath. Kirche, noch gehäufter bei kath. Priestern auszumachen ist.

Bloss, alles sind Menschen mit menschlichen Verhaltensweisen, unerwünschten bis strafbaren. Um in dem Dickicht Ordnung zu schaffen, müsste in letzter Konsequenz der Mensch den Menschen abschaffen, was nicht geht.

Was ginge, hinschauen, aufwachen und geltende Gesetze durchsetzen. Das wird oft nicht getan, ein bisschen Empörung reicht allemal.

Ein Grund, warum die Schweiz oft bei den letzten Staaten ist, die internationale Abkommen, Konventionen etc. übernimmt, sie bewegt sich nicht, der Druck von aussen muss politisch sehr hoch sein.

Zudem wird Pädophilie als männliches Problen wahrgenommen, eine gestandene Frau berichtet von Taten eines Priesters vor 50 Jahren ihr gegenüber, immer noch ein männliches Problem, wenn es zu heterosexuelle Straftaten ihr gegenüber gekommen ist.

Da lässt mann doch besser Gras drüber wachsen und wendet sich anderen Themen zu.

Die Einstellung der schweizerischen Gesellschaft müsste sich ändern. Das ist sehr viel verlangt.

Man müsste eine Liste machen, bei welchen Themen allen, die Gesellschaft als gesamtes gefordert ist. Die Anzahl wird immer grösser. Was man vor ein, zwei Generationen dachte, mit viel Arbeit und Einsatz lösen zu können, ist heute ungelöst, Lösung nicht in Sicht, hat sich als unlösbar erwiesen.

So könnte es auch mit sexuellen Übergriffen Erwachsener auf Kinder sein. Selbst wenn man hinschaut, das menschliche Problem bleibt, weil ein Gesellschaftsproblem, nun gerade in den Schlagzeilen der priesterlichen solchen Taten. Die Vorstellung, das sei nur ein kath. Problem bzw. hauptsächlich ein kath. Problem greift wohl zu kurz.

Fast alle Menschen gucken weg, weil das am einfachsten ist. Das ist kein kath. Privileg.

Die Menschen, mit denen ich solche Themen diskutiere, also Tagespolitik, alle sind unsicher, ob das beim Sturm im Wasserglas bleibt oder endlich eine Veränderung kommt, die diesen Namen verdient. Zu oft passiert in der Schweiz nichts.

HistorikerInnen verfassen Pilotprojekt zu kath. Kindsmissbrauch

Sowas schafft nur die Schweiz. Statt endlich strafrechtliche Untersuchungen einzuleiten, bittet eine HistorikerInnengruppe um Öffnung der kath. Archive, um Fälle von sexuellen Übergriffen und sexueller Vergewaltigung Minderjähriger, angefangen beim Säugling zu untersuchen und heute wird das Pilotprojekt in den Medien kommentiert.

Die Schweiz ist noch immer ein Männerstaat, Frauen und Kinder sind Deko und haben gefälligst den Mund zu halten, nicht nur Priester, überhaupt nicht nur die kath. Kirche, sondern sämtlichen Machtmissbrauch zu decken.

Mir soll niemand erklären, dass bei Kinderärzten nichts lief, bloss Ärzte können sämtliche Akten vernichten, wenn die Zeit abgelaufen ist.

Die KESBen, auch so ein Machtapparat schaffen laufend Gutes und Unrecht, werden straffällig. Überwachung? Null?

Was nützt eine historische Aufarbeitung von irgendwas? Ein Sturm im Wasserglas, Einstellungen verändern sich nicht so schnell.

Der Zwergenstaat Schweiz, stockkatholisch mit Schweizergarde im Vatikan und Spendengelder für die neue Residenz der Schweizergarde im Vatikan, kann das eigene Übel nicht an der eigenen Wurzel ausgraben. Das werden sämtliche betroffenen Kreise tunlichst zu vermeiden wissen.

Etwas Empörung, dann sog. Verbesserungen, das Interesse der Öffentlichkeit erlahmt und geändert hat sich nicht viel, die Menschen müssten sich ändern!

Ich verstehe sowieso nicht, dass es diese goldenen Kälber gibt, um die alle tanzen. Heute ist es nicht mehr so sehr die Kirche, aber Sport und sämtliche ÄrztInnen, dieser penetrante Glaube an die Psychiatrie in der Schweiz. Man studiere nur etwas die Psychiatriegeschichte und die Interessen der big Pharma, das ist so dumm daran zu glauben, wie an die Unfehlbarkeit des Papstes oder der reformierten, männlichen Pfarrer und einer Behinderten, die für den Nationalrat im Kanton Bern kandidiert und nicht offen legt, was sie glaubt, weil garantiert nicht mehrheitsfähig.

Wir Behinderte schlucken diese Kröte nicht, nur weil sie hübsch lächelnd im Elektrorolli rumfährt. Eine Behinderung macht keinen guten Menschen aus jemandem mit dem man behindert oder nicht keinen Umgang haben will. Ich bin auch nie unter CoronaleugnerInnen gegangen. Es gibt Grenzen des guten Anstandes.

Mein Körper

Nachtcafe SWR, der letzte Beitrag in dieser Sendung befasst sich mit einem Mann, der ab Geburt Tetraspastik hat, Sportwissenschaften studierte, nun Projekte maht, um zu zeigen, was ein so behinderter Körper alles kann.

Er kommt aus Deutschland, entlarvt das Reden über Inklusion als Mogelpackung. Man redet drüber, aber umgesetzt wird Inklusion nicht, Behinderte sind angeblich was ganz anderes, mit denen man nicht kann, egal warum.

Es geht nicht drum, wer die Behinderten als Personen, also vom Charakter her sind, es geht nicht darum, was sie alles können, ihre Fähigkeiten oder ob sie Humor haben, wie ich Clowns sind und man mit ihnen, nicht gegen sie lachen kann.

Der gesellschaftliche Ausschluss liegt im Wort Behinderung, das reicht der sog. Mehrheit.

Da ich die längste Zeit meines Lebens als nicht behindert wahrgenommen wurde, von mir sowieso Normalleistung verlangt wurde, bringe ich für diese Neueinordnung nur Verwunderung auf, ich sei das ultimative Arschloch und es wird immer gegen meinen Charakter gezielt, nur weil ich behindert bin, was den Rollstühlen entspricht: Früher wurde ich hoffnungslos überfordert, weil ich nie nicht behindert war und heute werde ich ultimativ ausgeschlossen, weil ich nicht mehr normal spielen kann noch will.

Mit dem fortschreitenden Alter nehmen die Kompensationsfähigkeiten ab, das geht allen Menschen so.

Bsp.: Schreckhaft war ich immer. Wurde ich erschreckt, bin ich in der Kindheit zus. gezuckt, 1. Augustfeier , Feuerwerke waren schön, zu laut. Später im Leben entfuhr mir ein kleiner Laut, wenn ich erschreckt wurde. Noch später wurde der Schreckensschrei lauter und irgendwann hopste ich in die Höhe und heute, wenn ich aufschreie, weiss niemand, ob eine Frau oder ein Mann geschrien hat, der Laut ist eine Wucht, kann nicht eingeordnet werden.

Ich kann die besten Kompensationsstrategien der Welt haben, immer mal passiert es, dass man mich erschreckt. Es gibt keine 100% Sicherheit, dass ich nicht erschreckt werde. Selbst in der Wohnung gibt es Geräusche, die ich nicht sofort einordnen kann, ewig gibt es Notfallfahrzeuge mit heulenden Sirenen.

In den Rollis sitze ich, kann wenigstens nicht umfallen und im Auto habe ich eine Kiste um mich rum, also alles etwas auf Distanz. Ich habe mir sterotyp angewöhnt sofort zu verlangsamen oder das Auto zu parken, wenn ich z.B. optisch Warnblinken, die wie blöd blinken nicht interpretieren kann: In der Obdachlosigkeit blinkte es wie blöd vor einem Spital, es war praktisch noch nachts 4 Uhr morgens etwa. Ich stellte den Viano auf einen Parkplatz ud guckte ganz lange, ob diese Strasse offen oder zu sei. Ich hatte keine Lust auf „einmal wenden bitte“. Klar kann ich den Viano auf mm wenden, aber das braucht Energie, die ich nicht immer aufwenden mag.

Inklusion, das Geschwätz um eine Illusion. Zuerst sotiert man aus und das wirkliche Problem liegt genau dort, dass Menschen nicht mehr begreifen wollen, dass alle Menschen Menschen sind. Nein, man sortiert alle Menschen, nicht nur Behinderte in x Schubladen aus und dann hat die Gesellschaft keinen Zusammenhalt mehr, weil die gemeinsamen Werte, z.B. das Menschsein fehlt. Man ist nur noch bedacht aufs Anders sein, die Einmaligkeit, ein Unikat zu sein, statt sich auf das Verbindende zu konzentrieren. Dieser gegenwärtige Zeitgeist ist selbst schuld an den Resultaten, die er hervorbringt. Die Einstellung ist das Problem und ich verschwinde in meine Nischen. Diese Mehrheitseinstellung kann haben wer will, ich bin klar deren Kollateralschaden, spotte über solche ehrbare Dummheit, weil der Schaden absolut antizipierbar ist. Bloss anhören muss ich mir das nicht mehr, die Masse macht nicht die Wahrheit, sondern sie belügt sich.